Kopfhaut Pilz – Oftmals wird der Kopfhaut zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist ihr Zustand wichtig für das Aussehen, weil sie den Zustand der Haare maßgeblich beeinflusst. Die Pilzinfektion der Kopfhaut ist sehr ansteckend und daher ein Risiko, das nicht nur Sie, sondern auch die Menschen in Ihrem Umfeld betrifft.

Kopfschuppen, starker Juckreiz und Hautrötungen in kreisrunder Ausprägung können Symptome für Kopfhautpilz sein. Eine präzise Diagnose kann nur der Dermatologe stellen. Fällt Ihr Haar aus und Sie leiden unter einem oder mehreren der genannten Symptome, sollten Sie die Untersuchung Ihrer Kopfhaut nicht aufschieben.

Pilzbehandlungen können sehr langwierig sein, je länger Sie mit dem Arztbesuch warten. Im Frühstadium heilt Kopfhautpilz verhältnismäßig schnell aus und führt nicht zum Absterben der Haarwurzeln.

Wie funktioniert die Kopfhaut?

Die Kopfhaut schützt den Kopf und reguliert die Körpertemperatur sowie den Wasserhaushalt. Und, man höre und staune, die Kopfhaut ist an der Sinneswahrnehmung beteiligt. Genau wie die anderen Hautbereiche des Körpers, besteht die Kopfhaut aus mehreren Schichten. Dazu gehören die Epidermis (Oberhaut), die Dermis (Lederhaut) und die Subkutis (Unterhaut).

In den einzelnen Schichten sind nicht nur die Haarwurzeln, sondern auch die Schweißdrüsen sowie die Immunabwehrzellen und Nerven zu finden. Nicht zu vergessen sind die Haarfollikel, in denen neue Haare entstehen und die Talgdrüsen, die den Talg abgeben und so dafür sorgen, dass nicht nur die Haut, sondern auch die Haare ihre Geschmeidigkeit und Glanz behalten.

Damit ist die Kopfhaut in der Lage, die Prozesse Flüssigkeitsaustausch und Temperaturregelung genauso zu vollziehen wie die Sinneswahrnehmung. Auch für einzelne Schutzmechanismen zeichnet sie verantwortlich.

Die Epidermis erneuert sich ständig. In den darunter liegenden Hautschichten erfolgt eine ständige Erneuerung der hornbildenden Zellen, welche die verhornten und absterbenden Zellen an der Oberhaut in einem kontinuierlich ablaufenden Prozess ersetzen/erneuern.

Kommt dieser Prozess (zuerst Talgbildung, dann Verhornung und schließlich Schuppung) aus dem Gleichgewicht, kann es zu einer Austrocknung der Kopfhaut oder auch zu Juckreiz und Schuppenbildung kommen. Zu den möglichen Erregern für Kopfhaut Pilz zählen zum Beispiel Microsporum canis, Trichophyton mentagrophytes sowie Trichophyton verrucosum.

Wie funktioniert Haarwachstum an sich?

Im Normalfall wächst das Kopfhaar schneller als die Körperbehaarung, weil die Haarzwiebeln aktiver sind. Außerdem spielt die genetische und hormonelle Situation in puncto Haarwachstum eine große Rolle. Die Lebensdauer des einzelnen Haares kann nicht für alle anderen pauschal beantwortet werden. Bekannt ist, dass männliches Kopfhaar über eine kürzere Lebenszeit verfügt. Der Zyklus, der ungefähr sieben Jahre beträgt, zeichnet sich durch unterschiedliche Phasen aus.

Die Wachstumsphase, auch Anagenphase genannt: In dieser Phase wächst ein Haar in drei Tagen ca. 1 mm (ca. 15 cm pro Jahr). Geschwindigkeit und Dauer des Wachstums sind genetisch festgelegt. Die Anagenphase dauert bei Männern ca. zwei bis vier Jahre und bei Frauen ungefähr vier bis sechs Jahre.

Die Ruhephase, auch Telogenphase genannt: Diese Phase dauert beim Kopfhaar ca. drei bis vier Monate. Im Vergleich dazu dauert sie bei den Augenbrauen ungefähr sechs bis acht Monate. Erst jetzt fällt das Haar aus und ein neues Haar wächst aus dem gleichen Haarfollikel nach. Dieser Prozess kann sich 10 bis 12-mal wiederholen. Der Verlust von 60 bis 100 Haaren pro Tag ist als normal anzusehen.

Das Haarwachstum selbst beruht auf der Zellteilung, die darüber entscheidet, wie schnell und wie dicht die Haare ausgebildet werden. Bei einer Einschränkung der Zellteilungsfunktion kommt es zur Verkümmerung der Haarwurzeln. Das kann so weit führen, dass die Haarfollikel absterben und dass das Haar sprichwörtlich mit der Wurzel ausfällt. Verschieben sich die Phasen des Haarwuchses und die Ruhephase tritt früher ein sowie länger auf, kommt es zu Haarausfall. Von Haarschwund spricht man aber einer täglichen Ausfallmenge von mehr als 100 Haaren.

Symptome Kopfhaut Pilz

Bei Dermatophytosen im Kopfbereich handelt es sich um Erkrankungen, die durch Fadenpilze verursacht wurden und die auf verschiedene Pilzfamilien basieren. Ein bestimmter Erreger kann in den meisten Fällen nicht zugeordnet werden. Meistens ist nicht nur die Kopfhaut, sondern auch das Kopfhaar betroffen.

Ein oberflächlicher Verlauf ist zu beobachten, wenn es sich um eine Infektion durch Fadenpilze der Gruppe Microsporum canis handelt, der häufig von Katzen ausgeht. Zu den bekanntesten Dermatophytengruppen gehören Trichophyton, Microsporum sowie Epodermophyton. Sie alle gehören zu den sogenannten Fadenpilzen, die Kopfhaut Pilz verursachen können.

Wenn Sie Hunde oder Katzen halten, ist eine Ansteckung durch Ihre Haustiere nicht ausgeschlossen. Tinea betrifft Mensch und Tier gleichermaßen, wodurch es bei Nichtbehandlung zu einer fortwährenden gegenseitigen Ansteckung kommt.

Kreisrunde schuppige Hautstellen auf Ihrem Kopf und auf dem Körper Ihrer Tiere ist ein sicheres Zeichen für eine Pilzerkrankung. Macht sich zusätzlich ein starkes Jucken breit, spannt Ihre Kopfhaut und kommt es zu nässenden Stellen mit sich rundherum ablösender Haut, leiden Sie unter einer Kopfhautpilzerkrankung im fortgeschrittenen Stadium.

Auch ein Brennen oder stechende Schmerzen sind keine Seltenheit, wenn der Pilz nicht frühzeitig behandelt wird. Hinzu kommt ein sich stetig verschlimmernder Haarschwund, der letztendlich kreisrunde kahle Stellen mit schuppiger Haut erkennen lässt.

Im Frühstadium ist der Tinea gut heilbar und Ihr Haarwuchs ist nicht in unumkehrbarer Gefahr. Sind die Haarwurzeln aber vollständig zerstört, kann auf den betroffenen Stellen kein neues Haar wachsen.

Welche Auswirkungen hat Pilz auf der Kopfhaut?

Eine Infektion durch Microsporum canis erfolgt häufig ohne Entzündungszeichen. Allerdings kommt es auf der Kopfhaut zu runden, scharf abgegrenzten Arealen, die in ihrer Gesamtheit an ein Stoppelfeld erinnern. Dieses Bild entsteht, weil kurz über der Kopfhaut die Haare abbrechen. Stoßen die Ränder der einzelnen Areale aneinander, kann sich die Infektion flächig ausweiten. Manchmal kommt ein grauer Schuppenbelag dazu.

Liegt eine Infektion durch Trichophyton (ebenfalls eine Fadenpilzgattung) vor, kommt es sehr oft zu entzündeten und schuppigen Hautflächen, auf denen die Haare abbrechen. Es kann zu weitläufigeren Ausbreitungen kommen.

Zu ausgeprägten Entzündungsreaktionen kommt es häufig durch Keime, die von infizierten Gegenständen oder Haustieren wie Hunden, Katzen oder Meerschweinchen auf den Menschen übergreifen. Auch von Großtieren kann die Infektion ausgehen. Es zeigen sich rundliche Entzündungsherde mit einer größeren Anzahl an Abszessen an den Haarfollikeln. Typisch ist auch, dass die betroffenen Bereiche nässen und häufig mit eitrigen Krusten bedeckt sind.

Dort, wo die Kopfhaut infiziert ist, verlieren die Haare ihre stabile Verankerung und können leicht herausgezogen werden. Hinzu kommen körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber und manchmal auch ein Anschwellen der lokalen Lymphknoten.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Haarausfall und Kopfhaut Pilz?

Zunächst einmal kann zur Beruhigung gesagt werden, dass ein seborrhoisches Ekzem (seborrhoische Dermatitis) an der Kopfhaut nicht automatisch mit dem Ausfallen der Haare verbunden sein muss. Infektionen durch Pilze hingegen können zu einem narbigen Ausfallen der Haare führen, bei dem die Haare nicht nachwachsen.

Es kommt zur Bildung von Narben, haarlosen Flecken und/oder Pusteln. Ein entzündeter und rot gefärbter Rand sowie eine blasse Innenfläche sind markante Merkmale. Zu diesen Symptomen und dem unwiderruflichen Verlust der Haare (Telogenhaare) kommt es durch eine Entzündung der Haarstammzellen, den Follikeln. Diese steuern das Haarwachstum. Dazu aber sind sie nicht mehr in der Lage, wenn sie einmal zerstört sind.

Ob Sie unter einem Ekzem oder unter einer Pilzerkrankung der Kopfhaut leiden, kann nur ein Dermatologe diagnostizieren. Lassen Sie sich nicht zur Selbstdiagnose verleiten und versuchen Sie nicht, Ihre Kopfhaut ohne Diagnose mit einem antimykotischen Präparat zu behandeln.

Die Symptome für Kopfhautpilz werden von einem Spezialisten sofort erkannt. Als Laie können Sie nur Vermutungen anstellen, womit Sie das Risiko eingehen, den Haarausfall zu verschlimmern und durch Fehlbehandlungen für eine Schädigung Ihrer Kopfhaut zu sorgen.

Auch wenn die auf Pilz hinweisenden Symptome und der Haarschwund augenscheinlich zusammen auftreten, muss nicht zwangsläufig ein Zusammenhang bestehen. In einer Haut- und Blutuntersuchung kann Ihr Arzt herausfinden, worunter Sie leiden und ob Ihr Haarausfall wirklich auf einer Infektion mit Tinea beruht.

Welche Therapie gibt es?

Wird eine Pilzinfektion mit narbigem Ausfallen der Haare sehr frühzeitig diagnostiziert, kann der Arzt beruhigend mit Antibiotika, Kortisonsalben oder virushemmenden Mitteln in das Immunsystem eingreifen und die Entzündung frühzeitig stoppen.

Diesen Therapien geht eine Gewebeprobe von der Kopfhaut voraus. Außerdem werden die Körperhaut, die Nägel und die Mundschleimhaut untersucht. Zur Verlaufsdokumentation wird das Areal fotografiert, um größenmäßige Veränderungen anhand kontinuierlicher Fotos besser erkennen zu können.

In den Praxen von Dermatologen wird häufig vor einer Therapiebestimmung ein Trichogramm oder ein Trichoscan angefertigt. Ein Trichogramm, Haarwurzelstatusanalyse, dient der Charakterisierung sowie Quantifizierung unterschiedlicher Haarwurzeltypen. So kann der aktuelle Verlust der Haare beurteilt werden, weshalb er vielfach auch zur Diagnosefindung durchgeführt wird.

Bei einem Trichoscan handelt es sich um eine computergestützte und fotografische Methode, mit der die Haarwurzeln bezüglich ihres Zustandes begutachtet werden können. Außerdem können die Haardichte und der Haarwurzelstatus bestimmt werden.

Die Behandlung mit einem Antimykotikum ist die einzige wirklich effektive Möglichkeit, um den Kopfhautpilz zu stoppen und für eine Genesung der Haut zu sorgen. Da ungeeignete oder falsch angewandte Mittel den Haarschwund verschlimmern und zu einer rasanten Ausbreitung der Pilzinfektion führen können, sollte die Therapie nicht ohne di vorherige Konsultation eines erfahrenen Dermatologen starten.

Welche Mittel gibt es gegen Kopfhaut Pilz?

Lautet die Diagnose “Tinea capitis“ (Kopfpilz), handelt es sich um eine Pilzinfektion auf der Kopfhaut, die, wie bereits erwähnt, häufig durch Fadenpilze verursacht wird.

Behandelt werden kann der Kopfhautpilz bei Erwachsenen mit folgenden Wirkstoffen:

  • Griseofulvin
  • Terbinafin
  • Itraconazol
  • Fluconazol

Griseofulvin kann auch kleinen Kindern verabreicht werden. Kann kleinen Kindern mit diesem Wirkstoff nicht geholfen werden, sollte eine lokale äußerliche Anwendung in Betracht gezogen werden.

Terzolin, ein Antimykotikum, mit dem Wirkstoff Ketoconazol, gilt ebenfalls als pilztötendes Arzneimittel. Die Anwendung erfolgt äußerlich.

Selsun, eine Suspension zur äußerlichen Anwendung, mit dem Wirkstoff Selendisulfid wird speziell bei einer Kleiepilzflechte empfohlen.

Das Antimykotika Bifon Haarlösung mit dem Wirkstoff Bifonazol hilft ebenfalls erfolgreich gegen krankheitserregende Pilze.

Auch antimykotische Shampoos und Salben wirken häufig sehr erfolgreich. Besonders im Anfangsstadium. Es muss allerdings davon ausgegangen werden, dass die Behandlung mindestens sechs bis acht Wochen dauert. Ein Arzt sollte ggfls. prüfen ob eine medikamentöse Behandlung mit Präparaten wie Finasterid zu empfehlen ist.

Die orale wie auch die lokale Medikation muss auch dann fortgesetzt werden, wenn die äußerlichen Symptome nicht mehr sichtbar sind. Besonders die äußerliche Behandlung wird durch das Schneiden der Haare zu einem Kurzhaarschnitt positiv unterstützt.

Wichtig ist auch, dass nicht nur die befallenen Kopfhautstellen, sondern die gesamte Kopfhaut behandelt wird, weil sich sonst die noch nicht sichtbaren Pilzgeflechte weiter ausbreiten können.

Gibt es natürliche und schonende Mittel?

In der Naturheilkunde wird bei Pilzen an der Kopfhaut immer das Immunsystem untersucht und, falls es geschädigt ist, behandelt. Dies deshalb, weil die Entstehung eines Pilzes darauf hindeutet, dass generell im Körper etwas nicht in Ordnung ist.

Es wird auch abgeklärt, ob stumme Zahn- oder Kieferherde vorliegen, da diese häufig unerkannte Auslöser für viele Erkrankungen, und somit auch Pilzerkrankungen, sein können.

Weil das Immunsystem nur intakt ist, wenn der Darm gesund ist, wird auch dieser gründlich untersucht. Werden Störungen oder Erkrankungen diagnostiziert, kann eine Darmsanierung oder auch eine “immunologisch wirksame Symbioselenkung“ für Abhilfe sorgen.

Reines Aloe Vera (99 %), das gepresst und nicht gehäckselt wurde, zum Trinken stärkt das Immunsystem. Äußerlich angewendet wird die Abheilung unterstützt.

Apfelessig tötet die Pilzsporen ab und ist trotzdem für die Kopfhaut gut verträglich.

Natron reguliert den pH-Wert der Kopfhaut und entzieht den Pilzsporen damit die für weiteres Wachstum erforderliche Nahrung. Einfach in der Anwendung ist eine natronhaltige Salbe.

Bei Anwendung der genannten Mittel ist die Kombination mit einem Antimykotikum vor allem bei einem schweren Verlauf anzuraten.

Der Wirkstoff Arbutin, der in Cranberrysaft enthalten ist, wirkt von innen heraus gegen die Pilzsporen, weil er das Immunsystem mobilisiert. Zur Stärkung des Immunsystems ist auch Heidelbeermuttersaft zu empfehlen.

Die in Kokosöl enthaltenen Fettsäuren Caprylsäure, Laurinsäure und Caprinsäure stärken das Abwehrsystem und beschleunigen die Abheilung. Für die äußerliche Anwendung das Kokosöl mehrmals täglich auf die Kopfhaut auftragen. Zusätzlich mehrmals täglich (drei bis viermal) einen Teelöffel Kokosöl oral einnehmen.

Die Säfte und das Kokosöl sollten mit einem lokal wirkenden Mittel gegen Kopfpilz und evtl. einem Antimykotikum, das der Arzt verschreiben muss, kombiniert werden.

Ein bewährtes Hausmittel ist Teebaumöl. Klinische Tests ergaben, dass es antibakteriell wirkt und Bakterien sowie Pilze durch seine fungizide Wirkung abtöten kann. Dadurch können Wachstum und Ausdehnung der Pilze auf der Kopfhaut verhindert werden.

Um die Haut zu desinfizieren, eignet sich hervorragend 3-prozentiges Wasserstoffperoxid. Es sollte vor jeder anderen Behandlung aufgetragen werden.

Haben sich stumme Zahn- oder Kieferherde diagnostisch bestätigt, kann die medikamentöse Behandlung zielführend durch Ölziehen mit Kokosöl plus reinem Cucumin (ersatzweise Kurkuma) unterstützt werden.

Wo sind die Mittel erhältlich?

Die Säfte, das reine Cucumin sowie auch das Kurkuma und das reine Kokosöl sind im Reformhaus und Biomarkt erhältlich. Reiner Apfelessig ist auch im gut sortierten Supermarkt erhältlich. Natronhaltige Salbe sowie antimykotische Shampoos und Salben können über die Apotheke bezogen werden. Wasserstoffperoxid führen auch Anbieter für Friseurbedarf. Für alle, die nicht extra in die Stadt wollen, sind spezialisierte Onlineshops zu empfehlen.

Auch antimykotische Salben und Tinkturen sind frei verkäuflich in der lokalen Apotheke und in Onlineapotheken erhältlich. Bei einem leichten Kopfhautpilz kann ein freiverkäufliches Präparat versucht werden. Handelt es sich aber um eine bereits großflächige, vielleicht sogar schmerzhafte Pilzinfektion, sollte der Selbstversuch unterbleiben. Es gibt verschiedene Pilzarten, die in einigen Fällen nur mit Spezialpräparaten therapierbar sind. Hier kann es auch zur Notwendigkeit rezeptpflichtiger Medikamente kommen.

Trockene Kopfhaut mit Haarausfall: Ursachen

Eine trockene Kopfhaut, auch Sebostase genannt, entsteht, weil es durch die Talgdrüsen zu einer verminderten Produktion des erforderlichen Fettfilms kommt. Diese Unterfunktion führt zudem zu einer reduzierten Feuchtigkeitsbindung auf der Kopfhautoberfläche. Die Folge ist Feuchtigkeitsmangel.

Auch hormonelle Veränderungen, eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder die autoimmune Hashimoto-Thyreoiditis (autoimmune Schilddrüsenentzündung) müssen als auslösende Faktoren berücksichtigt werden.

Die Autoimmunerkrankungen sind mögliche Auslöser, weil bezogen auf harmlose Antigene die Toleranz des Immunsystems versagt. Liegt hier die Ursache, muss parallel zu lokalen Anwendungen immunsuppressiv (entzündungshemmend) therapiert werden.

Hinzu kommen die systemischen Erkrankungen, die zu trockener Kopfhaut und Haarausfall führen können. Dabei handelt es sich um Krankheiten, die ein Organsystem in seiner Gesamtheit aber auch das Nervensystem bzw. die Muskulatur befallen können.

Befallen sind häufig die Haut (Kopfhaut), Strukturen des Bindegewebes uvm. Heilpraktiker sagen, dass der Mensch in seinem “Ganzsein“ von einer systemischen Erkrankung betroffen ist.

Auch die Kleinpilzflechte kann zu Haarausfall führen. Am besten hilft hier eine Kombination aus systemischer und topischer Therapie.

Erkrankt die Kopfhaut an Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) ist nicht selten im weiteren Verlauf eine Sebostase mit Haarverlust zu beobachten.

Pilzerkrankungen der Kopfhaut können zu einer juckenden und sich schuppenden Kopfhaut mit anschließendem Haarverlust führen.

Auch ein akuter Eisenmangel kann zu trockener Kopfhaut und Verlust der Haare führen.

Was hilft bei trockener Kopfhaut mit Haarausfall?

Die Haare sollten nicht häufiger als 3-mal pro Woche mit einem pH-neutralen und feuchtigkeitsspendenden Shampoo gewaschen werden. Duft- und Konservierungsstoffe sind tabu. Zu befürworten ist ein hoher Prozentsatz an Urea, weil dieser Stoff rückfettend und feuchtigkeitsbindend ist.

Naturheilkundler empfehlen auch Einreibungen der Kopfhaut mit Eigenurin am Morgen oder mit der Schnittstelle einer frischen Knoblauchzehe. Keine Angst: Der Geruch verfliegt innerhalb weniger Minuten.

Das Wasser zum Haarewaschen darf nur lauwarm sein. Haarspray, Haarlack, Haargel sowie Haarschaum und Lockenmittel sind zu meiden. Auf das Föhnen der Haare sollte bis zum Ende der lokalen und/oder oralen Behandlung verzichtet werden. Werden diese Maßnahmen beherzigt, wird die medikamentöse Behandlung optimal unterstützt.

Auch die Kleienpilzflechte kann ursächlich zu Haarausfall führen. Ihre Behandlung sollte einzeln oder in Kombination systemisch mit beispielsweise Itraconazol 200 mg und topisch mit einer Creme erfolgen. Die Creme sollte Cicloperox-Olamin enthalten.

Zu den bewährten Mitteln, die den Haarzyklus ins Gleichgewicht bringt, gehört Ell-Cranell re-balance für Frauen mit der CG-210 Formel. Da Gleiche gilt für die revitalisierende Lotion von Weleda. Sie verbessert die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln und kann das natürliche Haarwachstum fördern.

Trichosense ist das erste topische Pflegeprodukt mit Melatonin als potentes Antioxidans und direkter Radikalenfänger zur Haarstimulanz. Weiterhin sind Ginkgo biloba für eine bessere Ernährung der Haarwurzeln und Biotin als Mikronährstoff enthalten.

Empfindliche Kopfhaut: Welche Pflege ist zu empfehlen?

Das Kopfhautbalsam Alcina wirkt mit speziellen Kräuterextrakten beruhigend bei empfindlicher Kopfhaut. Gleichzeitig werden Schuppenbildung und Juckreiz reduziert. Das die Kopfhaut beruhigende Tonikum DermoCapillaire von Eucerin spendet intensive Feuchtigkeit und lindert den Juckreiz.

Grundsätzlich können Kopfhautpflegeprodukte mit Panthenol und anderen hautberuhigenden Wirkstoffen zur Anwendung kommen. Bei sensibler Kopfhaut empfiehlt es sich, ein Produkt immer zuerst an einer kleinen Stelle zu probieren. Sollte es innerhalb eines Tages nicht zu Hautreizungen, zu Juckreiz oder zu Rötungen kommen, ist die großflächige Auftragung ab dem Folgetag möglich. Bei hoher Sensibilität zeichnen sich vor allem Präparate mit Aloe Vera aus. Auch rein natürlicher Aloe Vera Saft ist durchaus für die Pflege von sehr empfindlicher, trockener und leicht reizbarer Kopfhaut geeignet.

Fazit – Früherkennung von Kopfhaut Pilz beugt Kahlköpfigkeit vor

Hautpilzerkrankungen nehmen bei Nichtbehandlung einen schweren Verlauf. Ist Ihre Kopfhaut betroffen, kann es perspektivisch zur Kahlköpfigkeit kommen. Tinea greift Ihre Haarwurzeln lange vor den ersten sichtbaren Symptomen auf der Kopfhaut an.

Entdecken Sie blasse, von einem roten Rand ummantelte kreisrunde Flecken, ist der Pilz bereits tief in die Kopfhaut vorgedrungen. Es besteht Handlungsbedarf, damit Ihre Haarwurzeln vor einer irreversiblen Schädigung bewahrt werden. Je früher Sie die Diagnose erstellen lassen, desto größer sind die Chancen, dass Ihr Haar nach der Heilung nachwächst.

Kopfhautpilz verschwindet nicht von selbst. Er ist hochgradig ansteckend und kann vom Kopf auf den gesamten Körper sowie auf alle Mitmenschen übergreifen, mit denen Haut- und Körperkontakt besteht. Selbst die gemeinsame Nutzung von Handtüchern kann zur Übertragung führen und ist daher explizit zu vermeiden.

Eine schnelle Heilung ist nur im Anfangsstadium möglich. Wenn sich die bereits erwähnten, ringförmigen kahlen Stellen zeigen, läuft es auf eine langfristige Behandlung mit Antimykotika hinaus. Wichtig ist, dass in der Zeit der Kopfhautpilzbehandlung kein Antibiotika verabreicht wird. Jede Antibiose verschlimmert die Pilzerkrankung und hebt die Wirkung des antifungizid wirkenden Mittels zur Ursprungsbehandlung auf.

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