Haarpigmentierung – Haarausfall tritt immer häufiger auf. Egal ob Frau, Mann, jung oder alt. Der Ausfall der Haare kann zur psychischen Belastung werden. Volles Haar ist für viele Menschen unabdingbar, wenn es um ein attraktives Erscheinungsbild geht.

Vor allem Männer leiden unter der Glatzenbildung und werden schnell wesentlich älter eingeschätzt. Eine mögliche Lösung diesem Problem entgegen zu wirken, ist die Mikrohaarpigmentierung (MHP). Die Methode gilt als besonders schonend und es benötigt keinen operativen Eingriff. Folgender Ratgeber zeigt Ihnen alles was Sie über MHP wissen sollten.

  • Voraussetzungen
  • Kosten
  • Alternativen

Was ist die Voraussetzung, um eine Haarpigmentierung zu machen?

Als Voraussetzung zählen sämtliche Haarprobleme. Egal ob diffuser Haarausfall, lichtes Haar, das Auffüllen von Bärten oder das Retuschieren von Narben. Allerdings muss der Patient in der Lage sein, die Behandlungskosten selbst tragen zu können. Die Anwendung zählt als kosmetische Behandlung und ist somit keine Kassenleistung.

Des Weiteren sollte die Behandlung ausschließlich von einem Spezialisten durchgeführt werden. Nur Profis können das Ergebnis mittels einer detaillierten Auswahl von Farbpigmenten realistisch erscheinen lassen. Zudem gibt es einige Vorbereitungen zu treffen. Diese werden im folgenden Punkt nochmals genauer erläutert.

Was muss vor der Behandlung beachtet werden?

Sie sollten sich vor der Anwendung rasieren. Die Rasur darf nicht am Tag der Behandlung stattfinden. Außerdem sollten die Haare nicht länger als 1 mm sein. Hier ist Hygiene besonders wichtig. Ihr Rasierer muss unbedingt gut desinfiziert werden. Nur wenn keine Infektionen der Kopfhaut bestehen, kann die Behandlung durchgeführt werden.

Nach der Rasur und der Pigmentierung können die Haare natürlich wieder auf die Wunschlänge wachsen. Das macht das Ergebnis sogar noch authentischer. Sie möchten Ihre Haare nicht rasieren? Hierbei gilt es zu erwähnen, dass die Pigmentierung zwischen langen Haaren deutlich schwieriger ist.

Die Verteilung der Pigmentierung kann dann nur schwer gleichmäßig erfolgen. Das Ergebnis ist weniger authentisch und häufige Nachbehandlungen sind die Folge. Weiter sollten Sie bedenken, dass Haarpigmentierungen bei dunklen Haaren einen besseren Effekt als bei blondem Haar erzielen.

Je dunkler die Pigmente sind, desto sichtbarer ist das Ergebnis. Ein erfahrener Spezialist wird bei stark ergrautem und bei weißblondem Haar von einer Nanohaarpigmentierung abraten und darauf verweisen, dass sich die Farbpigmente optisch kaum von der Kopfhaut abheben.

Was ist Mikrohaarpigmentierung?

Mann unterscheidet generell zwischen der Eigenhaartransplantation (hier wachsen neue Haare nach) und der Mikrohaarpigmentierung. Die Pigmentierung überzeugt durch optische Effekte. Farbpigmente werden direkt unter der Kopfhaut platziert. Hierdurch wirkt das Haar wesentlich voller und dichter.

Auch bei lichtem und langem Haar erscheint das Haar nach der Behandlung wesentlich voller. Bei kahlen Stellen kann sogar eine Kurzhaarfrisur nachgestellt werden. Es geht bei diesem Verfahren also um pure Ästhetik. Mittels Mikrohaarpigmentierung können sogar unschöne Narben auf der Kopfhaut retuschiert werden.

Für wen ist eine Mikrohaarpigmentierung geeignet?

Die Pigmentierung kann für viele Haarprobleme eingesetzt werden.

Sie eignet sich jedoch besonders bei:

  • dünnem und lichtem Haar( Wunsch nach Auffüllung)
  • Erhöhung der gesamten Haardichte
  • bei diffusem Haarausfall (zahlreichen lichten Stellen)
  • bei unschönen Narben (hier wird die Kopfhaut eingefärbt)
  • extreme Haarverdünnung (Kopfhaut ist sichtbar)
  • in Kombination mit einer Eigenhaartransplantation
  • kaschieren einer Tonsur

Für wen ist eine Mikrohaarpigmentierung nicht geeignet?

Generell ist die Pigmentierung für alle Menschen mit Haarproblemen geeignet. Allerdings sind Allergiker von der Behandlung ausgeschlossen. Auch Infektionen oder Wunden auf der Kopfhaut schließen eine Behandlung aus.

Bei heller Haut, in Kombination mit grauem oder blondem Haar, eignet sich eine Pigmentierung nicht. Das Ergebnis wäre nicht dicht und authentisch genug. Eine Dichte entsteht vor allem bei möglichst großem Kontrast zur Haut, wie bei schwarzem oder braunem Haar in Kombination mit heller Haut.

Auch Medikamente können die Behandlung negativ beeinflussen. Medikamente wie Minoxidil müssen vor der Anwendung abgesetzt werden. Auch alkoholhaltige Produkte gilt es unbedingt zu meiden. Ist nicht genügend Spendefläche am Haarkranz vorhanden, kann die Behandlung nicht durchgeführt werden. Auch ein kompletter Haarverlust (Vollklatze) macht die Behandlung unmöglich.

Wie wird die Mikrohaarpigmentierung durchgeführt?

Für eine ordentliche Pigmentierung benötigt es spezielle Geräte. Ärzte, Kosmetiker und Pigmentistinnen verfügen über diese Geräte. Man unterscheidet bei der Pigmentierung zwischen unterschiedlichen Technologien.

Der Ablauf der Behandlung ist dabei immer gleich. Bewährte Technologien sind die „Visual Hair densification“, die „Point-Touch-Methode“ oder die „HPP Micro Haar Pigmentierung“. Es benötigt in jedem Fall mehrere Sitzungen. Dabei findet die Behandlung immer schrittweise statt.

Schritt 1: Die richtige Vorbereitung

Je nach gewünschter Haarlänge sollte diese vor der Behandlung angepasst werden. Wer eine kurze Haarpracht wünscht, muss die Haare vor der Behandlung auf wenige Millimeter kürzen und unbedingt darauf achten, die Kopfhaut nicht zu verletzen. Die Behandlung kann nur durchgeführt werden, wenn aktuell keine Hautinfektionen oder schlimme Erkrankungen vorliegen.

Schritt 2: Die eigentliche Behandlung

Die Behandlung kann ambulant durchgeführt werden. Es benötigt also keinen stationären Aufenthalt. Auch eine Narkose ist nicht von Nöten. Für extrem schmerzempfindliche Patienten sollte die Kopfhaut mit einer Betäubungssalbe eingerieben werden. Ob ein Schmerz während der Behandlung empfunden wird, ist von Patient zu Patient unterschiedlich.

Es folgt ein detaillierter Haartest. Die Pigmente sollten auch mit der Hautfarbe übereinstimmen. Jetzt kommen sehr feine Nadeln zum Einsatz. Dank der Nadeln können die Pigmente in die oberste Hautschicht eingepflanzt werden. Eine einzelne Behandlung kann bis zu vier Stunden andauern.

Achten Sie unbedingt darauf, die Pigmentierung bei einem Spezialisten durchzuführen. Nur dann ist sicher gestellt, dass dermatologische Farben verwendet werden. Das ist wichtig, sonst können schwere Hautirritationen und Allergien entstehen. Außerdem verfügen Spezialisten über ein großes Angebot unterschiedlicher Farben.

Kosmetiker und Dermatologen führen meist eine spezielle Haartyp-Analyse durch. Das macht das Endergebnis besonders authentisch. Wie bereits erwähnt benötigt es mehrere Sitzungen. Wie viele Behandlungen nötig sind, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Je intensiver der Haarausfall, desto mehr Sitzungen sind natürlich erforderlich. Man geht von maximal sechs Behandlungen aus. Diese werden in einem Rhythmus von 3 bis 6 Wochen durchgeführt.

Schritt 3: Die richtige Nachsorge

Erste Erfolge sind bereits nach der ersten Anwendung sichtbar. Ein positiver Nebeneffekt: Es entstehen keinerlei Wunden oder Narben. Die Behandlung an sich wird also niemandem auffallen, lediglich aber das schöne Endergebnis. Auch Nachblutungen sind nicht der Fall.

Während der Behandlungszeit gilt es jedoch einige Regeln zu beachten:

  • keine Mütze oder Hut tragen
  • meiden extremer Hitze wie Sonnenbaden, auch Saunagänge sind verboten
  • kein Besuch von chlorhaltigen Schwimmbädern
  • kein Baden im Salzwasser
  • meiden von staubigen und schmutzigen Plätzen
  • ein paar Tage Urlaub bei schwerer, körperlicher Arbeit(die mit Schweiß und Dreck verbunden ist)

Was sind die Kosten einer Haarpigmentierung?

Wie viel eine Haarpigmentierung kostet, ist abhängig vom jeweiligen Umfang. So kann eine Behandlung zwischen 500 und 5000 Euro betragen. Handelt es sich lediglich um die Beseitigung von Narben, ist die Behandlung weitaus günstiger als eine komplette Haarpigmentierung. Die Beschaffenheit der Haare bestimmt auch die Dauer der Sitzung.

Je lichter oder länger das Haar, desto länger dauert die Anwendung natürlich. Die Pigmentierung zählt zwar als medizinischer Eingriff, dennoch muss diese eigenständig gezahlt werden. Sind die Haare z.B. aufgrund einer Chemotherapie bei Krebspatienten ausgefallen, werden die Kosten von einzelnen Kassen durchaus übernommen.

Folgend zeigen wir Ihnen einige Preisbeispiele:

  • Haarverdichtung einer kleinen Fläche circa 650 Euro
  • Haarverdichtung von großen Flächen circa 1200 Euro
  • Verdichtung von Bärten circa 500 Euro
  • Retuschieren von Narben 1500 Euro aufwärts
  • Pigmentierung von Haaransätzen 1200 Euro aufwärts
  • Pigmentierung eines kompletten Kopfes zwischen 4000 und 5000 Euro
  • Pigmentierung von Teilbereichen des Kopfes 3000 Euro aufwärts

Was sind die Risiken einer Haarpigmentierung?

Die Haarpigmentierung gilt als relativ ungefährlich. Nur in Einzelfällen kommt es zu Allergien. Allerdings setzt die Behandlung voraus, diese nur bei einem qualifizierten Spezialisten durchführen zu lassen. Ausreichechende Erfahrungen sind bei der Behandlung unbedingt notwendig.

Nur dann ist auch wirklich gewährleistet, dass die Anwendung unter korrekten und hygienischen Umständen erfolgt. Außerdem ist Ihnen ein tolles Ergebnis unter Spezialisten sicher. Sie können Unregelmäßigkeiten ausgleichen und die Farbpigmente im Detail auf Ihren Typ anpassen.

In Einzelfällen kann Ihre Haut die Pigmente abstoßen, was dazu führt, dass die Pigmente nach dem Ausheilen der Kopfhaut nur marginal sichtbar sind. Dieses Risiko besteht hauptsächlich dann, wenn Sie die wichtigen Empfehlungen der Umgebungshygiene und der Nachsorge missachten.

Gerade Männer, die ihr Haar sehr kurz tragen und durch die Haarpigmentierung optische Fülle erzeugen wollen, sollten unbedingt beachten, dass der Kopf in den ersten Wochen nach der Behandlung nicht rasiert werden darf.

Die kleinen Wunden könnten sich entzünden, wodurch die Pigmentintensität abnimmt und es schlimmstenfalls zur Bildung sichtbarer Narben kommen kann. In Einzelfällen kann Ihre Haut die Pigmente abstoßen, was dazu führt, dass die Pigmente nach dem Ausheilen der Kopfhaut nur marginal sichtbar sind.

Dieses Risiko besteht hauptsächlich dann, wenn Sie die wichtigen Empfehlungen der Umgebungshygiene und der Nachsorge missachten.

Ist die Haarpigmentierung eine Alternative zur Haartransplantation?

Eine Haartransplantation ist nur dann möglich, wenn eine ausreichende Spendenfläche geboten ist. Sobald nicht genug „Originalhaar“ vorhanden ist, ist die Transplantation nicht möglich. Die Pigmentierung ist somit eine tolle Alternative für Menschen die an einem diffusen Haarausfall leiden. Für diese Technik benötigt es lediglich eine Spendefläche des Haargranzes.

Da die Nanohaarpigmentierung „nur“ eine Simulation von Haarstoppeln möglich macht und kein neues Haar wachsen lässt, kommt sie allerdings nicht für jeden Betroffenen in Frage. Männer und Frauen, die ihr Haar gerne länger tragen und eine Behandlung für neuen Haarwuchs suchen, sollten sich für die Haartransplantation entscheiden.

Ist der Echthaar-Spenderbereich auf dem Kopf zu klein, oder eignen sich die Follikeleinheiten nicht für eine Implantation, kann alternativ auf Körperhaar oder auf Bio-Kunsthaar zurückgegriffen werden. Es gibt also auch bei starkem Haarverlust mit großen kahlen Bereichen die Möglichkeit, eine Haarverpflanzung vornehmen zu lassen.

Dennoch ist die Pigmentierung eine gute Alternative, die sich vor allem bei diffusem Haarschwund auf dem ganzen Kopf eignet. Die Pigmente in der Farbe des Naturhaares erwecken den Anschein von dichtem Haarwuchs. Wenn die helle Kopfhaut nicht mehr durch die Haare schimmert, wirkt die gesamte Kopfbehaarung dichter und voluminöser.

Wie oft muss nachbehandelt werden?

In der Regel empfiehlt sich eine Nachbehandlung zwischen 8 und 12 Monaten. Das gilt allerdings nur für eine gewünschte Optik der Rasur. Wer dichtes Haar wünscht, sollte eine Nachbehandlung im Zeitraum von 12 bis 24 Monaten durchführen lassen. Die Nachbehandlung dauert bis zu zwei Stunden. Hierbei erfolgt ein erneutes Einsetzen frischer Pigmente. Es gilt die Devise: Wie oft nachbehandelt werden muss, ist individuell.

Extremsportler oder Schwerstarbeiter, die viel schwitzen, müssen meist öfter nachbehandelt werden. Es empfiehlt sich eine notwendige Nachbehandlung nicht aufzuschieben, da die Auffrischung dann umso länger und umfangreicher wird.

Sie müssen nicht mit den Folgen einer Alopecia areata leben und sich damit abfinden, dass Ihr Haar immer dünner wird. Für jeden Anspruch gibt es die optimale Technik, mit der Sie zu neuem Haarwuchs gelangen oder den dichten Wuchs von Haarstoppeln simulieren können.

Die Nanohaarpigmentierung begeistert durch optimale Ergebnisse, wenn sie von einem Spezialisten mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl durchgeführt wird. Bei diffusem Haarschwund bietet sie gute Chancen, das Haar optisch dichter wirken und die durchscheinende Kopfhaut „verschwinden“ zu lassen. Auch wenn die Pigmente Ihr Echthaar nicht ersetzen, erzielen sie doch ein authentisches und äußerst ästhetisches Ergebnis.

Fazit

Eine Mikrohaarpigmentierung ist eine tolle Möglichkeit ganz ohne operativen Eingriff an Haardichte zu gewinnen. Allerdings eignet sich die Pigmentierung nicht für jedermann. Es muss sich in jedem Fall darauf eingestellt werden, dass bei gewissen Lebensstilen regelmäßige Nachbehandlungen von Nöten sind um ein möglichst authentisches Ergebnis zu erhalten.

Achten Sie unbedingt darauf, die Pigmentierung von einem Spezialisten durchführen zu lassen. Dennoch ist die Mikrohaarpigmentierung eine gute Möglichkeit für alle, die unter lichtem Haar oder einer Glatzenbildung leiden. Das Ergebnis wirkt authentisch und zufriedenstellend.

Weitere Informationen: