Neurodermitis ist die häufigste chronische Hauterkrankung. Bis zu 20 Prozent der Kinder und bis zu 4 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter der Krankheit. Neurodermitis geht mit in den meisten Fällen mit juckender, trockener Haut und Schuppenbildungen einher.

Auch Haarausfall ist bei Neurodermitis möglich. Durch das immer lichter werdende Haar entsteht eine weitere enorme Belastung für die Betroffenen. Doch wie hängt die Hauterkrankung mit dem Verlust der Haare zusammen?

Weshalb kommt es zu Haarausfall bei Neurodermitis?

Neurodermitis wird auch als atopisches Ekzem bezeichnet. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Kopfhaut. Die Erkrankung äußert sich insbesondere durch einen sehr starken, oftmals quälenden Juckreiz. Das atopische Ekzem kann auch auf der Kopfhaut auftreten.

Durch das ständige und heftige Kratzen dieser, können auch die Haare und deren Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen werden. Die typische trockene Haut der Betroffenen begünstigt den Haarverlust zusätzlich. Durch die Erkrankung können die so genannten Ekzeme entstehen.

Diese Entzündungen können die Wurzeln der Haare irreversibel schädigen, so dass Haarausfall bei Neurodermitis entsteht. Die genauen Ursachen für die Hauterkrankung sind bis heute nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Betroffenen unter einer gestörten Hautbarriere leiden.

Die Neigung zu einem atopischen Ekzem ist zudem vererbbar. Für Gewöhnlich tritt die Krankheit in Schüben auf. Das bedeutet, dass längere, beschwerdefreie Zeiten möglich sind, auf die dann Schübe mit teilweise extremen Symptomen folgen. Das zunehmend lichter werdende Haar ist für die Betroffenen eine enorme psychische Belastung.

Was hilft gegen den Haarausfall bei Neurodermitis?

Die Erkrankung an Neurodermitis ist nicht heilbar. Sie können dem nächsten Schub und damit dem Haarverlust bei Neurodermitis lediglich vorbeugen. Sollten Sie unter der Hauterkrankung in Verbindung mit Haarverlust leiden, ist es zunächst wichtig, dass Sie einen kompetenten Arzt aufsuchen und sich beraten lassen. In der Regel werden der Juckreiz und andere Symptome des Ekzems durch spezielle Cremes gelindert. Das Auftragen dieser ist jedoch insbesondere auf der Kopfhaut oftmals schwierig. Auf einer dicht behaarten Stelle lassen sich die Cremes nicht einfach auftragen.

 Was sollten Sie bei der Hauterkrankung beachten, um dem Haarverlust entgegenzuwirken?

Neben der Verwendung der speziellen Cremes ist es wichtig, dass Sie darauf achten, Ihre Kopfhaut nicht noch weiter auszutrocknen. Aus diesem Grund sollten Sie unbedingt darauf verzichten Ihre Haare zu Färben oder zu Tönen. Auch die häufige Verwendung eines Glätteisens, eines Lockenstabs oder eines Föhns ist nicht empfehlenswert. Bei der Haarwäsche sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiß ist. Denn warmes Wasser wäscht die natürliche dünne Fett-Wasserschicht der Oberhaut (Epidermis) Ihrer Kopfhaut ab.

Achten Sie darauf, keine Produkte und Pflegemittel zu verwenden, die Ihrer Haut Feuchtigkeit entziehen. Sie sollten stattdessen solche Pflegemittel verwenden, die den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Haut erhöhen. Aufgrund der Hauterkrankung sollten Sie generell auf alle Produkte verzichten, die Konservierungsstoffe, Duftstoffe oder Silikone enthalten, da Ihre Haut hierdurch noch mehr gereizt wird.

Wenn Sie unsicher sind, welche Shampoos für Sie in Frage kommen, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Zu langes und häufiges Baden ist ebenfalls nicht empfehlenswert, da die Haut hierbei einen zu langen intensiven Kontakt zum Wasser hat. Nach der Haarwäsche ist es zu empfehlen, dass Sie Ihr Haar vorsichtig abtrocknen und anschließend an der Luft trocknen lassen.

Neurodermitis-auslösende Faktoren vermeiden

Das Jucken der Kopfhaut ist besonders quälend und zudem der Hauptauslöser für Haarverlust bei Neurodermitis. Denn durch das Kratzen der Kopfhaut wird diese beschädigt. Auch die Wurzeln Ihrer Haare können hierdurch beschädigt werden. Durch die Erkrankung entstehen Schuppen und Ekzeme. Die Schübe der Hauterkrankung werden durch so genannte Trigger ausgelöst.

Um die Symptome zu lindern, können Sie dem nächsten Schub vorbeugen. Als Trigger kommen zum Beispiel psychische Belastungen, reizende Stoffe, klimatische Faktoren oder Allergien in Frage. Um die Erkrankung nicht zu verschlimmern, sollten Sie herausfinden, welcher Trigger bei Ihnen der Auslöser ist und diesen so gut es geht vermeiden.

Ist der Haarverlust bei Neurodermitis dauerhaft?

Der Verlust Ihrer Haare aufgrund der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung kann dauerhaft sein. Dies ist dann der Fall, wenn die Wurzeln Ihrer Haare durch das intensive und häufige Kratzen der Kopfhaut, sowie durch die Schuppenbildung irreversibel geschädigt sind. Sobald die Wurzeln der Haare abgestorben sind, kann an diesen Stellen nie mehr neues und gesundes Haarwachstum entstehen.

Die Kahlstellen bleiben unter diesen Umständen dauerhaft bestehen. Um dem Haarverlust durch die Erkrankung vorzubeugen beziehungsweise diesen zu lindern, sollten Sie daher ausschließlich Pflegeprodukte verwenden, die den quälenden Juckreiz auf Ihrer Kopfhaut lindern.

Fazit: Neurodermitis kann den Verlust der Haare verursachen

Von der chronisch-entzündlichen Hautkrankheit Neurodermitis sind zahlreiche Kinder sowie Erwachsene betroffen. Die Krankheit kann sowohl an den Händen und Füßen als auch auf der Kopfhaut auftreten. Typische Symptome der Erkrankung sind ein sehr starker Juckreiz, eine trockene Haut sowie die Entstehung von Schuppen und Ekzemen. Der enorme Juckreiz führt meist zu einem regelmäßigen und heftigen Kratzen der Kopfhaut. Hierdurch können sowohl die Haare als auch die Haarwurzeln in Mitleidenschaft gezogen werden, weshalb Haarverlust bei Neurodermitis auftreten kann.

Durch die Entzündungen ist es möglich, dass die Wurzeln Ihrer Haare irreversibel geschädigt werden und die kahlen Stellen dauerhaft zurückbleiben. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie einen kompetenten Arzt aufsuchen und bei der Pflege Ihrer Haare und Kopfhaut einige Dinge beachten. Verwenden Sie ausschließlich Produkte, die den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Kopfhaut erhöhen und diese nicht noch weiter austrocknen.

Der Verzicht von Föhn, Lockenstab und dem Färben der Haare wirkt sich ebenfalls positiv aus. Da die Krankheit nicht heilbar ist, aber in Schüben auftritt, geht es darum, die Heftigkeit des nächsten Schubes zu reduzieren. Sie sollten den Auslöser (Trigger) für Ihre chronisch-entzündliche Hauterkrankung meiden, so dass die Schübe nicht noch stärker auftreten. Trigger können beispielsweise Allergien, psychischer Stress oder reizende Stoffe sein. Wenn Sie unsicher sind, welche Pflegeprodukte für Sie in Frage kommen, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt um Rat fragen.

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