Eine Haarimplantation ist ein operativer Eingriff, bei dem das Risiko nur gering ist. Dennoch sind Infektionen nie völlig auszuschließen. Dank der neuen, modernen Methoden ist eine schnelle Heilung gewährleistet. Da die neuartigen Techniken durch eine hohe Präzision gekennzeichnet sind, profitieren Sie von einer hohen Haardichte. Sie können mit dem richtigen Verhalten nach der Haartransplantation entscheidend zu einem guten Ergebnis beitragen.

Daher sollten Sie die Anweisungen der Ärzte befolgen. Die Kopfhaut ist in den ersten Wochen nach der Haarverpflanzung noch empfindlich. Durch Anstrengung, aber auch durch die falsche Haarpflege kann sie geschädigt werden. In den ersten Wochen sind die Haarfollikel noch nicht vollständig angewachsen. Sie haben es mit Ihrem Verhalten in der Hand, ob die Haarfollikel gut anwachsen.

Warum ist das Verhalten nach der Haartransplantation so wichtig?

Die Haarverpflanzung ist ein operativer Eingriff, an den sich der Heilungsprozess anschließt. Ein falsches Verhalten kann den Heilungsprozess beeinträchtigen. Es kann zu

  •  Infektionen
  •  Aufweichen der Krusten
  •  Ausreißen der transplantierten Haarfollikel
  •  Verzögerung des Heilungsprozesses kommen.

Schon kurz nach dem Eingriff beginnt die Kopfhaut zu jucken. Auf keinen Fall dürfen Sie kratzen, da die Haarfollikel ausgerissen werden könnten und sich die Wunden infizieren könnten. Nach der Haarimplantation treten Schwellungen auf der Kopfhaut auf, da das Betäubungsmittel entweicht. Diese Schwellungen klingen nach ungefähr drei Tagen ab. Krusten bilden sich bereits kurz nach dem Eingriff. Sie dienen zum Wundverschluss und schützen die Wunden vor dem Eindringen von Schmutz und anderen Fremdkörpern.

Die Krusten fallen nach 10 bis 14 Tagen ab. Rötungen entstehen kurz nach dem Eingriff und bleiben ungefähr vier Wochen lang bestehen. Ihre Kopfhaut ist noch empfindlich, solange die Rötungen nicht abgeklungen sind. Die Kopfhaut kann bei Berührung noch schmerzen. Um den Heilungsprozess nicht zu verzögern, ist das richtige Verhalten wichtig.

Was ist in den ersten beiden Wochen wichtig?

Ihr Verhalten nach der Haartransplantation in den ersten beiden Wochen hat entscheidenden Einfluss auf den Heilungsprozess und das Ergebnis, da das Infektionsrisiko dann am höchsten und die Kopfhaut noch am empfindlichsten ist. Sie sollten

  •  in den ersten fünf Tagen täglich mindestens drei Liter Wasser trinken
  •  in den ersten fünf Nächten mit erhöhtem Kopf auf einem Nackenkissen und einer Einwegunterlage schlafen, damit die Wunden nicht an der Bettwäsche ankleben
  •  in den ersten fünf Tagen ein Stirnband tragen, um zu vermeiden, dass sich die Schwellungen ins Gesicht ausbreiten
  •  in den ersten zwei Wochen körperliche Anstrengung vermeiden und auch keinen Sport treiben
  •  in den ersten zwei Wochen nicht rauchen und keinen Alkohol trinken.

Eine entscheidende Rolle beim Verhalten nach der Haartransplantation spielt das Schlafen. Sie sollten nicht nur ein Nackenkissen benutzen, sondern auch das Herumwälzen im Bett vermeiden. Ab der sechsten Nacht können Sie das Nackenkissen und die Einwegunterlage weglassen und auf der Seite schlafen. Ab der zehnten Nacht ist das Schlafen in jeder beliebigen Position möglich.

Bei ungewöhnlicher Schwellung sofort zur Nachsorge

Trotz größter Vorsicht und der Einhaltung aller Anweisungen des Behandlungsteams sind Schwellungen in der postoperativen Anfangszeit möglich. Handelt es sich um eine Schwellung, die ein bis zwei Tage nach dem Eingriff auftritt, ist das völlig normal und nicht bedenklich. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn sich Flüssigkeit oder Eiter unter den Krusten ansammelt und wenn Ihre Kopfhaut bei Berührung schmerzt.

Es könnte sein, dass die Heilung durch eine Entzündung beeinträchtigt wird. Bildet sich Eiter, führt dieser Umstand zu einer starken Schwellung und kann auch Fieber nach sich ziehen. Sind Sie unsicher oder merken Sie, dass der Heilungsprozess anders als angekündigt verläuft, schieben Sie den Besuch in der Haarklinik nicht auf die lange Bank. In seltenen Fällen ist es möglich, dass sich durch eine Verkettung unglücklicher Umstände Entzündungen bilden.

Auch wenn Sie nur einmal dem Juckreiz nachgegeben und dabei eine marginale Verletzung erzeugt haben, können Keime eindringen und zur Anschwellung der Kopfhaut, sowie zu behandlungsbedürftigen Entzündungen führen.

In der Haarklinik erhalten Sie ein Stirnband, mit dem Sie Schwellungen im Bereich des Gesichts vermeiden können. Tragen Sie es, auch wenn Sie den Anblick nicht ansprechend finden. Das Stirnband wirkt wie ein Druckverband und dient dazu, einer Ausbreitung der postoperativen Schwellung bis unter die Augenpartie vorzubeugen.

Was ist bei der Pflege zu beachten?

Sie sollten sich 48 Stunden nach der Haarverpflanzung zum ersten Mal die Haare waschen. Dabei verzichten Sie auf aggressive Shampoos auf der Basis von Chemie. Sie brauchen jetzt ein Spezialshampoo, das reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Wachstumsfaktoren ist. Sie tragen 45 Minuten vor dem Haarewaschen eine Lotion auf die Kopfhaut auf, die Sie einwirken lassen. Die Lotion spülen Sie kurz vor dem Haarewaschen mit lauwarmem Wasser aus. Sie können nun vorsichtig das Shampoo auftragen.

Dabei dürfen Sie nicht rubbeln, um die Haarfollikel nicht auszureißen und die Krusten nicht abzureißen. Das Shampoo spülen Sie mit warmem Wasser aus. Sie dürfen beim Trocknen nicht rubbeln und müssen auf das Föhnen verzichten. Sie sollten sich über einen Zeitraum von zehn Tagen täglich die Haare waschen und dafür die Lotion und das Shampoo benutzen.

Was gilt für Sport nach der Eigenhaarverpflanzung?

Zum richtigen Verhalten nach der Haartransplantation gehört, dass Sie in den ersten zwei Wochen, wenn die Krusten noch nicht abgeheilt sind, vollständig auf Sport verzichten. Auch bei leichten Sportarten können Sie schwitzen. Der Schweiß kann die Krusten aufweichen und zu Infektionen führen. Nach zwei Wochen können Sie mit leichten Sportarten wie Tanzsport, Aerobic, Laufen oder Nordic Walking beginnen.

Erst nach vier Wochen dürfen Sie schwimmen oder Kraftsport betreiben. Alle anderen Sportarten können Sie frühestens sechs Wochen nach der Eigenhaarverpflanzung wieder ausüben. Das Tragen eines Helms fördert das Schwitzen. Die Reibung durch den Helm kann das Anwachsen der Haarfollikel stören. Bei Ballsportarten oder beim Kampfsport besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch Stöße.

Wie lange Sie sich so wenig wie möglich bewegen sollten, hängt auch davon ab, wie schnell Sie schwitzen. Bedenken Sie, dass die Vermeidung des Schwitzens nicht nur für sportliche Aktivitäten, sondern auch für Sex und für körperlich schwere Arbeit gilt. In den ersten sechs Wochen nach dem minimalinvasiven Eingriff sollten Sie alles unterlassen, was Sie ins Schwitzen bringt und was zu Infektionen führen kann.

Das gilt auch für ein gut gewürztes Steak, da Chili, Ingwer und Pfeffer schweißtreibend wirken. Schonen Sie sich und tun Sie nur Dinge, bei denen Sie nicht schwitzen und bei denen kein Risiko besteht, dass Sie sich am Kopf verletzen und auf diesem Weg eine Entzündung begünstigen.

Was sollten Sie sonst noch beachten?

Sie erhalten nach der Haarverpflanzung ein Antibiotikum. Es wirkt Infektionen entgegen. Dieses Antibiotikum sollten Sie nach Anweisung des Arztes einnehmen. Zum richtigen Verhalten nach der Haartransplantation gehört auch das richtige Essen. Sie sollten in den ersten zehn Tagen keine scharf gewürzten und salzigen Speisen zu sich nehmen. Mit vitaminreichen Speisen fördern Sie die Heilung und das Anwachsen der Haarfollikel.

Damit die Haarfollikel gut anwachsen und die Kopfhaut nicht geschädigt wird, sollten Sie in den ersten vier Wochen intensive Sonneneinstrahlung vermeiden. Mit einem Anglerhut können Sie Ihren Kopf vor Sonne schützen. Sie sollten in den ersten vier Wochen nach dem Eingriff auch nicht ins Schwimmbad gehen, nicht im Meer baden und nicht in die Sauna sowie ins Solarium gehen.

Fazit: Verhalten nach der Haarverpflanzung beeinflusst den Heilungsprozess

Damit die Haarverpflanzung erfolgreich verläuft und Sie von einer hohen Haardichte profitieren, kommt es auf das richtige Verhalten an. Mit dem Verhalten nach der Haartransplantation tragen Sie entscheidend zum Heilungsprozess und zum Anwachsen der Haarfollikel bei. Sie sollten in den ersten beiden Wochen nicht rauchen, keinen Alkohol trinken und körperliche Anstrengung vermeiden. Auch die richtige Pflege spielt eine Rolle.

Ihre Haare waschen Sie mit einem Spezialshampoo. Sie sollten nicht reiben, sondern nur tupfen. Leichte Sportarten sind nach zwei Wochen wieder erlaubt, während Sie mit anderen Sportarten vier bis sechs Wochen warten müssen. Sie sollten in den ersten vier Wochen nicht in die Sauna und ins Solarium gehen und intensive Sonne meiden.

Vitamine, Ruhe und ausreichend Schlaf fördern das Haarwachstum. Für die ersten Tage nach der Haartransplantation erhalten Sie Medikamente. Das Behandlungsteam empfiehlt Ihnen auf Wunsch gerne ein Schmerzmittel, das Sie aber nur bei Bedarf und nicht präventiv einnehmen sollten.

Die meisten Patienten spüren nach dem Eingriff keine Schmerzen, sondern nur einen starken Juckreiz, dem man widerstehen muss. Halten Sie sich strikt an die Anweisungen, da selbst kleinste Fauxpas einen großen Schaden anrichten und die Heilung herauszögern, oder sogar zum Verlust der transplantierten Grafts führen können.

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