Gründe für Haarausfall – Wie viel Haarausfall ist normal? Jeder wünscht sich eine gesunde, prächtige Haarmähne. Beim Verlust mehrere Haare am Tag kann schon einmal Panik entstehen. Das gilt für Frauen gleichermaßen wie für Männer. Aber wie viele Haare dürfen im Kamm oder in der Bürste sein, ohne dass sich gleich Angst vor dem kahl werden breit macht?

Bereits im Mutterleib entstehen rund fünf Millionen Haarfolikel, die sich über den ganzen Körper verteilen und nach der Geburt kommen keine neuen dazu. Ein Haarausfall liegt vor, wenn über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare ausfallen.

Um das Fortschreiten des Haarausfalls zu verhindern, gilt es, die Ursache zu ermitteln. Nicht immer muss Haarverlust eine krankhafte Ursache haben. Die häufigste Form ist die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarausfall. Ist der Haarausfall krankheitsbedingt, wird die Krankheit als Ursache behandelt.

Gründe für Haarausfall – Einleitung

Jedes Kopfhaar muss zwei Phasen durchlaufen – Zuerst die Wachstumsphase, die ungefähr zwei bis sechs Jahre dauert und dann die Ruhephase von etwa drei Monaten. Der größte Teil der Haare, immerhin fast achtzig Prozent, befinden sich in der Wachstumsphase, die restlichen Prozent sind gleichzeitig in der Ruhephase.

Es ist ganz normal, dass der Mensch pro Tag zwischen achtzig und hundert Haare verliert. Im Herbst und im Frühling erhöht sich diese Zahl sogar, etwas spitz formuliert, findet quasi so etwas Ähnliches wie ein Fellwechsel statt. Normal ist es auch, dass bei der Haarwäsche mehr Haare verloren gehen.

In der Regel liegt die Zahl zwischen dreihundert und fünfhundert Haare bei jeder Wäsche. Sind ungefähr sechzig bis siebzig Prozent der Kopfhaare nicht mehr vorhanden, dann liegt eine Alopezie, also eine Kahlheit vor. Die Gründe für den Haarausfall sind vielfältig, genauso wie die Maßnahmen dagegen – z.B. Regaine für Männer.

Dauert der Haarverlust jedoch längere Zeit an, sind ein paar Gedanken durchaus berechtigt. Es gibt einige Faktoren, die zum Haarausfall führen. Häufige Ursachen von Haarausfall sind Autoimmunerkrankungen.

Auch die Einnahme von Medikamenten, Infektionen auf der Kopfhaut oder eine ungesunde Ernährung mit einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen können einen Haarausfall verursachen. Abhängig von der Ursache zeigt sich der Haarausfall mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Für eine erfolgreiche Behandlung muss die Ursache ermittelt werden.

Dazu zählen:

  • Stoffwechselerkrankungen
  • Eisenmangel
  • hormonelle Störungen
  • Stress
  • Geschlechtskrankheiten
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Nährstoffmangel
  • physikalische Einwirkungen

Haare sind nicht gesund und nicht krank

Neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen zufolge sind die Haare nicht gesund und nicht krank, sondern es kommt auf die Haarwurzel an. Zink, Biotin und Selen tragen zum Beispiel zur Erhaltung normaler Haare bei.

Wer mehr als die achtzig bis hundert Haare in seiner Haarbürste findet, sollte abklären lassen, ob der Grund dafür möglicherweise in einem Nährstoffmangel zu finden ist.

Haarausfall ist ein Symptom, dem verschiedenste Ursachen zugrunde liegen können und es kommt nicht selten vor, dass auch mehrere Faktoren gleichzeitig an der Entstehung des Haarausfalls beteiligt sind. Neben dem kosmetischen Problem unter dem die Betroffenen oftmals leiden, sind in vielen Fällen ernstzunehmende Erkrankungen die Ursache für den Haarverlust.

Altersbedingter Haarausfall

Etwas anders verhält es sich beim altersbedingten Haarausfall.Das Dehydrotestostoron, ein männliches Geschlechtshormon, ist verantwortlich, dass die Haarwurzeln verkümmern. Die Folge sind sehr feine Haare und in manchen Arealen wachsen die Haare überhaupt nicht mehr nach. Sozusagen die Geburtsstunde der Geheimratsecken.

Durch Medikamente können die noch gesunden Haarwurzeln gerettet werden, verkümmerte oder kaputte leider nur mehr teilweise oder gar nicht mehr. Bei Männern, aber auch bei Frauen tritt ein altersbedingter Haarausfall ein. Er ist erblich bedingt und wird daher auch als genetisch bedingter Haarausfall bezeichnet.

Die Anzeichen unterscheiden sich bei Männern und Frauen. Die typische Glatze, die sich bei Männern zu Geheimratsecken und zurückweichendem Haaransatz gesellt, tritt bei Frauen nicht auf. Bei Frauen lichten sich die Haare um den Mittelscheitel. Insgesamt werden die Haare dünner. Die Kopfhaut wird nach und nach durch die Haare sichtbar.

Genetisch bedingter Haarausfall

Eine der häufigsten Gründe für den Haarausfall sind genetischer Natur. Besonders häufig ist das bei Männern der Fall. Mehr als die Hälfte aller männlichen Personen über fünfzig Jahre leiden unter dem erblich bedingten Haarausfall.

Der genetisch bedingte Haarausfall ist erblich und wird in der Fachsprache als androgenetische Alopezie bezeichnet. Er ist die häufigste Form von Haarausfall und tritt bei Männern mitunter schon um das 20. Lebensjahr herum auf. Bei Frauen macht er sich oft erst nach den Wechseljahren bemerkbar, da dann der Östrogenspiegel abnimmt.

Die Haarfollikel sind empfindlich gegen das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das als Abbauprodukt von Testosteron entsteht. Die Wachstumsphasen der Haare verkürzen sich. Irgendwann werden die Haarfollikel immer schwächer.

Schließlich sterben sie ab und bringen keine Haare mehr hervor. Die Haare am Hinterkopf sind gegen dieses Hormon resistent und fallen auch bei einer weit fortgeschrittenen androgenetischen Alopezie nicht aus. Am Hinterkopf bleibt ein kleiner Haarkranz zurück.

Rund um die Glatze – Mythen

Falsch ist der Mythos, dass Hüte oder Mützen die Glatzenbildung verursachen, begünstigen oder fördern. Die Haare wachsen unabhängig davon, wie viel Licht und Luft auf die Kopfhaut gelangt. Genauso falsch ist auch das Gerücht, dass die Glatze und die Potenz in einem Zusammenhang stehen.

Das männliche Sexualhormon und der erblich bedingte Haarausfall hängen zwar wie bereits vorher erwähnt zusammen, doch es ist nicht das Testosteron verantwortlich, sondern dessen Folgeprodukt, das Hormon DHT. Dieses Hormon wird aber erst auf der Kopfhaut gebildet und wirkt einzig und allein nur dort.

Der kreisrunde Haarausfall

Der kreisrunde Haarausfall ist die zweithäufigste Ursache für den Haarausfall. Häufig sind auch Kinder und Jugendliche davon betroffen. Die genauen Gründe für diese Art von Haarausfall sind noch nicht zu hundert Prozent erforscht, man nimmt aber eine Fehlleistung des Immunsystems als Ursache an.

Charakteristisch für diesen Haarverlust sind kleine kreisrunde Areale auf der Kopfhaut, auf denen keine Haare mehr wachsen. Die Haare um diese Bereiche herum wirken wie abgebrochen. Als Ursachen können Autoimmunerkrankungen, Stress oder Infektionen vorliegen. Der Hautarzt kann die Ursache ermitteln und die Behandlung vornehmen.

Mitunter ist eine Spontanheilung möglich, sodass die Haare wieder nachwachsen. Allerdings kann der Haarausfall auch weiter fortschreiten und auch Augenbrauen, Bart- und Körperhaare betreffen. Gehen die kahlen Stellen ineinander über, ist ein Totalverlust der Haare möglich.

Diffuser Haarausfall

Vom diffusen Haarausfall sind weit mehr Frauen als Männer betroffen. Die Ursache für den Haarverlust sind hormonelle Störungen und Infektionen. Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus. Der diffuse Haarverlust kann sich schnell oder langsam vollziehen. Durch die Haare wird die Kopfhaut sichtbar.

Ein Totalverlust der Haare ist möglich. Er tritt als Folge einer Chemo- oder Strahlentherapie ein. Als Ursachen kommen neben hormonellen Störungen auch Operationen mit Narkose, Infektionen mit Fieber, ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen sowie die Einnahme von Medikamenten in Frage. Wird die Ursache erfolgreich behandelt und sind die Haarfollikel noch intakt, können die Haare wieder nachwachsen.

Schwere psychische Erkrankungen können zum Haarverlust führen

Die Betroffenen leiden an einer Zwangsstörung und müssen sich bei psychischer Belastung die Haare ausreißen. Oft sind die Patienten bereits ganz kahl und es können durchaus Narben entstehen. Eine Psychotherapie ist die einzige vernünftige Lösung.

Diese Form von Haarverlust gehört zum mechanischen Haarausfall und wird als Trichotillomanie bezeichnet. Diese Störung kann im frühen Kindesalter, aber auch durch extreme Erlebnisse oder Probleme im Erwachsenenalter auftreten.

Eine erfolgreiche Behandlung ist keine Garantie, dass sich die Betroffenen nicht irgendwann wieder die Haare ausreichen, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. Die Psychotherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen. In Gesprächen wird versucht, den Auslöser für diese Störung zu ermitteln.

Haarausfall bei schweren Erkrankungen

Krankhafter Haarausfall ist oft eine Begleiterscheinung bei der Zytostatikabehandlung und bei einer Röntgenbestrahlung. Umganssprachlich besser als Chemotherapie bekannt. Auch bei einer Strahlentherapie können die Haare ausfallen. Es kommt zu einem Totalverlust der Haare. Da sich die Haarfollikel jedoch meistens nur in der Ruhephase befinden, wachsen die Haare in den meisten Fällen nach der Therapie wieder nach.

Schwere Erkrankungen können jedoch auch eine Corona-Infektion oder eine schwere Virusgrippe sein. Auch bei diesen Erkrankungen mit hohem Fieber können die Haare ausfallen. Haben sich die Haarfollikel erholt, wachsen die Haare wieder nach.

Haarausfall ohne Erkrankungen

Auch wer jung und gesund ist, sich vitaminreich ernährt und genetisch mit einer tollen Haarmähne ausgestattet ist, kann trotzdem unter erheblichen Haarausfall leiden. Die Gründe für diesen Haarausfall sind unter anderem:

  • Dauerwelle
  • Haare färben
  • Haare bleichen
  • zu heißer Lockenstab oder Föhn
  • der zu häufige Gebrauch von Lockenwicklern
  • Haare immer zu straff zusammengebunden
  • Haare immer zu einem Zopf gebunden

Die Folgen sind oft recht schwere Entzündungen der Kopfhaut und ein dauerhafter Haarverlust.

Es kann also viele Gründe für Haarausfall geben und diese sind in den meisten Fällen sehr individuell. Allerdings kann generell vielen Gesundheitsbeschwerden durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung vorgebeugt werde.

Fazit

Haarausfall kann in verschiedenen Formen auftreten und unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste Form ist der erblich bedingte oder altersbedingte Haarausfall, die androgenetische Alopezie. Die Haarfollikel sind empfindlich gegen das Hormon DHT und sterben ab. Dieser Haarverlust tritt meistens bei Männern auf und kann sich schon um das 20. Lebensjahr herum bemerkbar machen.

Haarausfall kann aber auch als diffuser oder kreisrunder Haarverlust auftreten. Die Ursachen können Autoimmunerkrankungen, Infektionen, aber auch schwerwiegende Erkrankungen oder eine Strahlen- bzw. Chemotherapie sein. Nicht immer sind die Haare unwiederbringlich verloren. Bei einer erfolgreichen Behandlung und noch intakten Haarfollikeln können die Haare nach einiger Zeit wieder nachwachsen.

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