Eine Haartransplantation ist für viele Menschen mit starkem Haarausfall die letzte Hoffnung, um wieder zu schönem Haar und mehr Attraktivität zu gelangen. Bei einigen Menschen ist die Haarverpflanzung allerdings nicht möglich oder nicht sinnvoll. Wann wird eine Haartransplantation abgelehnt? Gibt es vielleicht Alternativen?

Wann wird eine Haartransplantation abgelehnt? Verschiedene medizinische Gründe

Möchten Sie eine Haartransplantation durchführen lassen, wird Sie ein guter Arzt zuvor gründlich beraten. Er macht sich ein Bild von Ihren Haaren und Ihrer Kopfhaut. Er klärt auch, ob medizinische Bedenken vorliegen, die gegen den Eingriff sprechen.

Der Arzt klärt Sie über den Verlauf der Haarimplantation sowie über die Erfolgsaussichten und die Risiken auf. Ein guter Arzt, der nicht in erster Linie die Absicht hat, mit dem Eingriff Geld zu verdienen, wird auch eine Haarverpflanzung ablehnen, wenn verschiedene Gründe dagegen sprechen. Er wird Ihnen erläutern, warum der Eingriff nicht sinnvoll ist.

Eine Haarverpflanzung kann aus verschiedenen Gründen abgelehnt werden:

  • Alter des Patienten
  • schwere gesundheitliche Risiken, da der Patient beispielsweise unter einer schweren Herzerkrankung, hochgradigem Diabetes oder Krebs leidet
  • Autoimmunerkrankung, bei der die Haare ausfallen würden, da sie vom Immunsystem abgestoßen werden
  • schwere Hautkrankheit, beispielsweise Schuppenflechte oder Neurodermitis
  • weit fortgeschrittener Haarverlust mit großen kahlen Stellen
  • sehr lichtes Haar mit geringer Haardichte.

Der Arzt hat in diesen Fällen gute Gründe, den Eingriff abzulehnen. Für den Patienten besteht ein zu hohes gesundheitliches Risiko oder die Erfolgsaussichten sind nur äußerst gering.

Medizinische Bedenken für eine Haarverpflanzung

Die gesundheitlichen Risiken sind bei einer Eigenhaarverpflanzung äußerst gering. Da sehr feine Instrumente verwendet werden, besteht kaum ein Infektionsrisiko. Der Patient erhält eine örtliche Betäubung, die gut verträglich ist. Leidet der Patient allerdings unter einer schwerwiegenden Erkrankung wie Krebs, schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hochgradigem Diabetes mellitus, ist das Risiko für die Gesundheit des Patienten bei einer Haarverpflanzung möglicherweise zu hoch. Das Krankheitsbild des Patienten könnte sich verschlechtern.

Die Haarimplantation könnte schlimmstenfalls zum Tod des Patienten führen. Auch eine Autoimmunerkrankung wie Rheuma, Multiple Sklerose oder Diabetes mellitus könnte ein Grund sein, dass die Haartransplantation abgelehnt wird. Bei einer Autoimmunerkrankung zerstört der Körper sich selbst. Das Immunsystem greift körpereigenes Material an und würde auch die transplantierten Haare angreifen, sodass sie wieder ausfallen würden.

Eine Eigenhaarverpflanzung kann auch abgelehnt werden, wenn der Patient unter einer Hautkrankheit mit schweren entzündlichen Prozessen leidet. Die Entzündungen auf der Kopfhaut würden den Heilungsverlauf behindern und könnten durch den Eingriff verstärkt werden. Die transplantierten Haare würden nicht anwachsen.

Was tun, wenn zu wenig Haare vorhanden sind?

Eine Haartransplantation kann abgelehnt werden, wenn nicht genügend Spenderhaare vorhanden sind. Das ist bei Männern mit einem weit fortgeschrittenen erblich bedingten Haarverlust möglich, bei denen sich nur noch ein kleiner Haarkranz am Hinterkopf befindet. Die noch vorhandenen Haare würden nicht ausreichen, um die kahlen Stellen aufzufüllen. Alternativ dazu könnten Körperhaare transplantiert werden, wenn sich an Brust, Rücken, Bauch, Armen oder Beinen genügend Haare befinden und diese Haare geeignet sind.

Diese Haare könnten in Kombination mit wenigen noch vorhandenen Kopfhaaren verpflanzt werden. Leiden Sie nicht unter erblich bedingtem Haarausfall und haben Sie lichtes Haar, ist eine Haarverpflanzung aufgrund der geringen Haardichte oft nicht möglich. Voraussetzung für die Haarimplantation ist eine Mindesthaardichte, damit genügend Haare entnommen werden können. Der Arzt entscheidet, ob in Ihrem Fall eine Haarverpflanzung möglich und sinnvoll ist. Auch bei lichtem Haar können bei entsprechender Eignung Körperhaare transplantiert werden.

Haarverpflanzung nicht immer notwendig

Es ist auch möglich, dass eine Haartransplantation abgelehnt wird, da sie medizinisch gar nicht notwendig ist. Bei einigen Patienten ist der Haarausfall noch nicht weit genug fortgeschritten. Die kahlen Stellen sind noch zu klein, um aufgefüllt zu werden. Sie sollten Ihr Haarbild im Auge behalten, um dann, wenn die kahlen Stellen bereits größer sind, eine Haarverpflanzung vornehmen zu lassen.
Bei einem Pilzbefall der Kopfhaut können sich kahle Stellen bilden.

Wird der Pilzbefall rechtzeitig behandelt, können an den kahlen Stellen wieder Haare wachsen. Die Haarverpflanzung ist dann überflüssig.

Auch bei einem diffusen Haarverlust kann eine Haartransplantation abgelehnt werden. Der diffuse Haarverlust macht sich gleichmäßig auf dem gesamten Kopf bemerkbar. Die Haare werden immer lichter, bis schließlich die Kopfhaut sichtbar wird. Auch ein Totalverlust aller Haare ist abhängig von der Ursache möglich.

Die Ursachen für den diffusen Haarverlust sind vielfältig:

Der Arzt kann mit einer Blutuntersuchung die Ursache für den diffusen Haarausfall ermitteln. Er wird eine Haarimplantation in den meisten Fällen ablehnen, da die Haare wieder nachwachsen, wenn die Ursache für den Haarverlust nicht mehr vorhanden ist. Auch bei einem Totalverlust wachsen die Haare in den meisten Fällen wieder nach.

Alternative zur Haarverpflanzung: Die Haarpigmentierung

Wird bei Ihnen eine Haartransplantation abgelehnt, da zu wenig Spenderhaare vorhanden sind, können Sie sich für eine Haarpigmentierung entscheiden. Mit den Pigmenten in der Farbe Ihrer Haare, die in die Kopfhaut eingebracht werden, entsteht der Eindruck von nachwachsenden Haarstoppeln oder vollerem Haar.

Leiden Sie unter einem weit fortgeschrittenen erblich bedingten Haarverlust, können die Pigmente wie nachwachsende Haare aussehen, wenn Sie Ihren Kopf rasieren. Diese Pigmente bestehen aus natürlichen Stoffen und sind gut verträglich.

Eine Pigmentierung kann eine Alternative sein, wenn verschiedene gesundheitliche Bedenken gegen die Haarverpflanzung sprechen. Allerdings dürfen keine Entzündungen der Kopfhaut vorliegen. Bei der Pigmentierung handelt es sich nicht um einen operativen Eingriff. Sie ist schonend für den Patienten.

Fazit: Haartransplantation ist nicht immer möglich

Bestehen gesundheitliche Bedenken, da Sie unter einer schweren Erkrankung leiden oder Ihre Kopfhaut stark entzündet ist, kann die Haartransplantation abgelehnt werden. Ein guter Arzt wird Ihnen die Entscheidung begründen. Das gesundheitliche Risiko kann für den Patienten zu hoch sein.

Auch dann, wenn nicht genügend Spenderhaare vorhanden sind, kann keine Haarverpflanzung erfolgen. Alternativ dazu können in einigen Fällen Körperhaare transplantiert werden. Lehnt der Arzt eine Haarverpflanzung ab, kann eine Haarpigmentierung eine Alternative sein. Die Pigmente sind gut verträglich. Die Pigmentierung verläuft schonend für den Patienten.

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