Zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, beispielsweise Entzündungen oder Infektionen, kann Ihnen der Arzt Antibiotika verordnen. Es gibt vielfältige Arten von Antibiotika. Die Antibiotika versprechen eine schnelle Linderung der Beschwerden, da sie die Bakterien als Krankheitserreger abtöten. Sie haben jedoch mitunter ziemlich starke Nebenwirkungen.

Eine solche Nebenwirkung kann der Haarausfall nach Antibiotika sein. Die Haare können bereits kurze Zeit nach der Einnahme der Antibiotika ausfallen. Trotzdem sollten Sie die Antibiotika nicht eigenmächtig absetzen, denn die Krankheit könnte dann erneut ausbrechen. Der Haarausfall kann zu einer schweren psychischen Belastung führen. In den meisten Fällen ist er aber kein Grund zur Beunruhigung. Sie müssen nichts weiter dagegen tun.

Wie kommt es zum Haarausfall nach Antibiotika?

Bei der Behandlung einer schweren Infektionskrankheit im Krankenhaus oder bei einer ambulanten Behandlung werden Ihnen mitunter Antibiotika verordnet. Auch nach Operationen müssen Sie mitunter Antibiotika einnehmen, um eine Infektion zu vermeiden.

Bei der Einnahme von Antibiotika kann es zu einem Haarverlust kommen. Der Haarverlust kann bereits kurz nach der Einnahme, aber auch dann erst eintreten, wenn Sie die Antibiotika nicht mehr einnehmen müssen. Er ist eine häufige Nebenwirkung der Antibiotika und wird auch in der Packungsbeilage bei den Nebenwirkungen erwähnt.

Antibiotika können noch weitere Nebenwirkungen haben:

  • Müdigkeit
  • Kopfschmerz
  • Abgeschlagenheit
  • Juckreiz
  • Durchfall.

Welche Nebenwirkungen tatsächlich eintreten, ist individuell unterschiedlich. Antibiotika töten Bakterien ab, doch können sie sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Die Antibiotika können die Haarfollikel schädigen. Die Haarfollikel treten vorzeitig in die Ruhephase ein. Die Wachstumsphase der Haare verkürzt sich, was zu einem vorzeitigen Ausfall der Haare führt.

Wie macht sich der Haarverlust durch Antibiotika bemerkbar?

Der Haarausfall nach Antibiotika kann bereits kurz nach den ersten Anwendungen auftreten. Die Haare können büschelweise ausfallen. Ein Haarausfall liegt vor, wenn Ihnen täglich über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare ausfallen.

Der Haarverlust kann auch erst einige Tage oder Wochen eintreten, nachdem Sie die Einnahme der Antibiotika beendet haben. In jedem Fall handelt es sich um einen diffusen Haarverlust. Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus. Wenn sich der Haarverlust über einen längeren Zeitraum vollzieht, wird die Kopfhaut durch die Haare sichtbar.

Allerdings müssen Sie keinen Totalverlust Ihrer Haare befürchten. Sie nehmen Antibiotika nur über einen begrenzten Zeitraum, zumeist über zehn Tage, ein. Da das schädigende Ereignis nach einer bestimmten Zeit endet, fallen die Haare nicht komplett aus.

Durch Nahrungsergänzungsmittel, die Sie bei der Behandlung mit Antibiotika allerdings mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen sollten, können Sie einen stärkeren Haarschwund vermeiden. Ein gezieltes Vorbeugen ist in diesem Fall nicht möglich, da Antibiosen nicht geplant, sondern zur Behandlung akuter Erkrankungen verordnet werden.

Wichtig: Setzen Sie die Medikation nie eigenständig ab, auch wenn sich der Haarausfall verschlimmert und die Kopfhaut bereits durchscheint. Eine frühzeitig abgebrochene Antibiotikabehandlung kann einen Rückschlag der behandelten Krankheit begünstigen und Ihre Gesundheit nachhaltig gefährden.

Was tun, wenn die Haare bei der Einnahme von Antibiotika ausfallen?

Bemerken Sie einen Haarausfall nach Antibiotika, sollten Sie auf keinen Fall eigenmächtig das Antibiotikum absetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn es zu Haarverlust oder anderen Nebenwirkungen kommt. Der Arzt entscheidet, ob Sie ein anderes Antibiotikum einnehmen oder das verordnete Antibiotikum zu Ende nehmen sollten.

Zumeist müssen Sie bei einem Haarverlust durch Antibiotikum nichts weiter tun und sich auch nicht beunruhigen. Da es sich um einen diffusen Haarausfall handelt, wachsen die Haare nach dem Ende des schädigenden Ereignisses wieder nach. Sie sollten sich jedoch einige Monate gedulden.

Die Haarfollikel treten vorzeitig in die Ruhephase ein. Sie müssen sich erst regenerieren, bevor sie wieder neue Haare hervorbringen. Das kann drei bis sechs Monate dauern. Die Haare wachsen wieder nach, wenn sich die Haarfollikel wieder erholt haben.

Was tun bei einem Pilzbefall der Kopfhaut?

Antibiotika machen die Kopfhaut, aber auch die Schleimhäute anfälliger für Pilzbefall. Gerade dann, wenn Sie die Antibiotika über einen längeren Zeitraum einnehmen müssen oder wenn Sie innerhalb eines kürzeren Zeitraums zur Behandlung verschiedener Erkrankungen häufiger Antibiotika bekommen, besteht das Risiko einer Pilzinfektion.

Sie ist mit Juckreiz verbunden. Bei den ersten Anzeichen von Juckreiz sollten Sie daher Ihren Arzt konsultieren. Er kann sich Ihre Kopfhaut anschauen und feststellen, ob eine Pilzinfektion vorliegt. Er kann Ihnen ein anderes Antibiotikum verordnen und die Pilzinfektion behandeln.

Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, da eine Pilzinfektion der Kopfhaut unbehandelt zu einem großflächigen vernarbenden Haarausfall führen kann. An den kahlen Stellen bilden sich Narben, an denen keine Haare mehr wachsen.

Ursachenforschung: Beruht der Haarschwund wirklich auf der Antibiose?

Fakt ist, dass die Gabe von Antibiotika vorübergehend zu einer Schwächung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte führt. Auch Zink– und Eisenmangel sowie dem Körper fehlende Aminosäuren können in Folge einer antibiotischen Behandlung auftreten. Allerdings sind Nährstoffmängel nicht zwangsläufig an die medizinische Behandlung gekoppelt.

Ob Ihr Haar in Folge des Antibiotika, durch eine Pilzerkrankung der Kopfhaut oder aus einem anderen Grund ausfällt, kann nur ein Dermatologe sicher und eindeutig diagnostizieren.

Durch ein Trichogramm lässt sich der Haarwurzelstatus bestimmen, wodurch Sie erfahren, ob Ihr Haar „nur“ in einer verlängerten Ruhephase ist oder ob es mit der Wurzel ausgefallen ist. Letzteres ist keine Folge von Antibiosen, wodurch eine umfassende Diagnose inklusive des großen Blutbildes wichtig ist. Vorübergehenden Haarschwund können Sie gegebenenfalls kurzfristig mit Minoxidil behandeln, wobei auch in diesem Fall eine Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt essenziell ist.

Je nach Haarwurzelstatus und dem Grund des Haarschwunds können Supplementierungen, entzündungshemmende Behandlungen mit Aloe Vera oder eine PRP-Therapie für eine Kräftigung der geschwächten Haarfollikel sorgen. Ein Facharzt für Hauterkrankungen, der Dermatologe, ist in diesem Fall der richtige Ansprechpartner. Er wird verschiedene Untersuchungen durchführen und kann Ihnen anschließend mitteilen, ob Ihr Haar nach dem Behandlungsende von selbst wieder nachwächst.

Gibt es noch weitere Risiken von Antibiotika?

Ein Haarausfall nach Antibiotika kann nicht nur auftreten, wenn Ihnen Antibiotika vom Arzt verordnet werden. In seltenen Fällen kann es zu einem Haarausfall nach Antibiotika kommen, ohne dass Sie wissen, dass sich in Ihrem Körper Antibiotika befinden.

Die Antibiotika können Sie über belastete Lebensmittel aufnehmen. Fleisch oder Fisch aus industrieller Zucht ist häufig mit Antibiotika belastet. Das ist vor allem bei Schweine-, Rind- oder Geflügelfleisch aus Massentierhaltung oder bei gezüchtetem Fisch wie Pangasius aus dem asiatischen Raum der Fall.

Die Tiere wurden prophylaktisch mit Antibiotika behandelt, um Erkrankungen zu verhindern. Häufig weist das Fleisch noch hohe Rückstände von Antibiotika auf. Ernähren Sie sich häufig von billigem Fleisch oder Fisch, besteht ein erhöhtes Risiko für den Haarausfall nach Antibiotika. Ein Risiko besteht nicht nur für den Haarverlust. Sie werden resistent gegen Antibiotika. Müssen Sie aufgrund einer Erkrankung Antibiotika einnehmen, schlagen die Mittel nicht mehr an.

Vermeiden können Sie diese Gefahr, indem Sie kein billiges Fleisch und keinen billigen Fisch kaufen. Sie müssen sich nicht vegan oder vegetarisch ernähren. Sie sollten beim Kauf von Fleisch und Fisch auf Bio-Qualität achten. So können Sie sicher sein, dass keine Rückstände von Antibiotika enthalten sind.

Fazit: Antibiotika können zu Haarverlust führen

Antibiotika werden zur Behandlung verschiedener Erkrankungen verordnet und müssen zumeist über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Sie töten Bakterien ab, doch können sie schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Eine solche Nebenwirkung ist der Haarausfall nach Antibiotika. Er kann sich schon kurze Zeit nach der ersten Einnahme, aber auch erst nach einigen Tagen oder Wochen zeigen. Er tritt diffus auf dem gesamten Kopf auf. Der Haarverlust ist kein Grund zur Beunruhigung, da die Haare nach einiger Zeit wieder nachwachsen, wenn sich die Haarfollikel erholt haben.

Kommt es jedoch zu einem Pilzbefall der Kopfhaut, der mit Juckreiz einhergeht, sollten Sie rechtzeitig einen Arzt konsultieren. Er verhindert mit der richtigen Behandlung, dass sich die kahlen Stellen großflächig ausbreiten.

Sicherlich ist der plötzlich sehr stark auftretende Haarschwund erschreckend. Doch wenn es sich um eine Nebenwirkung einer Antibiose handelt, brauchen Sie keine irreversible Alopezie befürchten. Nachdem der pharmazeutische Wirkstoff aus Ihrem Körper transportiert und die Erkrankung geheilt ist, erholt sich der Haarwuchs von selbst.

Sie können mit haarwuchsfördernder Ernährung, mit Zusatzvitaminen und mit durchblutungsfördernden Behandlungen nachhelfen und Ihre Haarwurzeln stärken.

Da Patienten bei Antibiosen häufig zu Pilzinfektionen neigen, sollten Sie bei kleinsten Anzeichen für Hefen auf der Kopfhaut umgehend einen Arzt aufsuchen. Hier handelt es sich zwar um eine Medikationsfolge, die aber im Gegensatz zum Haarausfall durch Antibiotika irreversibel sein und die Glatzenbildung begünstigen kann.

Bedenken Sie auch, dass Hautpilz eine ansteckende Erkrankung ist und sich auf Ihrem ganzen Körper, sowie auf der Haut Ihrer unmittelbaren Kontaktpersonen ausbreiten kann.

Weitere Informationen: