Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist gefährlich und begünstigt Herzinfarkte und Schlaganfälle. Seit einigen Jahren ist Atorvastatin ein in Deutschland zugelassener Blutfettsenker. Allerdings kann es zu Haarausfall durch Atorvastatin kommen, auch wenn das Risiko laut Beipackzettel mit fünf Prozent sehr gering ist.

Gehören Sie zu den wenigen Betroffenen, stellen Sie sich ganz sicher die Frage, ob der Haarschwund von Dauer ist oder ob Sie Ihren natürlichen Haarwuchs retten können. Dass Sie in einigen Monaten unwiderruflich kahlköpfig sind, brauchen Sie im Regelfall nicht befürchten.

Dennoch kann es ratsam sein, das Problem mit dem behandelnden Arzt zu besprechen und einen Bluttest, sowie eine Haaranalyse durchführen zu lassen. Ob Ihr Haar durch die Medikation oder aus einem anderen Grund ausfällt, kann ein Dermatologe nach dem Ausschlussprinzip klären.

Was ist Atorvastatin und wogegen wirkt es?

Bei Atorvastatin handelt es sich um ein Medikament, das aus der Wirkstoffgruppe der Statine stammt. Es wird verordnet, wenn Sie unter einem erhöhten Cholesterinspiegel leiden und Ihre Blutfettwerte trotz Einhaltung der Diät nicht sinken. Seit 2012 ist Atorvastatin in Deutschland zugelassen und als Generika erhältlich.

Die Senkung bezieht sich auf den LDL-Cholesterinspiegel, während der HDL-Cholesterinspiegel steigt und so dabei unterstützt, Ihre Blutwerte zu verbessern und das „schlechte“ Cholesterin aus dem Blut abzutransportieren. Wie alle Pharmazeutika kann es auch bei Atorvastatin zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. Zu den selteneren, aber dennoch nicht von der Hand zu weisenden Begleiterscheinungen der Behandlung zählt Haarausfall, der durch Atorvastatin hervorgerufen oder – wenn er bereits besteht – verstärkt werden kann.

Sollte diese Nebenwirkung bei Ihnen auftreten, setzen Sie die Medikation keinesfalls eigenmächtig aus. Ihr Arzt kann Ihnen ein Alternativmedikament verschreiben und Sie sollten auf Ursachenforschung gehen und herausfinden, ob der Haarschwund wirklich eine Folge der Cholesterinspiegelsenkung ist.

Wie stehen Haarausfall und Atorvastatin im Zusammenhang?

In den meisten Fällen ist der Haarschwund bei einer Behandlung mit Atorvastatin die Folge einer anderen Nebenwirkung. Die Medikation kann zu Verdauungsstörungen führen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum hervorrufen. Eine Entzündung im Körper schwächt Ihr Immunsystem und führt dazu, dass es sich hauptsächlich um die Abwehr der Erreger kümmert.

Auch Durchfall schwächt den Körper und hat leider die Begleiterscheinung, essenzielle Vitalstoffe unverdaut aus dem Körper zu transportieren. In Folge einer der beiden aufgeführten Nebenwirkungen kann es zu Haarausfall durch Atorvastatin kommen. Hierbei handelt es sich um eine Kettenreaktion, die in einer Untersuchung der Haarwurzeln und Ihres Blutes erkannt wird.

Sie sollten auch wissen, dass der Haarschwund in den seltensten Fällen Tage oder Wochen nach der Behandlung auftritt. Oftmals dauert es Monate, bis Sie einen vermehrten Haarverlust feststellen und dann fällt es schwer, ihn in den direkten Zusammenhang mit der medikamentösen Behandlung zu stellen.

Ist Haarverlust eine häufige Nebenwirkung der Behandlung?

Diese Frage kann mit einem klaren Nein beantwortet werden. Nur die wenigsten Patienten leiden bei einer Behandlung mit Atorvastatin unter Haarverlust. Dennoch besteht das Risiko, dass Sie durch eine Verkettung unglücklicher Umstände oder durch eine Vor- oder Begleiterkrankung zu den seltenen Fällen gehören.

Auch bei erblich und hormonell bedingtem Haarschwund ist es nicht auszuschließen, dass sich die Anzahl der absterbenden Haarfollikel durch die Medikation erhöht. Haben Sie das Gefühl oder sind Sie sich sicher, dass Ihr Haarausfall durch Atorvastatin kommt, wird Ihnen der Arzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen anderen Cholesterinsenker verschreiben.

Da Atorvastatin für seine gute Wirkung bekannt ist, lohnt es sich in diesem Fall immer, durch ein Blutbild und eine Haaranalyse in Erfahrung zu bringen, ob keine andere Ursache für die Abnahme Ihrer Haardichte vorliegt.

Erholt sich das Haar nach einer Umstellung oder Absetzung des Medikaments wieder?

Wenn es durch Atorvastatin zu Haarverlust kommt, handelt es sich um eine reversible Nebenwirkung. Das heißt, dass sich Ihr Haar nach Behandlungsende oder nach der Umstellung auf einen anderen Cholesterinsenker wieder erholt. Allerdings müssen Sie bedenken, dass der Haarausfall durch Atorvastatin dennoch sehr lange anhalten kann.

Um die gewünschte Wirkung des Medikaments zu erzielen, erfolgt die Verschreibung in den meisten Fällen als Langzeitmedikation über mehrere Monate bis zu einem Jahr und darüber hinaus. Sollten Sie verschiedene Nebenwirkungen oder sehr starken Haarausfall während der Behandlungsdauer haben, ist eine Medikamentenumstellung im Regelfall die beste Lösung.

Je früher Sie Ihren behandelnden Arzt auf das Problem und dessen Auswirkung auf Ihre Psyche ansprechen, desto größer sind die Chancen, dass Ihre Haarwurzeln nicht absterben, sondern „nur“ geschwächt werden.

Fazit: Atorvastatin kann in Einzelfällen temporären Haarausfall hervorrufen

Es kommt selten vor, aber es ist nicht auszuschließen, dass Sie bei Atorvastatin-Behandlungen unter verstärktem Haarausfall leiden. Ein besonderes Risiko besteht vor allem bei Patienten, die bereits vor der Medikation Haarschwund hatten oder die unter erblich bedingter Alopezie leiden.

Weisen Sie Ihren Arzt auf jeden Fall auf ein Ihnen bekanntes Problem hin. Wenn Sie mit Atorvastatin behandelt werden, sollten Sie keinen Grapefruitsaft trinken. Dieser verstärkt die Nebenwirkungen und kann daher auch ein Grund dafür sein, dass Ihr Haar im Behandlungszeitraum in größerer Menge ausfällt.

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