Bluthochdruck schränkt Ihre Lebensqualität ein und erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente ist daher von essenzieller Notwendigkeit. Doch viele Blutdrucksenker führen zu Haarausfall.

Auch Lercanidipin gehört zu den Beta-Blockern, in deren Beipackzettel diese unerwünschte Begleiterscheinung aufgeführt ist. Wenn Sie bereits vor der Blutdruckbehandlung unter dünnem Haar oder vermehrtem Haarschwund litten, kann die medikamentöse Behandlung verstärkend wirken und zu sichtbar kahlen Stellen auf der Kopfhaut führen.

Allerdings gehört Haarschwund zu den Nebenwirkungen, die erst einige Wochen nach Behandlungsbeginn ersichtlich sind und aus diesem Grund von vielen Betroffenen nicht mit der Medikation in Verbindung gebracht werden. Wenn Sie Lercanidipin einnehmen und Veränderungen Ihres Haarwuchses feststellen, sollten Sie das Thema mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Warum kann es zu Haarausfall durch Lercanidipin kommen?

Lercanidipin ist nicht der einzige Beta-Blocker, der zu diffusem Haarausfall führen kann. Die enthaltenen Wirkstoffe hemmen den Calciumstrom, was in Folge zu einer Unterversorgung der Haarfollikel führt. Das Haar braucht Calcium für ein gesundes und kräftiges Wachstum.

Doch wenn Sie unter Bluthochdruck oder Herzproblemen leiden, ist die Eindämmung der Calciumzufuhr eine notwendige Maßnahme, um Arterienverstopfungen und das damit verbundene Herzinfarktrisiko zu senken. Blutdrucksenkende Medikamente wie Lercanidipin enthalten die Stoffe Metoprolol und Propanolol, welche den natürlichen Haarwuchsprozess verändern und dazu führen, dass die Haarwurzeln früher in die Ruhephase eintreten und letztendlich absterben.

Die Nebenwirkung ist auf dem Beipackzettel aufgeführt, wird allerdings als seltener Fall beschrieben. Wenn Sie schon vor der Medikation gegen Bluthochdruck unter dünnen Haaren oder unter Haarausfall litten, erhöht sich die Gefahr einer Verstärkung des Problems durch die Behandlung rapide.

Was sollten Sie tun, wenn diese Nebenwirkung bei Ihnen auftritt?

Ein Problem bei Haarausfall durch Lercanidipin ist der zeitverschobene Auftritt. Die Nebenwirkung mach sich nicht sofort oder in den ersten Wochen bemerkbar, sondern erst dann, wenn die Wirkstoffe des Pharmazeutika länger im Körper sind.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die ersten Behandlungswochen und Monate augenscheinlich ohne Nebenwirkungen verlaufen, obwohl bereits eine deutlich größere Menge Ihrer Haare in die Ruhephase eingetreten sind. Die meisten von medikamentenbedingtem Haarschwund Betroffenen stellen diese Nebenwirkung nach einem Zeitraum von drei bis vier Monaten nach Behandlungsbeginn fest.

Auch wenn Sie die abgestorbenen Haarwurzeln nicht mehr retten können, kann die Rücksprache mit Ihrem Arzt das Risiko der Kahlköpfigkeit senken. Wichtig ist, dass Sie die Medikation keinesfalls eigenmächtig absetzen oder die Dosis verringern.

Um Klarheit zu erhalten, ob Ihr Haarausfall durch das Lercanidipin kommt, können Sie einen Termin beim Dermatologen vereinbaren. Dieser nimmt eine Haaranalyse vor und untersucht Ihr Blut für eine umfassende Diagnose.

Haarausfall bei Blutdruckbehandlungen – oftmals eine späte Nebenwirkung

Bei einem Großteil der verschreibungspflichtigen Beta-Blocker kommt es zu Haarausfall. Auch wenn das natürlich eine unangenehme und Ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigende Nebenwirkung ist, steht die Behandlung der Erkrankung im Vordergrund.

Dennoch haben Sie die Möglichkeit, Ihren behandelnden Arzt um eine Umstellung der Medikation zu bitten. Es ist durchaus möglich, dass Sie unter Haarausfall durch Lercanidipin leiden und auf einen anderen Blutdrucksenker weniger empfindlich reagieren. Wie bereits angeführt, zeigt sich das Problem erst Wochen oder Monate nach Behandlungsbeginn.

Das wiederum birgt das Risiko, dass Sie den schütteren Haarwuchs und die vielen Haare auf dem Kopfkissen oder im Duschabfluss nicht unmittelbar mit der Blutverdünnung in Verbindung bringen. Grundsätzlich sollten Sie bei pharmazeutischen Behandlungen auf kleinste Anzeichen von Nebenwirkungen achten. Stellen Sie Veränderungen in der Haarstruktur oder in der Haardichte fest, können Sie durch frühzeitiges Handeln ausschließen, dass es zur vollständigen Glatzenbildung kommt.

Gibt es eine verträglichere Alternative zu Lercanidipin?

Alle Blutdrucksenker wirken sich auf Ihren Körper aus und bringen Nebenwirkungen sowie unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich. Ihre Gesundheit steht im Mittelpunkt und es ist nicht ratsam, zugunsten des dichten Haarwuchses auf eine medizinisch notwendige Behandlung zu verzichten.

Wenn Lercanidipin zu starkem Haarschwund führt, wird Ihnen Ihr Arzt sicherlich ein alternatives Medikament verschreiben. Es gibt eine große Anzahl an Beta-Blockern, die bei jedem Patienten anders wirken. So kann es sein, dass Ihr Haarausfall durch Lercanidipin sehr stark ist, während Sie bei einem anderen blutdrucksenkenden Mittel keine Nebenwirkung feststellen.

Es lohnt sich daher immer, mit Ihrem Arzt zu sprechen und die Möglichkeiten einer Umstellung der Medikation zu erfragen. Die Untersuchung beim Dermatologen ist dennoch wichtig, da Sie sonst nicht wissen, ob das Medikament oder eine andere Ursache für den Verlust der Kopfhaare sorgen.

Fazit: Haarausfall ist bei Lercanidipin eine bekannte Nebenwirkung

Verschreibt Ihnen der Arzt Lercanidipin, wird er Sie auf Nachfrage über die mögliche Nebenwirkung des Haarverlusts aufmerksam machen. Diese Nebenwirkung kann bei allen Blutdruckmitteln auftreten, sodass Sie davon betroffen sein können – es aber nicht zwangsläufig sein müssen.

Stellt sich im Behandlungsverlauf heraus, dass Ihr Haar dünner wird oder dass sich gar kahle Stellen auf der Kopfhaut zeigen, wird Ihnen der Arzt nach Rücksprache ein alternatives Präparat verschreiben. Die Verträglichkeit und damit auch die Nebenwirkungen sind individuell, sodass sich nicht sagen lässt, dass jeder Patient unter Haarausfall durch Lercanidipin leiden muss.

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