Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben und tritt bei Männern und Frauen unterschiedlichen Alters auf. Die Behandlungsform bei Haarausfall hängt davon ab, wie weit der Haarverlust fortgeschritten ist und was die Ursache ist. Der Arzt berät Sie über die geeigneten Möglichkeiten. Nicht immer ist eine Haartransplantation erforderlich.

Was ist entscheidend für die Behandlungsform bei Haarausfall?

Entscheidend für die Behandlungsform sind die Art des Haarausfalls und die Ursache. Ein diffuser Haarausfall, der auf dem gesamten Kopf gleichmäßig auftritt, muss zumeist nicht behandelt werden.

Er verschwindet in den meisten Fällen von selbst wieder, wenn die Ursache beseitigt wurde. Sie sollten einen Hautarzt konsultieren, wenn Sie unter Haarausfall leiden.

Er prüft die Ursache und stellt fest, welche Art von Haarverlust vorliegt. Der Arzt entscheidet über die Behandlungsmethode. Welche Behandlung sich am besten eignet, hängt auch von

  •  Fortschreiten des Haarausfalls
  •  Zustand der Kopfhaut und der noch vorhandenen Haare
  •  Alter des Patienten
  •  allgemeinem Gesundheitszustand des Patienten
    ab.

Wie sieht die Behandlung mit Medikamenten aus?

Die Behandlung mit Medikamenten kann erfolgen, wenn der Haarausfall durch den Befall der Kopfhaut mit Pilzen entstanden ist. Der Arzt behandelt den Haarverlust mit einem Antimykotikum.

Die medikamentöse Behandlung kann auch mit einer Tinktur oder einer Salbe erfolgen, wenn eine Hautkrankheit die Ursache ist. Das ist beispielsweise beim vernarbenden Haarausfall möglich.

An den Stellen, an denen bereits Narben vorhanden sind, können keine Haare mehr wachsen. Das Fortschreiten des Haarverlusts kann jedoch gestoppt werden.

Zur medikamentösen Behandlung gehören auch Minoxidil und Propecia. Diese Medikamente werden zur Behandlung von erblich bedingtem Haarverlust, der androgenetischen Alopezie, verwendet.

Bei Männern zeigt sich der erblich bedingte Haarschwund mit Geheimratsecken, Stirnglatze und Tonsur am Oberkopf. Bei Frauen lichten sich die Haare um den Mittelscheitel.

Behandlung mit Minoxidil

Minoxidil ist als Behandlungsform bei Haarausfall für Männer und Frauen geeignet. Es ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich und wird als Lösung oder Schaum mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen angeboten.

Minoxidil wird auf die Kopfhaut aufgetragen. Es fördert die Durchblutung der Kopfhaut und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel.

Noch intakte Haarfollikel können wieder zur Produktion neuer Haare aktiviert werden. Wird Minoxidil abgesetzt, schreitet der Haarverlust wieder fort. Als Nebenwirkungen können trockene Kopfhaut, Rötungen, Schuppenbildung und Juckreiz auftreten.

Behandlung mit Propecia

Propecia ist rezeptpflichtig und wird in Tablettenform angeboten. Es enthält den Wirkstoff Finasterid, der in höherer Konzentration zur Behandlung gutartiger Prostata-Vergrößerungen bei Männern angewendet wird. Propecia ist als Behandlungsform bei Haarausfall nur bei Männern anwendbar.

Es hemmt die Ausschüttung des Hormons Dihydrotestosteron, das als Abbauprodukt des Sexualhormons Testosteron entsteht und für den erblich bedingten Haarausfall bei Männern verantwortlich ist. Der Haarausfall kann gestoppt werden. Die Einnahme von Propecia sollte gründlich überlegt werden, da Propecia schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann:

  • Depressionen
  • Gewichtszunahme
  • Veränderungen der männlichen Brust bis hin zu Brustkrebs
  • sexuelle Unlust
  • Libidoverlust bis hin zu Impotenz.

Was ist eine PRP-Behandlung?

PRP ist die Abkürzung für Platelet Rich Plasma, was plättchenreiches Blutplasma bedeutet. Diese Behandlungsmethode eignet sich bei Männern und Frauen mit verschiedenen Formen von Haarausfall und ist gut verträglich, da sie mit Eigenblut des Patienten erfolgt.

Die Behandlung kann auch in Kombination mit einer Haarverpflanzung erfolgen, um das Anwachsen der Haare zu fördern. Für diese Behandlungsform bei Haarausfall nimmt Ihnen der Arzt Blut ab.

Er bereitet Ihr Blut in einer Zentrifuge zu plättchenreichem Blutplasma auf. Dieses Plasma enthält viele Nährstoffe und Wachstumsfaktoren. Die Blutplättchen (Thrombozyten), die an der Wundheilung beteiligt sind, fördern die Nährstoffversorgung der Haarfollikel und die Bildung neuer Haare.

Dieses Blutplasma spritzt der Arzt mit feinen Nadeln direkt in die Kopfhaut, um das Wachstum der Haare anzuregen. Sind die Haarfollikel noch intakt, können die Haare wieder kräftiger und voller wachsen.

Wie erfolgt die Haarpigmentierung?

Die Haarpigmentierung ist geeignet, wenn Sie bereits größere kahle Stellen auf dem Kopf haben oder Ihr Haar sehr dünn ist. Das Nachwachsen der Haare wird bei dieser Behandlung nicht gefördert. Mit dünnen Nadeln werden Pigmente auf natürlicher Basis in der Farbe Ihrer Haare in die Kopfhaut gespritzt.

Zuvor kann die Kopfhaut mit einer betäubenden Creme behandelt werden. Am Ende der Behandlungsform bei Haarausfall wird eine beruhigende Salbe auf den Kopf aufgetragen.

Sie sind sofort wieder gesellschaftsfähig, da es sich nicht um einen operativen Eingriff handelt. Die Pigmente sehen aus wie nachwachsende Haarstoppeln. Diese Behandlung ist geeignet, wenn Sie den Kopf rasieren oder Ihr Haar sehr kurz tragen.

Haartransplantation als dauerhafte Lösung

Ist Ihr Haarverlust schon weit fortgeschritten und ist eine andere Behandlungsform bei Haarausfall nicht sinnvoll, kommt die Haartransplantation in Frage.

Dafür werden inzwischen verschiedene moderne Methoden angewendet, die eine Weiterentwicklung der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) darstellen. Der Arzt führt mit Ihnen ein Vorgespräch, um sich über Ihren gesundheitlichen Allgemeinzustand zu informieren und Ihnen den Eingriff zu erläutern. Er schaut sich Ihre Haare und Ihre Kopfhaut an.

Die vorhandenen Haare werden abrasiert, damit die zu transplantierenden Haarfollikel entnommen werden können. Die Kopfhaut wird mit einem Lokalanästhetikum betäubt. Mit einer feinen Hohlnadel entnimmt der Arzt die Haarfollikel aus dem Spenderbereich. Die entnommenen Haarfollikel werden in einer Nährlösung aufbewahrt.

Im Empfängerbereich werden Kanäle zur Aufnahme der Haarfollikel gestochen. Der Arzt pflanzt die Haarfollikel in Wuchsrichtung ein. Bei den neuen Methoden werden inzwischen noch präzisere Instrumente verwendet.

Der Arzt kann sich die Arbeit mit einer Hohlnadel mit Mikromotor oder mit einem Roboter erleichtern. Das endgültige Ergebnis der Haarverpflanzung sehen Sie nach 12 bis 18 Monaten.

Fazit: Haarverlust lässt sich mit verschiedenen Methoden behandeln

Zur Behandlung von Haarausfall gibt es verschiedene Methoden. Über die Behandlungsform bei Haarausfall entscheiden die Art und Ursache des Haarausfalls, das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten sowie das Fortschreiten des Haarschwunds.

Minoxidil und Propecia sind Medikamente, die bei erblich bedingtem Haarverlust angewendet werden können. Propecia eignet sich nur bei Männern.

Die PRP-Behandlung ist für Männer und Frauen geeignet und ist bei verschiedenen Formen von Haarschwund möglich. Die Haarpigmentierung simuliert nachwachsende Haare. Wünschen Sie sich ein langfristiges Ergebnis, ist die Haarverpflanzung die Lösung der Wahl.

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