Eine der häufigsten Fragen, die sich bezüglich einer Haartransplantation, stellt, ist die nach dem Alter. Grundsätzlich ist die Antwort einfach: Jede volljährige Person ohne gravierende gesundheitliche Einschränkungen kann sich einer Eigenhaartransplantation unterziehen. Wichtig ist, dass auf dem Kopf ein Spenderbereich mit einer ausreichenden Anzahl an Follikeln zur Verfügung steht, mit denen sich die kahlen Stellen auffüllen lassen.

In der Praxis werden Ihnen die Spezialisten in den meisten Fällen raten, mit dem Eingriff bis zu einem gewissen Alter zu warten. Ebenso empfehlen Chirurgen älteren Kandidaten, die gewünschte Haartransplantation um das 50. Lebensjahr herum abzuschließen. Doch wie verhält es sich genau mit der Altersgrenze für Haartransplantationen? Erfahren Sie jetzt, warum es keine allgemein gültige Aussage gibt und warum es sich in jedem Alter lohnt, das persönliche Gespräch mit einem Experten zu suchen.

Haarverlust kennt kein Alter!

Erblich bedingter Haarausfall kann sich schon im Teenager alter bemerkbar machen. Laut Statistik sind die meisten Personen, die den Verlust ihrer Haare als extrem belastend empfinden, zwischen 20 und 30 Jahre alt. Diese Gruppe wird dicht gefolgt von älteren Menschen, jenseits der 50, die mit ihrer fortschreitenden Glatzenbildung unglücklich sind. Eine vergleichsweise kleine Gruppe besteht aus Kindern und Erwachsenen, die durch Verbrennungen, Operationen oder Unfälle Teile ihrer Haare verloren haben.

Weitere häufige Ursachen für Haarausfall sind:

Sofern der Haarausfall nicht erblich bedingt, sondern einer Erkrankung geschuldet ist, bestehen gute Chancen, ohne Transplantation wieder volles Haar zu bekommen.

Gibt es für die Haarverpflanzung eine untere Altersgrenze?

Für erblich bedingten Haarausfall gilt: Je früher die Behandlung beginnt, umso günstiger ist die Prognose. In sehr jungen Jahren (unter 20 bis 25 Jahre) geht es zumeist erst einmal darum, den Haarausfall zu stoppen und die vorhandenen Haare zu retten. Das bedeutet: Junge Menschen, die unter ihrem zunehmend lichten Haupthaar leiden, sollten umgehend einen Dermatologen aufsuchen und sich gründlich untersuchen lassen. Nach eingehender Diagnostik und Bluttests wird der Arzt eine Therapie vorschlagen.

Erst wenn die medikamentöse Behandlung erfolglos bleibt und der natürliche Haarausfall fortschreitet, ist eine Haartransplantation sinnvoll. Eine Haartransplantation im Kindes- und Jugendalter aufgrund medizinischer Notwendigkeit ist technisch selbstverständlich möglich. Dazu bedarf es einer genauen Diagnostik und spezieller Therapien, auf die der Beitrag nicht näher eingeht.

Warum ist bei jungen Männern besondere Entscheidungssorgfalt geboten?

Aufgrund genetischer Veranlagung und der damit einhergehenden hormonellen Entwicklung kann es schon bei Jugendlichen unter 25 Jahren zu rasch fortschreitendem Haarausfall kommen. Mit Eigenhaar transplantierte Kopfbereiche sind gegen erblich bedingten Haarausfall resistent. Das bedeutet, dass sie unverändert erhalten bleiben, obwohl an anderen Stellen weitere Haare ausfallen. Schnell ergibt sich ein ungleichmäßiges Bild, bei dem sich kahle Haut und transplantierte Haarbüschel abwechseln.

Diese „Kopfinseln“ sind extrem störend. Um die kahlen Stellen zu füllen, ist also eine erneute Haartransplantation notwendig. Irgendwann stehen nicht mehr ausreichend gesunde Follikel zum Verpflanzen zur Verfügung. Das Ergebnis bleibt bis ans Lebensende unbefriedigend. Ein erfahrener, verantwortungsbewusst handelnder Chirurg wird bei jungen Menschen genau prüfen, inwieweit die gewünschte Haarverpflanzung in Hinblick auf ein dauerhaft ästhetisches Ergebnis funktioniert!

Haarverpflanzung in höherem Alter

Eine Altersgrenze für Haartransplantationen ab der Lebensmitte gibt es ebenfalls nicht. Theoretisch können Sie sich auch jenseits der 60 noch für ein Eigenhaarimplantat entscheiden. Voraussetzung ist, dass sich im Spenderbereich eine ausreichende Anzahl an lebendigen Follikeln befindet. Gesundheitliche Probleme, wie Blutgerinnungsstörungen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankung sind keine Ausschlusskriterien. Allerdings sollten Sie diese mit Ihren behandelnden Ärzten in Hinblick auf die erforderliche Medikation ausführlich besprechen.

Welches Alter verspricht die besten Ergebnisse?

Studien zeigen, dass erblich bedingter Glatzenbildung mit einer Transplantation am besten begegnet werden kann, wenn der Haarausfall weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Gleichzeitig muss ein ausreichend großes Spenderareal zur Verfügung stehen. Diese Bedingungen sind bei den meisten Menschen zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr gegeben.

Fazit:

  • Für ein ästhetisches Haarbild nach einer Transplantation sind die Ursachen für den Haarausfall, das Alter sowie die individuelle Haarsituation entscheidend.
  • Im ersten Schritt sind stets die Ursachen für den Verlust der Haare zu ermitteln.
  • Patienten unter 25 Jahren sollten vor der Entscheidung für eine Haartransplantation einen Facharzt hinzuziehen.
  • Für viele junge Patienten ist es besser, in Absprache mit dem Chirurg noch einige Jahre zu warten.
  • Eine obere Altersgrenze für Haartransplantationen gibt es nicht.
  • Falls Sie sich außerhalb des empfohlenen Altersspektrums befinden und nicht mehr über ausreichende gesunde Follikel verfügen, können Sie dennoch limitierte Ergebnisse erwarten.

Ganz gleich, in welchem Alter Sie sind: Es ist wichtig, dass Sie sich einem erfahrenen Experten für Haartransplantationen anvertrauen, der Sie kompetent und ehrlich berät.

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