Eine wenig ausgeprägte Tonsur, häufig auch „Mönchsglatze“ genannt, fällt beim direkten Blick in den Spiegel kaum auf. Viele Männer versuchen, den kleinen Makel mit einer vorteilhaften Frisur oder durch das Tragen einer Kappe zu kaschieren. Mit zunehmender Ausprägung wird dies jedoch immer schwieriger. Zudem ist eine permanente Kopfbedeckung nicht jedermanns Sache.

Sie ärgern sich ständig über die kahle Stelle auf Ihrem Kopf? Ihr Selbstbewusstsein hat schon gelitten? Dann sollten Sie jetzt aktiv werden und sich über moderne Behandlungsmöglichkeiten informieren! Sie sind sich nicht sicher, ob eine Haarverpflanzung bei einer Tonsur die optimale Lösung für Sie ist? Vielleicht hilft Ihnen der folgende Beitrag, die richtige Entscheidung zu treffen.

Tonsur bereits in jungen Jahren – vorrangig ein männliches Problem!

Vom fortschreitenden Haarverlust am oberen Hinterkopf, der sogenannten „Mönchsglatze“, sind vor allem Männer betroffen. Laut Statistik müssen fast drei Viertel aller Mitteleuropäer mit der Entwicklung von schütterem Haar, Geheimratsecken, einer hohen Stirn und/oder Glatzenbildung rechnen.

Falls Sie noch sehr jung sind und wissen möchten, wie Sie in einigen Jahren aussehen, werfen Sie am besten einen Blick in Ihre Ahnengalerie. Da der Verlauf des Haarausfalls bei einer Mönchsglatze, oft in Verbindung mit zurückweichenden Haaren an Schläfen und Stirn, genetisch bedingt ist, ähnelt das Schema in den meisten Fällen dem des Vaters oder Großvaters.

Diese Art des Haarverlusts bezeichnen Experten als androgenen Haarausfall. Er kann schubweise voranschreiten, für längere Zeit aussetzen oder abrupt beendet sein. Da die Haarfollikel verkümmern und absterben, sind Haarwuchsmittel und Pflegeprodukte, die den Haarverlust aufhalten könnten, wirkungslos.

Achtung! Sehr selten entwickelt sich auch bei Frauen eine Tonsur. Im Anfangsstadium fällt diese durch die augenscheinliche Kopfhaut auf, die durch die Haare schimmert. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann die Bildung einer Mönchsglatze nicht erblich, sondern akut gesundheitlich bedingt sein.

Nährstoffmangel, die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Autoimmunerkrankung oder psychischen Stress sind nur einige Beispiele. In diesen Fällen ist eine Haartransplantation bei einer Tonsur keine Option, sondern es steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.

Es ist demnach wichtig, dass Sie bei einem unverhältnismäßigen Haarverlust über mehrere Wochen einen Dermatologen aufsuchen. Dieser wird Sie genau untersuchen, die Ursache ermitteln und eine zielführende Behandlung einleiten.

Vernünftige Alternativen zur Haarverpflanzung bei einer Tonsur

Da genetisch bedingter Haarverlust gesundheitlich ungefährlich, sondern eher ein kosmetisches Problem ist, entscheiden Sie als Betroffener, wie Sie damit umgehen. Falls Sie sich mit Ihrer Glatze nicht abfinden wollen, haben Sie folgende Möglichkeiten:

1. Mit verbliebenen Haare kaschieren

Der Dermatologe hat Ihnen einen erblichen Haarausfall bestätigt. Dieser befindet sich noch im Anfangsstadium und die Tonsur ist erst bei genauem Hinsehen sichtbar. Dann können Sie Ihren Friseur bitten, Ihnen die Haare so zu schneiden, dass die kleine Hinterkopfglatze nicht auffällt. Mit fortschreitendem Haarausfall wird es allerdings immer schwerer gelingen, die Tonsur mit den vorhandenen Haaren zu kaschieren, sodass dies leider keine dauerhafte Lösung ist.

In den meisten Fällen lässt sich die Oberkopfglatze spätestens bei einem starken Windstoß nicht mehr verstecken. Dazu kommt, dass von hinten nach vorne, oder von den Seiten nach oben gekämmtes Deckhaar immer eine eindeutige Vermutung anstellen lässt und eher auf das Problem aufmerksam macht, als es den Fokus auf die Mönchsglatze behebt.

2. Streuhaar aus der Dose

Streuhaar eignet sich für alle Betroffenen, die eine Haartransplantation bei einer Tonsur (noch) scheuen und erst einmal andere Möglichkeiten ausschöpfen möchten. Bei genauer Einhaltung der Gebrauchsempfehlung verspricht Streuhaar bei einer Mönchsglatze im Anfangsstadium passable Ergebnisse. Der Nachteil dieser temporären Methode ist, dass sie regelmäßig angewendet werden muss und mit zunehmendem Haarausfall nicht mehr zufriedenstellend greift.

Bei einer wirklich kahlen Stelle auf dem Oberkopf lässt sich mit Streuhaar nichts kaschieren. Vielmehr würde die Tonsur durch die Verwendung von „Dosenhaar“ noch betont. Was bei einer leichten Ausdünnung des Haarwuchses funktioniert, hilft bei der Mönchglatze nicht mehr.

3. Mikropigmentation

Eine gute Möglichkeit, um schütteres Haar fülliger aussehen zu lassen, ist die Haarpigmentation. Hierbei tätowiert ein erfahrener Experte winzige Pünktchen auf die Kopfhaut, die kurzrasierte Haare simulieren. Anders als bei herkömmlichen Tätowierungen erfolgt das Einbringen der biologisch abbaubaren Farbpigmente weniger tief, sodass sie nach ein paar Jahren von selbst verblassen. Dann können Sie sich in Ruhe überlegen, ob sich die erneute Pigmentation lohnt, oder ob das Auffüllen der Tonsur mit Eigenhaar die bessere Alternative ist.

Wer sein Haar sehr kurz trägt, kann auf diese Weise echte Haarstoppeln simulieren. Doch da die Pigmentierung keine neue Haarfülle herstellt, ist sie bei längerem Haar nur eine Übergangslösung und kein Allheilmittel.Wer sein Haar sehr kurz trägt, kann auf diese Weise echte Haarstoppeln simulieren. Doch da die Pigmentierung keine neue Haarfülle herstellt, ist sie bei längerem Haar nur eine Übergangslösung und kein Allheilmittel.

Haarverpflanzung bei einer Tonsur die dauerhafteste Lösung

Das Erfolgsrezept der Eigenhaartransplantation besteht darin, dass die robusten Haare aus dem bestehenden Haarkranz ein Leben lang weiterwachsen. Auch wenn sie an den kahlen Hinterkopf verpflanzt werden, wachsen sie zuverlässig, während die natürlicherweise dort sprießenden Haare genetisch bedingt ausfallen. Ein erfahrener, verantwortungsbewusster Arzt wird Ihren Haarstatus gewissenhaft untersuchen, Sie über eine mögliche Haartransplantation bei einer Tonsur genau informieren und Ihnen die Erfolgschancen, den Heilungsprozess sowie möglich Risiken verständlich erklären.

Ihre Mönchsglatze ist sehr ausgeprägt oder bereits mit den Geheimratsecken verschmolzen? Auch das ist kein Grund, den Wunsch nach gesundem, vollem Haar aufzugeben! Es besteht die Möglichkeit, die Eigenhaarverpflanzung mit anderen Behandlungen, wie Mikropigmentierung oder Mesotherapie so zu kombinieren, dass ein optisch hervorragendes Ergebnis entsteht.

Für welche Personengruppe empfiehlt sich die Haartransplantation bei einer Tonsur?

Die Verpflanzung von Eigenhaar ist für alle Personen mit begrenztem Haarausfall (Geheimratsecken, Tonsur, Stirnregion) bei ansonsten dichtem, gesundem Haarwuchs ideal. Auch jüngere Männer unter 30 Jahre können von dieser Methode profitieren. Anhand von Anamnese und Untersuchungen kann der Haarexperte das zu erwartende Haarbild abschätzen, sodass keinesfalls bis zur vollen Glatzenbildung abgewartet werden muss. Bei Patienten mit weniger kräftigem Haarwuchs kann ein erfahrener Chirurg die Tonsur so gestalten, dass ein natürliches, ästhetisches Bild entsteht. Ganz gleich, wie Ihre persönliche Situation ist: Ein ausführliches Beratungsgespräch lohnt sich immer!

Mesotherapie und PRP-Behandlung aktivieren schwache Haarwurzeln

Ergibt die Haaranalyse, dass sich unter dem kahlen Bereich auf dem Oberkopf Follikel in der Kopfhaut befinden, kann eine Stimulierung des Haarwuchses möglich sein. Durch die Anregung der Kopfhautdurchblutung werden müde Haarwurzeln aktiviert und aus der Ruhephase geholt. Im Anfangsstadium einer Tonsur werden durch die Eigenblutbehandlung sehr gute Ergebnisse erzielt. Auch die Unterspritzung der Kopfhaut mit haarwuchsfördernden Substanzen, um die es bei der Mesotherapie geht, kann das Haar wieder in die Wachstumsphase bringen.

Befindet sich der Haarschwund im fortgeschrittenen Stadium und das Haar ist bereits mit der Wurzel ausgefallen, fehlt die Substanz einer Aktivierung und es kann nur eine Eigenhaarverpflanzung helfen. Tipp: Nach Haartransplantationen mit der FUE-Technik werden die Mesohair-Behandlung und die PRP-Therapie ebenfalls empfohlen. Die Stärkung der Vitalstoffversorgung verkürzt die Heilungsphase und wirkt sich positiv auf die Anwachsrate der transplantierten Grafts aus.

Minoxidil und Finasterid – viele Nebenwirkungen, kein langfristiger Erfolg

Viele Männer denken bei Haarausfall auf dem Oberkopf über eine medikamentöse Behandlung nach. Minoxidil und Finasterid sollen geschwächtes Haar wieder wachsen und die Tonsur verschwinden lassen. Auch wenn die Pharmazeutika nachweislich eine haarwuchsfördernde Wirkung haben, empfiehlt sich eine Behandlung aus zweierlei Gründen nicht. Das Haar fällt wieder aus, sobald die Medikation abgesetzt wird. Obendrein sind zahlreiche Nebenwirkungen, darunter auch der Verlust der Libido, bekannt.

Für eine Dauerbehandlung sind die Medikamente zu teuer und die Risiken für Nebenwirkungen zu stark. Die einzige nebenwirkungsfreie und dauerhafte Lösung gegen die Oberkopfglatze ist eine Haartransplantation, bei der neue Grafts im kahlen Bereich verpflanzt werden und die Kahlköpfigkeit beenden. Perspektivisch gibt es bei androgenetischem Haarausfall auf dem Oberkopf keine alternative Behandlung, die das Problem dauerhaft stoppt und die neues Haar wachsen lässt.

Merkmale einer Haartransplantation bei einer Tonsur im Vergleich zu anderen Eigenhaarverpflanzungen

Ganz gleich, welche Transplantationstechnik verwendet wird: Es ist normal, dass rund 90 Prozent der transplantierten Haare etwa zwei Wochen nach der Verpflanzung erst einmal ausfallen. Danach dauert es rund drei Monate, bis die Haare wieder spießen. Im Vergleich zu Eigenhaartransplantationen im Stirn- oder Schläfenbereich ist das Ergebnis einer Tonsurtransplantation nicht nach sechs bis 10, sondern erst nach 12 bis 18 Monaten sehen. Grund ist die weniger starke Durchblutung des Oberkopfbereiches.

Darüber hinaus ist es für ein natürliches Aussehen entscheidend, dass der Arzt die ursprüngliche Haarwuchsrichtung exakt ermittelt und während der Tonsurtransplantation penibel einhält. Da sich am Oberkopf mehrere Wirbel befinden, ist diesbezüglich viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erforderlich. Sofern Sie sich mit dem Gedanken einer Haarverpflanzung bei einer Tonsur tragen, sollten Sie diesen sensiblen Punkt beim Beratungsgespräch ruhig ansprechen.

Fazit

  • Eine Tonsur oder Mönchsglatze gilt gemeinhin als Zeichen vorzeitiger Alterung und belastet das Selbstwertgefühl vieler Männer.
  • Ohne Haarverpflanzung werden bei einer Tonsur nie mehr Haare wachsen.
  • Die Verpflanzung von Eigenhaar durch einen erfahrenen Spezialisten ist eine erfolgversprechende, sichere Behandlungsmethode.
  • Nach der Transplantation durchlaufen die verpflanzten Haare eine Ruhephase. Danach wachsen sie ein Leben lang und lassen sich wie gewohnt frisieren.

Es ist nie zu spät! Informieren Sie sich ausführlich über die Möglichkeit einer Haartransplantation bei einer Tonsur! Es handelt sich um eine wissenschaftlich fundierte Lösung, die reproduzierbare Ergebnisse liefert.

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