Morbus Addison, häufig auch Addison-Krankheit genannt, ist eine seltene, folgenschwere Krankheit, die sowohl Frauen als auch Männer trifft. Das wichtigste Merkmal dieser Erkrankung besteht darin, dass die Nebennierenrinde zu wenige lebenswichtige Botenstoffe (Hormone) produziert, was unbehandelt zum Tod führen kann. Der folgende Beitrag erklärt, inwieweit es zu Haarverlust durch Morbus Addison kommt, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Prognosen in Hinblick auf das Haarwachstum realistisch sind.

Was genau ist Morbus Addison?

Es handelt sich um eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Die Nebennieren sitzen kappenartig auf den Nieren auf. Sie haben die Aufgabe, überlebenswichtige Hormonvorstufen und Hormone zu produzieren. Während das Innere der Nebennieren vor allem Adrenalin freisetzt, entstehen in der Rinde die Hormone Cortisol, Aldosteron sowie Sexualhormone (Androgene), wie Östrogen und Testosteron.

Bei Morbus Addison ist das Gewebe der Nebennierenrinde aufgrund einer Autoimmunerkrankung, eines Tumors oder einer Infektion zerstört, sodass es die Botenstoffe nicht mehr produzieren kann. Mediziner sprechen dann auch von einer Nebenniereninsuffizienz.

Wie wird Morbus Addison diagnostiziert?

Die Nebennierenrindeninsuffizienz kann nur von einem Facharzt diagnostiziert werden. Neben der Bestimmung des Kortisol-Spiegels werden auch die Kalium- und Natriumwerte im Blut untersucht. Da es sich bei dieser Krankheit um eine Autoimmunerkrankung handelt, steht die Ursachenbehandlung im Fokus.

In den meisten Fällen geht diese den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringende Krankheit mit einer Fehlfunktion des Hypothalamus einher. Daher werden neben dem Blutbild auch Stimulationstests in der Klinik durchgeführt. Die Untersuchungen sind umfangreich und erfordern viel Zeit. Allerdings sind sie essenziell, um mit den richtigen Methoden zu behandeln und die Autoimmunerkrankung einzudämmen.

Eine Heilung von Morbus Addison ist nicht möglich. Doch nach der Diagnose wird der behandelnde Arzt eine Medikation einleiten. Unbehandelt ist die Erkrankung lebensbedrohlich, da der Hypothalamus auf den Kortisol-Mangel reagiert und ebenfalls nicht mehr richtig funktioniert. Die endgültige Diagnose wird im Regelfall in der Klinik gestellt, da die Untersuchungen einige Tage in Anspruch nehmen.

Wie kommt es zu Haarausfall durch Morbus Addison?

Aufgrund komplizierter Stoffwechselmechanismen ist der Mensch ohne Aldosteron nicht lebensfähig. Auch Cortisol hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Stoffwechsel, die Verdauung, die Bildung von Eiweiß, die körpereigene Abwehr und vieles mehr. Ein entgleister Cortisolspiegel kann ebenfalls zu lebensbedrohlichen Situationen führen.

Geschlechtshormone stellt die Nebennierenrinde in vergleichsweise geringen Mengen her. Den größten Teil produzieren bei der Frau die Eierstöcke und die Hoden beim Mann. Die Androgene aus den Nebennieren haben jedoch eine anabole (gewebeaufbauende) Wirkung. Beim Mann sind sie an der Entwicklung und Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale, wie Penis, Prostata, Hoden, Behaarung, spezifische Fettverteilung und tiefe Stimme beteiligt.

Bei Frauen kann sich eine Störung der Hormonproduktion in der Nebennierenrinde durch den Verlust der Scham- und Achselbehaarung bemerkbar machen. Häufig leiden betroffene Frauen zusätzlich unter einer Abnahme ihrer Libido und Veränderungen des Blutbildes (Anämie).

Ursachen der Krankheit

  • In der Mehrzahl der Fälle verursacht eine Autoimmunerkrankung die Zerstörung der Nebennierenrinde. Die bedeutet, dass sich die körpereigene Abwehr gegen die eigenen Zellen wendet.
  • Seltener können Infektionen, wie Tuberkulose oder AIDS zu Entzündungen der Nebennieren und damit zur Zerstörung der Nebennierenrinde führen.
  • Daneben kommen auch vererbte Erkrankungen, Fehlsteuerungen im Gehirn und Tumore als Ursache für Haarausfall durch Morbus Addison infrage.

Wesentliche Symptome

Aufgrund des Hormonmangels verursacht Morbus Addison eine allgemeine Schwäche. Betroffene ermüden rasch, verlieren an Gewicht, leiden unter Schwindel infolge niedrigen Blutdrucks oder an Herzrhythmusstörungen. Typisch sind auch Hautveränderungen, wie extrem trockene Haut, eine auffällige Braunfärbung (Bronzehaut) oder Depigmentierung (Weißfleckenkrankheit). Bei vielen betroffenen Frauen bleibt die Regel aus.

Die Libido nimmt spürbar ab. Sie verlieren sämtliche Achsel- und Schamhaare. Männer leiden häufig unter Potenzstörungen. Im Rahmen körperlicher Belastung oder Infekten kann es zu einer sogenannten Addison-Krise kommen, die zu schweren Symptomen bis hin zum Koma führt und deshalb lebensbedrohlich ist.

Kann eine Eigenhaarverpflanzung bei Morbus Addison erfolgen?

In den meisten Fällen geht Morbus Addison mit vermehrtem Haarschwund einher. Der Haarausfall schränkt das Selbstbewusstsein des Betroffenen ein und führt letztendlich in eine persönliche Krise. Eine Haartransplantation ist prinzipiell möglich und kann erfolgen, nachdem der Patient medikamentös eingestellt ist und die Grunderkrankung „im Griff“ hat.

Um die Erfolgsaussicht der Haarimplantation zu ermitteln, nimmt der Dermatologe eine Haaranalyse und ein großes Blutbild vor. Wer einen Beratungstermin in der Haarklinik vereinbart, sollte ehrliche Auskünfte zu seiner Morbus Addison Erkrankung und dem aktuellen Behandlungsstatus geben.

Das Hauptrisiko für den Haarwuchs beruht auf einem schwankenden Hormonspiegel, der nur durch eine präzise Einstellung der Medikation in den Griff zu bekommen ist. Ehe eine seriöse Haarklinik bei Morbus Addison eine Haartransplantation vornimmt, hat sie den Behandlungsplan des Patienten eingesehen und sich von den Behandlungserfolgen überzeugt.

Grundsätzlich ist die Eigenhaarverpflanzung möglich. Doch der minimalinvasive Eingriff lohnt sich nur, wenn die Grunderkrankung bereits behandelt wird und wenn erneute Hormonschwankungen auszuschließen sind.

Wie erfolgt die Behandlung der Addison-Krankheit?

Nach eingehender Diagnose ist der lebenslange Hormonersatz das wesentliche Behandlungsprinzip. Die Substitution der fehlenden Hormone Aldosteron und Cortisol geschieht durch das Einnehmen von Medikamenten. Die Gabe männlicher Sexualhormone, also von Androgenen, ist aktuell in der Diskussion, jedoch kein Standard. Es gibt Untersuchungen, nach denen sich Frauen psychisch besser fühlen, wenn sie zusätzlich Androgene, allen voran Testosteron, einnehmen. Auch der weibliche Haarverlust durch Morbus Addison kann mit entsprechenden Hormongaben häufig wieder rückgängig gemacht werden.

Das Ermitteln der erforderlichen Medikamentendosis zur Behandlung von Morbus Addison ist eine heikle Angelegenheit, die in erfahrene Expertenhände gehört. Sowohl ein Hormonmangel als auch eine Überdosierung können schwerwiegende körperlicher Reaktionen, wie Fettverteilungsstörungen, Knochenschwund, Depressionen, Verwirrtheit oder Muskelschwäche auslösen. Obwohl der Haarausfall durch Morbus Addison für betroffene Frauen unangenehm ist, ist dieses Symptom vergleichsweise harmlos.

Lässt sich Morbus Addison heilen?

Sofern ein Tumor oder eine Infektion Auslöser der Erkrankung ist, besteht die Möglichkeit, dass sich die Nebennieren nach der Ursachenbeseitigung vollständig erholen und die Hormonproduktion wieder aufnehmen. Voraussetzung ist, dass zu Behandlungsbeginn noch ausreichend unzerstörtes Gewebe vorhanden ist. Auch der Haarverlust durch Morbus Addison bildet sich vollständig zurück. Die Haare beginnen wieder zu wachsen.

In allen anderen Fällen hängt die Prognose vom rechtzeitigen Erkennen der Krankheit und der fachkundigen Behandlung ab. Medikamentös perfekt eingestellt, haben Betroffene die gleiche Lebenserwartung und Lebensqualität, wie gesunde Menschen. Die einzige Einschränkung besteht darin, dass sie lebenslang Medikamente einnehmen müssen. Die verloren gegangene Körperbehaarung kehrt häufig nicht wieder zurück.

Fazit:

  • Morbus Addison ist eine chronische Krankheit, die unbehandelt zum Tode führt.
  • Haarverlust durch Morbus Addison ist bei Frauen ein Begleitsymptom.
  • Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt, haben betroffene Frauen und Männer eine normale Lebenserwartung.
  • Gezieltes Vorbeugen ist nicht möglich.

Wenn man bedenkt, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme Morbus Addison auslöst, spielt der Verlust der Achsel- und Schamhaare aus medizinischer Sicht eine untergeordnete Rolle. Frauen, die unter ihrer Situation leiden, müssen sich jedoch keinesfalls klaglos damit abfinden. Das vertrauensvolle Gespräch mit einem Haarexperten bringt schnell Klarheit darüber, ob die Haare für immer verloren sind und welche Möglichkeiten es gibt, den aktuellen Zustand langfristig zu verbessern.

Durch die Behandlung der Erkrankung kann der Haarschwund nicht aufgehalten werden. Um ein zusätzliches Krankheitsbild auszuschließen und sich als Betroffener vor einer Depression zu schützen, kann die Wiederherstellung des verlorenen Haarwuchses eine gute Lösung sein.

Da sich die Haartransplantation bei Morbus Addison schwierig gestaltet, müssen Patienten absolut ehrlich sein und offen über die Erkrankung und den Behandlungsstatus sprechen. Von selbst kehrt die verlorene Körper- und Kopfbehaarung im Regelfall nicht zurück. Daher kann sich eine Beratung in der Haarklinik empfehlen und eine Chance auf ein normales Leben mit der Erkrankung und mit der gewünschten ästhetischen Ausstrahlung sein.

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