Wenn das Haar auf dem gesamten Kopf gleichmäßig lichter und dünner wird, handelt es sich um so genannten diffusen Haarverlust. Der Haarschwund kann beispielsweise durch einen Nährstoffmangel oder zu viel Stress ausgelöst werden. Nicht immer ist die Ursache für den Haarschwund auf den ersten Blick erkennbar.

Denn auch ernste Erkrankungen können die Ursache hierfür sein. So kann Haarausfall auch bei erhöhten Leberwerten auftreten, die ein erster Hinweis auf Erkrankungen oder Störungen der Galle oder Leber sind.

Weshalb kann Haarausfall bei erhöhten Leberwerten auftreten?

Die Leber trägt die Verantwortung für viele verschiedene Stoffwechselvorgänge. Da die Haarfollikel zu den Zellen des Körpers gehören, die am teilungsaktivsten sind, ist ein enorm hoher Stoffwechselumsatz erforderlich. Durch eine Störung oder Erkrankung der Leber kann dieser gestört werden.

Eine chronische Erkrankung der Leber kann sich darüber hinaus auf die Gesundheit anderer Organe auswirken. In sehr vielen Fällen werden erhöhte Leberwerte nur durch einen Zufall entdeckt, beispielsweise bei einer Routineuntersuchung oder einem Bluttest. Die späte Entdeckung der erhöhten Leberwerte führt dazu, dass der Schaden an dem Organ in einigen Fällen bereits sehr groß ist.

Die erhöhten Werte können sowohl auf eine Krankheit als auch auf eine Störung des Gallensystems oder der Leber selbst hinweisen. Sollten bei Ihnen erhöhte Werte festgestellt werden, muss der Ursache hierfür schnellstmöglich auf den Grund gegangen werden, denn sie können ein erstes Anzeichen für eine Leberzirrhose sein.

Ein typisches Symptom der Lebeerkrankung ist die Gelbfärbung der Haut. aber auch Müdigkeit, Übelkeit, Schwitzen oder Haarausfall können auftreten. Wichtig zu wissen ist, dass der Haarverlust bei einer solchen Erkrankung nicht als einziges Symptom auftritt, weshalb immer die Gesamtsymptomatik betrachtet werden muss. Bei Männern geht eine solche Erkrankung häufig mit einem Haarausfall der Brust- oder Bauchbehaarung einher.

Haarschwund durch einen gestörten Hormonhaushalt

Eine häufige Ursache für diffusen Haarverlust ist eine Hormonstörung. Die Leber hat einen enorm starken Einfluss auf das Hormonsystem. Denn die Hormone, die ihre Arbeit im Körper bereits erledigt haben, werden anschließend von der Leber zerlegt und durch das körpereigene Enzymsystem abgebaut.

Ist die Funktion Ihrer Leber gestört, können die Hormone nicht mehr ausreichend zerlegt werden, wodurch eine Störung des Hormonhaushaltes ausgelöst werden kann. Diese Störung kann zu einem Überschuss an Testosteron im Körper führen. Dieser wiederum kann den Haarverlust verursachen.

Testosteron wird in DHT umgewandelt. Das Umwandlungsprodukt greift die Haarwurzeln an und führt bei empfindlichen Menschen zu Haarverlust. Die typischen Symptome für eine hormonell bedingte Alopezie sind Geheimratsecken, eine Tonsur und ein zurückweichender Haaransatz im Stirnbereich.

Bei Frauen äußert sich Haarausfall aufgrund eines unausgewogenen Hormonhaushalts hauptsächlich in diffusem, oder hauptsächlich am Scheitel auftretendem Haarausfall. Um den Haarschwund zu stoppen, ist die Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts nötig. Sollte das Haar mit der Haarwurzel ausgefallen sein, kann eine Haartransplantation zur Symptombehandlung helfen und für eine Auffüllung der kahlen Bereiche sorgen.

Wie äußert sich der Haarverlust bei erhöhten Leberwerten?

Wie bereits erwähnt äußert sich der Haarausfall bei erhöhten Leberwerten in diffuser Form. Das bedeutet, dass die Haare gleichmäßig auf der gesamten Kopfhaut lichter und dünner werden. Es entstehen demnach keine einzelnen kahlen Stellen.

Erst bei einem Verlust von mehr als 100 Haaren über einen längeren Zeitraum, kann von einem krankhaften Ausfallen gesprochen werden. Um festzustellen, ob ein krankhafter Haarverlust besteht, sollten Sie daher über einige Tage oder Wochen alle Haare zählen, die Ihnen über den Tag ausgefallen sind.

Einfacher und sicherer als das Zählen der ausgefallenen Haare ist eine Untersuchung beim Facharzt. Er kann die erhöhten Leberwerte in einer Blutuntersuchung feststellen und den Grund dafür ermitteln. Darmerkrankungen, Morbus Basedow und Infektionen stören die körpereigene Abwehr des Immunsystems und gehen mit einer Veränderung der Leberwerte einher. Da erhöhte Lebewerte aber auch ein erstes Anzeichen einer Zirrhose oder einer Fettleberentzündung sein. Beide Erkrankungen sind im Frühstadium behandelbar, da sich die Leber bei nicht zu starker Schädigung regenerieren kann.

Erhöhte Leberwerte können verschiedene Gründe haben

Wenn von erhöhten Leberwerten oder einer Leberzirrhose gesprochen wird, denken die meisten Menschen an die Folgen von erhöhtem Alkoholkonsum. Doch nicht nur Alkohol, sondern auch eine zu fettreiche und ungesunde Ernährung sowie verschiedene Infektionskrankheiten können die Leber schädigen. Wer unter Haarausfall durch ein Leberproblem leidet, muss daher nicht zwangsläufig Alkoholiker sein und seinem Körper bewusst schaden.

Der Mythos, die Leber nur durch zu viel Alkohol und bei übergewichtigen Menschen erkranken kann, ist längst überholt. Dennoch denken die wenigsten von Haarschwund Betroffenen daran, dass der Grund für ihren mittel bis stark ausgeprägten Haarverlust auf einer Fehlfunktion des Entgiftungsorgans beruhen kann. Aus Scham, zum Umgang mit Alkohol befragt zu werden, schieben viele Menschen die Leberuntersuchung auf die lange Bank und widmen sich der Symptombehandlung.

Fällt das Haar durch eine Erkrankung der Leber aus, steht die Ursachenbehandlung im Fokus und sollte ohne unnötigen Aufschub erfolgen. Eine funktionierende Leber hält den Hormonhaushalt im Gleichgewicht und hat die Aufgabe, den Körper zu entgiften und das Gleichgewicht zu erhalten. Bei Haarausfall, der mit Müdigkeit und Abgespanntheit einhergeht und der von Nervosität, Herzrasen oder unerklärlichem Gewichtsverlust begleitet wird, könnte eine ernsthafte Erkrankung mit Auswirkungen auf die Leberfunktion vorliegen.

Morbus Basedow, Leberzirrhose und eine Überfunktion der Schilddrüse führen zu Haarschwund. Bei Früherkennung und rechtzeitiger Behandlung lassen sich schwerwiegende Folgen vermeiden und das Haar wächst im Regelfall auch wieder nach.

Lebensumstände in den Fokus nehmen und ärztliche Diagnose einholen

Leberprobleme können im Anfangsstadium völlig symptomlos verlaufen. Doch früher oder später treten Nervosität, Herzrasen und erhöhte Müdigkeit sowie Haarausfall auf. Da eine Lebererkrankung nicht zwangsläufig mit dem erhöhten Konsum von Alkohol einhergeht, sollten Sie nicht davon ausgehen, dass die Leber in Ihrem Fall kein Grund für den Haarschwund sein kann. Im letzten Jahrhundert haben sich unsere Ernährungsgewohnheiten verändert.

Man isst fettreicher, vitaminärmer und nimmt eine ganze Reihe an Zusatzstoffen zu sich. Das schlägt sich auf die Leber nieder und kann zur Fettleber und anderen Funktionsstörungen des wichtigen Organs führen. Da nur ein Facharzt die Fehlfunktion oder eine Erkrankung der Leber feststellen kann, sollten Sie den Untersuchungstermin zugunsten Ihrer Allgemeingesundheit nicht aufschieben. Eine reine Therapie des Symptoms Alopecia areata ist kontraproduktiv und gefährlich.

Ist der Haarverlust bei erhöhten Leberwerten dauerhaft?

Generell gilt der diffuse Haarschwund als reversibel. Das bedeutet, dass die Haare wieder gesund nachwachsen können, wenn die Ursache für den Haarverlust behoben ist. Daher ist die frühzeitige Erkennung einer möglichen Störung oder Erkrankung der Leber sehr wichtig.

Hierzu sollten Sie Ihre Leberwerte regelmäßig von einem Arzt überprüfen lassen. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt, ist es gut möglich, dass die Haare nach einiger Zeit wieder von selbst nachwachsen. In schwerwiegenden Fällen können jedoch auch die Wurzeln der Haare in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Sobald die Haarwurzeln irreversibel beschädigt sind, können an den entsprechenden Stellen nie wieder Haare nachwachsen und die Kahlstellen bleiben auf Dauer bestehen. Der Haarverlust bei erhöhten Leberwerten ist demnach nicht immer dauerhaft.

Je früher Sie die Diagnose erhalten und die Grunderkrankung behandeln, desto geringer ist das Risiko für irreversiblen Haarschwund. Reduziert die Leber ihre Tätigkeit auf ein Minimum, verbleiben schädliche Giftstoffe in Ihrem Körper und führen letztendlich zu Haarausfall.

Die Fettleber geht mit einem Zinkmangel einher, der den Haarverlust weiter begünstigt und dazu führen kann, dass die Haarwurzeln stark geschwächt werden und ausfallen. Nach der Diagnose einer Leberschädigung sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen, der mittels einer Haaranalyse feststellt, ob sich Ihre Haarwurzeln regenerieren können.

Behandlung von Effluvium bei Leberproblemen

Die richtige Therapie hängt davon ab, ob das Haar mit der Wurzel ausgefallen, oder nur in größerer Menge in die Ruhephase eingetreten ist. Bei leberbedingter Schwächung der Haarfollikel ist eine PRP-Therapie eine wirkungsvolle Methode, die unterernährten Haarwurzeln zu stärken und sie aus der Ruhephase zu holen.

Auf eine medikamentöse Behandlung sollten Sie immer verzichten, da jedes pharmazeutische Mittel eine Belastung für die Leber darstellt. Ihr Arzt wird Ihnen zusätzlich Tipps für eine Umstellung der Ernährung und Ihrer Lebensgewohnheiten geben. Folgen Sie den Anweisungen, damit sich Ihre Leber und Ihr Haar wieder erholen.

Beim Verlust der Haarwurzeln können Sie eine Haartransplantation in Erwägung ziehen. Sprechen Sie diesen Wunsch unbedingt mit Ihrem Arzt ab, da der minimalinvasive Eingriff unter lokaler Betäubung stattfindet.

Bei sehr akuten Leberproblemen könnte es sein, dass man Ihnen von der Anästhesie abrät, da die Leber das Medikament nicht oder nur sehr schlecht abbauen und weiteren Schaden nehmen könnte. Je früher Sie beim Verdacht auf eine Lebererkrankung eine Diagnose einholen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie nicht unter unumkehrbarem Haarausfall leiden werden.

Fazit: Haarschwund kann auf erhöhte Leberwerte hinweisen

Der diffuse Verlust der Kopfhaare kann ein Zeichen für erhöhte Leberwerte sein. Allerdings treten in diesem Fall zusätzlich noch weitere Symptome auf, weshalb Sie immer die Gesamtsymptomatik betrachten sollten. Weitere Auffälligkeiten können beispielsweise Müdigkeit oder Schwitzen sein.

Um Lebererkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können, sollten Sie Ihre Werte regelmäßig durch einen Arzt überprüfen lassen. Die Leber ist für viele Stoffwechselvorgänge verantwortlich.

Da die Haarfollikel sehr teilungsaktiv sind, können sie durch einen gestörten Stoffwechselvorgang beschädigt werden. Darüber hinaus hat die Leber einen starken Einfluss auf das Hormonsystem. Durch eine Erkrankung der Leber kann der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten. Es kommt beispielsweise zu einem Testosteronüberschuss im Körper, der den Verlust der Haare auslösen kann. In der Regel ist der Haarausfall bei erhöhten Leberwerten heilbar.

Dies ist so lange möglich, so lange die Wurzeln der Haare nicht abgestorben sind. Auch aus diesem Grund sollte die Lebererkrankung frühzeitig behandelt werden. Sind die Haarwurzeln dauerhaft beschädigt, bleiben die kahlen Bereiche auf der Kopfhaut bestehen. Es ist demnach durchaus möglich, dass Haarverlust bei erhöhten Leberwerten auftritt, allerdings nie als einziges Symptom.

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