Pro Tag verliert jeder Mensch bis zu 100 Haare, doch das ist kein anhaltender Haarausfall. Es ist der natürliche Prozess des Haarwuchszyklus, den Sie nicht einmal bemerken. Sammeln sich Haare im Duschabfluss, auf Ihrer Kleidung oder auf dem Kopfkissen, können Sie von Haarschwund in deutlich größerer Menge ausgehen.

Wenn sich der Haarverlust nicht nach wenigen Wochen reduziert oder wenn die Kopfhaut bereits durchschimmert, spricht man von anhaltendem Haarausfall. Um die Kahlköpfigkeit möglicherweise auszuschließen, sollten Sie die medizinische Diagnostik nicht auf die lange Bank schieben. Ist der Grund gefunden, kann ein Großteil aller Ursachen behandelt und damit das Symptom gestoppt werden.

Was sind die Ursachen für anhaltenden Haarausfall?

Anhaltender Haarausfall kann Frauen und Männer gleichermaßen treffen. Denn es gibt eine ganze Bandbreite an Ursachen, die zur Schwächung der Haarwurzeln und damit zum Haarverlust führen. Bei Frauen tritt anhaltender Haarausfall sehr oft nach der Geburt auf. Während Sie in der Zeit der Schwangerschaft dichtes und glänzendes Haar hatten, nimmt der Haarwuchs im Zuge der Hormonumstellung nach der Geburt ab. Hinzu kommt der indirekte Stress, den die veränderte Lebenssituation mit sich bringt und der sich ebenfalls auf Ihren Haarwuchs auswirkt.

Leiden Männer unter anhaltendem Haarschwund, begründet sich die Ursache meistens in den Genen. Sind der Vater oder Großvater auch von einer frühen Glatzenbildung betroffen, kann man(n) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man dieses Schicksal teilt. Androgyner Haarausfall ist anhaltender Haarschwund der erst endet, wenn die letzte Haarwurzel abgestorben und ausgefallen ist. Medikamentöse Behandlungen wirken nur temporär, da das Haar erneut ausfällt, wenn man das Pharmazeutika absetzt.

Weitere Ursachen sind Vitalstoffmängel, Durchblutungsstörungen, hormonelle Schwankungen und eine Überempfindlichkeit gegen DHT. Wer einen hohen Testosteronspiegel hat, ist häufiger von anhaltendem Haarausfall an den Schläfen und am Oberkopf betroffen als Menschen mit einem ausgeglichenen Hormonspiegel. Eine dermatologische Untersuchung mit Blutbild bereitet dem Rätselraten ein Ende und benennt den Grund, der das Haar ausfallen lässt.

Ist anhaltender Haarverlust reversibel?

Das kommt darauf an, wodurch der anhaltend Haarausfall entstanden ist. Beispielsweise lassen sich Vitalstoffmängel und die Unterversorgung der Haarwurzeln mit Sauerstoff gut behandeln. Auch stressbedingter Haarschwund kann aufgehalten und umgekehrt werden, wenn man den Auslöser erkennt und fortan für mehr Ruhe in seinem Leben sorgt.

Bei krankheitsbedingtem oder erblichem Haarschwund ist das Risiko, dass er perspektivisch zur Glatze führt, hingegen viel höher. Ein Hauptproblem bei der Umkehr von anhaltendem Haarverlust beruht darauf, dass Betroffene meistens sehr spät zum Arzt gehen und den Zeitpunkt einer Haarwurzelstärkung überschritten haben. Ist das Haar mit der Wurzel ausgefallen, wird in diesem Bereich auf natürlichem Weg kein neues Haar wachsen und der Haarschwund ist irreversibel.

Ab welchem Zeitpunkt spricht man von anhaltendem Haarschwund?

Es gibt keinen festen Zeitpunkt, der anhaltenden Haarausfall definiert und eine Grenze zu vorübergehendem Haarverlust zieht. Grundsätzlich kann man von einem längerfristigen und damit anhaltenden Problem sprechen, wenn das Haar trotz Beendigung einer Ausnahmesituation oder eines temporären Einflusses weiter ausfällt. Nach einem Zeitraum von ungefähr zwei Monaten ist der Haarwuchs so dünn, dass man die Kopfhaut sieht.

Hier sollte man wissen, dass der Haarschwund nicht schon lange vorher begonnen und sich im Laufe der Zeit verstärkt hat. In dem Moment in dem Sie sehen, dass Sie unter Haarausfall leiden, besteht das Symptom oftmals schon einige Wochen oder Monate mit unauffälligem Verlauf. Von anhaltendem Haarverlust ist auch die Rede, wenn sich Ihr Haar trotz Behandlung nicht mehr erholt und weiter, vielleicht sogar noch stärker ausfällt.

Kann man diese Form des Haarausfalls behandeln?

Die Ursache entscheidet über die Behandlungsmöglichkeiten und deren Erfolg. Je länger Sie abwarten und hoffen, dass sich Ihr Haar wieder erholt, desto geringer werden die Chancen für eine Ursachen- und Symptombehandlung. Haben sich bereits kahle Stellen auf Ihrer Kopfhaut gebildet und alle Behandlungsversuche haben nicht oder nur sporadisch geholfen, ist eine Haartransplantation eine Überlegung wert.

Es gibt wenige Kontraindikationen, welche die Verpflanzung von Eigenhaar unmöglich machen und bei denen Ihnen eine seriöse Haarklinik abrät. Ist Ihr Haar aufgrund einer Autoimmunerkrankung ausgefallen, wird neu verpflanztes Haar nicht anwachsen. Bei einem Großteil der Gründe für anhaltenden Haarausfall ist der minimalinvasive Eingriff eine Lösung, die Sie nach der Behandlung der Haarschwundursache durchführen lassen können.

Fazit: Anhaltender Haarausfall kann in jedem Alter auftreten

Es gibt viele äußere und innere Einflüsse, die sich auf den Haarwuchs auswirken und die temporär zu Haarschwund führen können. Hält der Haarausfall an, suchen Sie umgehend einen Dermatologen auf und lassen die Ursache diagnostizieren. So sollte sich zum Beispiel der Haarwuchs nach der Geburt des Kindes im Zeitraum von drei bis vier Monaten wieder erholen.

Ist das nicht der Fall, könnte ein behandlungsbedürftiger Grund dahinter stecken. Anhaltender Haarausfall wird oftmals in den direkten Zusammenhang mit dem höheren Alter gestellt. Doch er kann jeden unabhängig seines Alters treffen und ist immer ernst zu nehmen. Je früher man den Grund kennt und behandelt, desto geringer ist das Risiko für die Kahlköpfigkeit.

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