Alopezie Forum – Als Alopezie wird generell ein permanenter Haarausfall der Kopfhaut bezeichnet. Jedem Menschen fallen pro Tag bis zu 100 Haare aus. Bei Menschen ohne Alopezie bleiben die Haarwurzeln dabei erhalten und dauerhaft unbeschädigt, wodurch neue Haare wieder nachwachsen können.

Als Alopezie wird Haarausfall erst bezeichnet, wenn ausgefallene Haare nicht mehr nachwachsen und es daher zu einer zunehmenden Lichtung des Haupthaares bis hin zur Sichtbarkeit der Kopfhaut kommt. In Deutschland sind ungefähr 1,4 Millionen Menschen an Alopezie erkrankt.

  • Formen der Alopezie
  • Ursachen
  • Behandlung

Welche Formen von Alopezie gibt es?

Alopezie ist weit verbreitet und dementsprechend gibt es einige Forschungen zu dieser Erkrankung, sodass inzwischen mehrere Arten voneinander unterschieden werden können.

Im Folgenden werden nur die bekanntesten Arten vorgestellt.

Alopecia Areata

Diese Art führt zu kreisrunden kahlen Stellen in der Größe einer Münze und wird daher auch als kreisrunder Haarausfall bezeichnet. Es können sich mehrere oder auch nur eine Stelle bilden.

Meistens entstehen sie auf dem Kopf, aber ein Vorkommen am Bart oder anderen Körperstellen ist ebenfalls möglich. Wimpern, Augenbrauen und ähnliches bleiben oft erhalten.

Es ist die häufigste Art des permanenten Haarausfalls, der nicht erblich bedingt ist. Es kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei es im Alter zwischen 20-30 Jahren besonders häufig auftritt.

Die Ursache ist noch nicht vollständig geklärt. Bei einem Großteil der Betroffenen wachsen die Haare nach einigen Monaten spontan wieder nach.

Alopecia Totalis

Im Gegensatz zum Alopecia Areata führt Alopecia Totalis zu einer Glatze, da alle Kopfhaare ausfallen. Dies geschieht nicht plötzlich, sondern dauert ein paar Wochen.

Die Anzahl an ausfallenden Haaren ist in der Regel nicht erhöht. Es gibt auch Fälle, bei denen neben dem Kopfhaare die gesamte Gesichtsbehaarung ausfällt. Bei Männern kann es auch zu einem Stopp des Bartwuchses kommen.

Es sind meistens Kinder oder Menschen bis zum 40. Lebensjahr betroffen, jedoch sind Fälle aus allen Altersgruppen bekannt. Neben dem Haarausfall haben die Betroffenen oft auch spröde und verformte Nägel.

Als Ursache wird eine autoimmune Erkrankung vermutet. In manchen Fällen ist dieser Haarverlust eine Steigerung von Alopecia Areata.

Alopecia Universalis

Bei diesem Erscheinungsbild von Alopezie sind nicht nur die Kopfhaare von dem permanenten Haarausfall betroffen, sondern die Haare am gesamten Körper.

Im Gegensatz zum reinen Haarverlust am Kopf kann dies auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen, da vor allem die Gesichtsbehaarung einige Schutzfunktionen hat.

Beispielsweise halten die Augenbrauen und Wimpern Schmutz und Schweiß davon ab, ins Auge zu gelangen.

Durch das Ausfallen eben jener kann Schweiß ins Auge gelangen und dort ein Brennen verursachen, wodurch die Sehkraft kurzzeitig beeinflusst wird.

Besonders problematisch ist der Verlust der Nasenhaare für Allergiker, da die Allergie auslösenden Stoffe wie Tierhaare oder Pollen deutlich leichter in den Körper gelangen können.

Androgenetischen Alopezie

Der erblich bedingte Haarausfall ist die häufigste Art und eine normale Erscheinung des Alterns.

Dabei geht der Haaransatz im Bereich der Schläfen zunehmend zurück, wodurch die sogenannten „Geheimratsecken“ entstehen. Danach wird das Haar am Scheitel zunehmend dünner bis hin zu einer Halbglatze.

Der Verlust des kompletten Kopfhaares kommt selten vor. Diese Art der Krankheit kann bei beiden Geschlechtern auftreten, ist statistisch gesehen bei Männern jedoch häufiger.

Diffuse Alopezie

In diesem Fall von Alopezie fallen die Haare über den gesamten Kopf verteilt aus, aber die Entstehung einer Glatze ist selten. Dadurch verringert sich die Haardichte deutlich und die Kopfhaut kann sichtbar werden.

Dieser Haarausfall kann in jedem Alter auftreten und die meisten betroffenen sind weiblich. Dabei handelt es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild, sondern um eine Nebenerscheinung, die den Wachstumsprozess der Haare stört.

Nach Behebung der Ursache wachsen die Haare wieder nach.

Wie kann Alopezie entstehen?

Die verschiedenen Arten von Alopezie unterscheiden sich neben der Erscheinung auch in den Ursachen und Entstehung.

Generell ist die Forschung jedoch häufig noch nicht beendet und es gibt immer weitere Erkenntnisse.

Ursache: Alopecia Areata und Alopecia Totalis

Für diese Arten von Alopezie ist die verbreiteteste Erklärung eine Autoimmunerkrankung. Die Immunzellen des Körpers sind ein Teil des Immunsystems.

Normalerweise kümmern sich diese Zellen um die Abwehr und Eliminierung von Fremdkörpern und Eindringlingen wie Viren, Bakterien oder Pilze.

Durch die Erkrankung werden die Haarfollikel angegriffen. Dies ist eine Art Hülle, welche die Haarwurzel umgibt und für die Verankerung in der Kopfhaut sorgt.

Durch den Angriff der Immunzellen kommt es zu einer Entzündung, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Haarausfall führt.

Ursache: Alopecia Universalis

Die Ursache ist für diese Form von Alopezie noch ungeklärt. Nach heutigem Wissensstand wird die Krankheit vererbt. Es handelt sich daher um eine autosomale rezessive Erkrankung.

Autosoman bedeutet, dass keine Geschlechtschromosome (Gonosomen) betroffen sind, sondern nur die Körperchromosomen (Autosome). Daher können beide Geschlechter betroffen sein.

Rezessiv wird ein Gen auf einem Chromosom dann bezeichnet, wenn es gegenüber dominanten Genen zurücktritt. Um eine Auswirkung zu haben, müssen rezessive Gene von beiden Elternteilen auf das Kind übertragen werden.

Ansonsten haben sie keine Auswirkung. Daher ist Alopecia Universalis eher selten. Es wird angenommen, dass die Erkrankung durch eine Mutation eines Chromosoms entstanden ist.

Ursache: Androgenetischen Alopezie

Erblich bedingter Haarausfall ist die häufigste Form von Alopezie.

Bei den meist männlichen Betroffenen sind die Haarwurzeln gegenüber dem männlichen Sexualhormonen, vor allem Dihydrosteron, überempfindlich.

Dadurch wird die Wachstumsphase immer kürzer und die Haarfollikel schrumpfen. Dies führt schließlich zu sehr kurzen und dünnen Wollhaaren, bis schließlich gar keine Haare mehr wachsen.

Beim anderen Geschlecht ist die Ursache entweder eine gestörte Hormonproduktion von Östrogen und Testosteron oder ebenfalls eine Überempfindlichkeit gegenüber Sexualhormonen.

Diffuse Alopezie

Für keinen Haarausfall gibt es so viele mögliche Ursachen wie für den diffusen Haarausfall. Die Diagnose wird durch mögliche Mischformen der Ursachen zusätzlich erschwert.

Die häufigsten Ursachen sind:

  • Nährstoffmangel (z.B. Eisen)
  • ungesunde Ernährung
  • Infektionen und Erkrankungen (z.B. Grippe)
  • Medikamente
  • Vergiftung (z.B. durch Schwermetalle)
  • Stress und psychische Erkrankungen
  • Strahlentherapie
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Schilddrüsenunter- oder -überfunktion)
  • bei Frauen: Schwangerschaft, Wechseljahre und hormonelle Verhütung

Was hilft gegen Alopezie?

Je nachdem, um welche Art von Haarausfall es sich handelt, unterscheiden sich die Ursachen und somit auch die Behandlungsmöglichkeiten.

Durch neue Informationen zu der Entstehung von Alopezie werden auch die Behandlungen erweitert. Zudem gibt es immer wieder Studien zum Erforschen neuer Behandlungsansätze.

Im Großen und Ganzen kann man zwei Behandlungsmöglichkeiten voneinander unterscheiden: Medikamente oder kosmetische Gegenmaßnahmen.

Bei Alopecia Areata muss in jedem Fall auf die mögliche Spontanheilung geachtet werden.

Medikamentöse Behandlung

Durch zufällige Entdeckungen und Forschung gibt es inzwischen verschiedene Medikamente gegen Alopezie. Manche wirken nur bei einem der beiden Geschlechter.

Finasterid kann Männern mit erblich bedingten Haarausfall (Alopecia Androgenetica) helfen. Es handelt sich dabei um rezeptpflichtige Tabletten und verhindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron.

Auf dieses reagieren die Haarwurzeln von den Betroffenen überempfindlich. Durch das Stoppen der Produktion wird ebenfalls der Haarausfall gestoppt, solange Finasterid eingenommen wird.

In manchen Fällen kommt es wieder zu einem Haarwachstum. Ursprünglich wurde es bei gutartiger Prostatavergrößerung verwendet. Ein anderes Medikament ist Minoxidil.

Ursprünglich wurde es zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet, wobei wie bei Finasterid verstärktes Haarwachstum als Nebenwirkung entdeckt wurde.

Inzwischen wird es auch als Form einer Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen. Es gilt vor allem bei Frauen als ein sehr wirksames Mittel gegen erblich bedingten Haarausfall.

Neben diesen beiden gibt es noch weitere Medikamente für innere und äußere Anwendung, sodass Patienten bei Nebenwirkungen die Möglichkeit eines Umstiegs haben.

Kosmetische Gegenmaßnahmen

Falls Betroffene keine Medikamente nehmen möchten oder können, gibt es eine Vielzahl an kosmetischen Möglichkeiten den Haarausfall rückgängig zu machen oder zu verdecken.

Eine verbreitete Möglichkeit ist ein Haarersatz in Form einer Perücke oder Toupet, wodurch kahle Stellen am Kopf oder eine Glatze vollständig verdeckt werden können.

Bei Fehlen der Augenbrauen und Wimpern gibt es ebenfalls kosmetische Hilfe durch Schminke oder künstliche Wimpern. Daneben gibt es die Möglichkeit einer Haartransplantation.

Es gibt verschiedene Methoden, aber das Grundprinzip ist meistens gleich. Generell eignet sich eine Haartransplantation vor allem zum Kaschieren von einzelnen kahlen Stellen bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall, da die Haare am Hinterkopf nicht so empfindlich auf Testosteron reagieren und nicht ausfallen.

Bei dieser Haartransplantation wird Gewebe mit Haarwurzeln aus dem Hinterkopf herausgeschnitten und an den kahlen Stellen eingesetzt.

Bei weiblichen Betroffenen ist eine Haartransplantation meist nicht möglich, da sie nicht wie Männer einen widerstandsfähigere Haare besitzen, sondern sich ihre Haare allgemein ausdünnen, jedoch oft ohne alle Haare zu verlieren.

Ist Alopezie vorbeugbar?

Bisher sind keine Methoden zur sicheren Vorbeugung von Haarausfall bekannt.

Dennoch sollten die Haare möglichst gepflegt und gesund gehalten werden, indem man sie nicht zu oft färbt und regelmäßig durch Waschen sowie Kämmen pflegt.

Eine gesunde Lebensweise, die dem gesamten Körper gut tut, unterstützt ebenfalls möglichst gesunde Haare. Dies beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung.

Ein übermäßiger Konsum von Alkohol, Zigaretten und ähnlichem können dem Haar schaden.

Was ist der Unterschied bei Männern und Frauen?

Alopezie bei Männern und Frauen unterscheiden sich im Hinblick auf Ursachen, Symptomatik und Behandlungsmöglichkeiten.

Allgemein sind die meisten Betroffenen männlich.

Ursachen im Vergleich

Bei männlichen Betroffenen ist die Ursache meistens der veränderte Hormonhaushalt mit zunehmendem Alter, weshalb sie meistens an androgenetische Alopezie erkranken.

Dies gehört auch beim anderen Geschlecht zu den häufigsten Ursachen.

Insgesamt sind die möglichen Ursachen bei weiblichen Betroffenen jedoch vielfältiger aufgrund der Wechseljahre, Schwangerschaften, Hormonpräparaten zur Verhütung und ähnlichem, weshalb sie häufiger an diffuser Alopezie erkranken.

Bei beiden Geschlechtern ist Haarausfall im höheren Alter jedoch mit Hormonen verbunden.

Symptomatik im Vergleich

Beim Vergleich der beiden Geschlechter bekommen Männer häufiger eine Glatze als Frauen, während sich bei diesen meistens das gesamte Haar stark ausdünnt.

Daher haben sie auch deutlich seltener eine Halbglatze oder ähnliches und somit auch keine Möglichkeit einer Haartransplantation.

Behandlungsmöglichkeiten im Vergleich

Aufgrund des unterschiedlichen Hormonhaushaltes und verschiedener Ursachen kommen für die verschiedenen Geschlechter nicht alle Behandlungsmöglichkeiten in Frage.

Es gibt jedoch für beide mehrere medikamentöse Mittel für die äußere Anwendung oder zur Einnahme, die auf den jeweiligen Hormonhaushalt abgestimmt sind.

Wie kann das Forum Betroffenen helfen?

Alopezie hat keine gesundheitlichen Auswirkungen. Jedoch leiden die Betroffenen meistens stark unter den kosmetischen Auswirkungen und schämen sich für die kahlen Stellen.

Durch Unterstützung von anderen mit demselben Problemen im Alopezie Forum können sie sich gegenseitig unterstützen, Mut zusprechen und Tipps für den Alltag geben.

Dadurch wird das Selbstwertgefühl aktiv gesteigert und die Lebensqualität verbessert. Diese Art der Hilfe ist für Betroffene wichtig, um einen gesunden Umgang mit ihrer Krankheit zu entwickeln.

Der Austausch über Behandlungsmöglichkeiten kann Betroffenen die Angst vor der Behandlung nehmen oder Ideen liefern.

Durch die Empfehlung und Bewertung von Produkten sowie Medikamenten warnen sich Betroffene gegenseitig vor nicht wirkenden Mitteln oder können auf ein besonders wirksames Produkt hinweisen.

Das Alopezie Forum ist ein Ort des aktiven Informationsaustausches um ungeklärte Fragen zu beantworten und um sich gegenseitig bei den mit der Krankheit auftretenden Herausforderungen zu helfen.

Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen können eine starke emotionale Stütze sein und Wege zum Umgang mit der Krankheit aufzeigen.

Durch den Austausch über aktuelle Forschungen erfahren alle Mitglieder des Alopezie Forums frühzeitig von neuen Medikamenten oder alternativen Behandlungsmöglichkeiten.

Eine sehr wichtige Hilfe stellt die Möglichkeit an vielen neuen sozialen Kontakten innerhalb des Forums dar, weil viele Erkrankte eine Hemmung vor dem Rausgehen oder Treffen mit Freunden entwickeln können und dies durch den Zuspruch im Forum unterbunden werden kann.

Wo findet man das Alopezie Forum?

Das Forum ist hier von jedem Ort mit Internetzugang erreichbar.

Möglichkeiten des Alopezie Forum zur aktiven Beteiligung

Das Alopezie Forum bietet viele Bereiche zum Diskutieren und Reden über verschiedene Themen im Zusammenhang mit Alopezie.

Es gibt ein allgemeinen Bereich zum Austausch über Haarausfall, alternative Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Homöopathie), Ernährung, Haarersatz, Umgang mit Haarausfall, wie und wo man Produkte dagegen erwerben kann und zum Stellen offener Fragen.

Es gibt auch gesonderte Bereiche für beide Geschlechter, wo der Schwerpunkt auf den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten für diese liegt.

Ein anderer großer Bereich befasst sich mit der Forschung, wo jeder Informationen zu Studien oder neuen Therapien finden kann.

Es gibt auch einen Bereich für alles, was nicht mit Alopezie zu tun hat. Dort kann man sich über Politik, Hobbies und sonstigem austauschen.

Somit stehen allen Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten zum Diskutieren, Erzählen und Informieren offen.

Weitere Informationen: