Eine Haarverpflanzung kann Ihnen wieder zu schönem, vollem Haar verhelfen und bringt ein dauerhaftes Ergebnis, wenn Sie unter starkem Haarverlust leiden. Die Methoden für die Haarverpflanzung wurden im Laufe der Zeit immer weiter verbessert. Die FUT-Methode, bei der ein Kopfhautstreifen vom Hinterkopf entnommen wird, gerät immer mehr in den Hintergrund.

Die FUE-Methode ist bei der Haartransplantation fast schon Standard geworden, da sie schonender für den Patienten ist. Als Spenderbereich für die Haarfollikel dient bei diesem Eingriff zumeist der Hinterkopf, da dort die Haarfollikel am kräftigsten wachsen. Dieser Bereich ist nach dem Eingriff noch empfindlich, genau wie der Empfängerbereich. Sie sollten diesen Bereich bei der Pflege nicht vernachlässigen.

Was ist der Spenderbereich bei einer Haartransplantation?

Bei einer Haarverpflanzung werden körpereigene Haarfollikel von der Kopfhaut entnommen und in die kahlen Stellen eingepflanzt. Der Bereich, aus dem die Haarfollikel entnommen werden, wird als Spenderbereich bezeichnet, denn die entnommenen Haarfollikel sind Spenderhaare. Es ist allerdings nicht möglich, körperfremde Haare, also von einer anderen Person, in die kahlen Stellen zu verpflanzen.

In der Regel werden die Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen, denn dort wachsen die Haare am kräftigsten. Nur dann, wenn am Hinterkopf nicht genügend Haare wachsen, beispielsweise bei einem kreisrunden oder vernarbenden Haarausfall, werden die Haarfollikel von anderen Stellen der Kopfhaut entnommen.

Die Haarfollikel können von den Seiten des Kopfes entnommen werden, wenn am Hinterkopf nicht genügend Haare vorhanden sind. In seltenen Fällen, beispielsweise bei stark ausgeprägtem erblich bedingten Haarausfall mit großen kahlen Stellen, sind nicht mehr genug Haare auf dem Kopf vorhanden. Als Spenderbereich kann dann auch der Körper dienen, wenn Körperhaare entnommen werden. Die Körperhaare werden meisens vom Rücken oder von der Brust entnomen.

Warum erfolgt die Entnahme der Haarfollikel meistens vom Hinterkopf?

Bei einer Haartransplantation erfolgt die Entnahme der Haarfollikel zumeist vom Hinterkopf. Die Haare wachsen dort am kräftigsten und sind resistent gegen das Hormon DHT, das für den erblich bedingten Haarausfall verantwortlich ist. Auch dann, wenn diese Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen und transplantiert wurden, sind sie resistent gegen DHT und fallen nicht aus.

Bei Männern mit weit fortgeschrittenem erblich bedingtem Haarverlust bleibt am Hinterkopf noch ein kleiner Haarkranz zurück. Das zeigt, dass diese Haare außerordentlich robust sind. Sie gehörten fast schon zur Körperbehaarung. Die Haare vom Hinterkopf können auch dann verwendet werden, wenn Barthaare, Augenbrauen oder Wimpern transplantiert werden müssen und nicht genügend Spenderhaare im entsprechenden Bereich verfügbar sind.

Die Entnahme der Haarfollikel vom Hinterkopf hat noch einen weiteren Vorteil, der vor allem bei Frauen relevant ist. Bei den modernen Methoden muss nicht der gesamte Kopf rasiert werden. Eine Rasur ist nur im Spenderbereich erforderlich. Daher können die übrigen Haare den Spenderbereich verdecken. Müssen nur kleine Stellen mit Haaren aufgefüllt werden, ist die Entnahme der Haarfollikel vom unteren Bereich des Hinterkopfes möglich.

Wie erfolgt die Entnahme der Haarfollikel?

Wie die Haarfollikel entnommen werden, hängt davon ab, welche Methode für die Haartransplantation angewendet wird. In jedem Fall werden der Spender- und der Empfängerbereich der Haarfollikel örtlich betäubt.

Die FUT-Methode wird nur noch selten angewendet, da sie mit stärkeren Schmerzen, einer stärkeren Belastung für den Patienten und einem längeren Heilungsprozess verbunden ist. Ein Kopfhautstreifen wird vom Hinterkopf entnommen und in Transplantationseinheiten zerlegt. Die Entnahmestelle wird vernäht, sodass eine bleibende Narbe entsteht.

Die FUE-Methode ist deutlich schonender für den Patienten. Mit einer Hohlnadel werden die Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen. Dabei entstehen nur winzige, punktförmige Wunden, die mit kaum sichtbaren Narben abheilen und nicht vernäht werden müssen.

Die FUE-Methode wurde inzwischen verbessert. Die Hohlnadel zur Entnahme der Haarfollikel kann mit einem Mikromotor ausgestattet sein. Auch die Robotermethode wird inzwischen für die Haartransplantation angewendet.

Der Roboter scannt den Spenderbereich und wählt die zu entnehmenden Haarfollikel aus, damit es nicht zu einer Übererntung kommt. Ein Roboterarm entnimmt die Haarfollikel. Eine neuartige Technik ist die DHI-Methode. Die Entnahme der Haarfollikel erfolgt mit einem Implanter-Stift, in dem sich eine Nährlösung befindet.

Wie verläuft die Heilung im Entnahmebereich?

Im Anschluss an die Haartransplantation muss der Spenderbereich heilen. Der Heilungsprozess verläuft folgendermaßen:

  • Entweichen des Betäubungsmittels, bei dem es zu Schwellungen kommt
  • Juckreiz auf der Kopfhaut einige Stunden nach dem Eingriff
  • Entstehen von Rötungen auf der Kopfhaut, die nach ungefähr vier Wochen abklingen
  • Krustenbildung an den Entnahmestellen und Abheilen der Krusten nach ungefähr zwei Wochen.

Um den Heilungsprozess nicht zu beeinträchtigen, muss nicht nur der Empfängerbereich, sondern auch der Bereich der Entnahme der Haarfollikel geschont werden. Sie müssen in den ersten fünf Nächten auf einem Nackenkissen und einer Einwegunterlage schlafen, damit die Entnahmestellen nicht an der Bettwäsche ankleben und die Krusten nicht abgerissen werden.

Durch die modernen Methoden bei der Haartransplantation gibt es im Donorbereich keine Narbe. Dennoch sollten Sie bedenken, dass die Entnahme der Follikeleinheiten zu kleinsten Wunden führt und dass sich die Haut erholen muss. Nach einem Zeitraum von rund vier Wochen ist dieser Bereich vollständig verheilt. Zwischenzeitlich kann es aber zu Juckreiz kommen, dem Sie – ebenso wie im Empfängerbereich – keinesfalls nachgeben dürfen.

Wie wird der Bereich, aus dem die Haarfollikel entnommen wurden, gepflegt?

Damit der Spenderbereich nach der Haartransplantation gut abheilt, muss er entsprechend gepflegt werden. Sie dürfen sich zum ersten Mal 48 Stunden nach dem Eingriff die Haare waschen. Dazu verwenden Sie ein Spezialshampoo. Beim Auftragen des Shampoos, beim Ausspülen und beim Abtrocknen dürfen Sie nicht rubbeln. Sie tragen eine Pflegelotion auf, damit die Krusten gut abheilen. Sie sollten nach dem Haarewaschen nicht föhnen.

Beim Kämmen und Bürsten müssen Sie äußerst vorsichtig sein, damit die Krusten nicht abgerissen werden. Auch das richtige Verhalten nach der Haartransplantation ist wichtig, damit die Heilung gut verläuft. In den ersten zehn Tagen dürfen Sie nicht rauchen und keinen Alkohol trinken. Sie müssen körperliche Anstrengung und Sport meiden. In den ersten vier Wochen dürfen Sie nicht ins Solarium, in die Sauna und ins Schwimmbad gehen, damit es nicht zu Infektionen kommt.

Können Probleme im Entnahmebereich der Haare auftreten?

Der Spenderbereich juckt nach dem Eingriff, was jedoch zum Heilungsprozess dazugehört und völlig normal ist. Sie dürfen nicht kratzen, um die Krusten nicht abzureißen und Infektionen zu vermeiden. Schmerzen im Entnahmebereich der Haarfollikel sollten nicht auftreten, da Sie ein Schmerzmittel bekommen.

Schwellungen sind völlig normal, da bei der Haartransplantation winzig kleine Verletzungen entstehen, die abheilen müssen. Zusätzlich führt das entweichende Betäubungsmittel zu Schwellungen. Ein Problem, das mitunter auftreten kann, ist ein sogenannter Shock Loss.

Um die Entnahmestellen herum fallen die Haare aus. Bei der FUE-Methode ist dieses Problem deutlich seltener als bei der FUT-Methode. Zumeist wachsen die Haare wieder nach, wenn sich die Haarfollikel wieder regeneriert haben. Infektionen sollten nicht auftreten. Nur dann, wenn die Hygienestandards in der Klinik nicht eingehalten werden oder Sie sich falsch verhalten, kann es zu Infektionen kommen.

Den Spenderbereich im Heilungsprozess nicht „stiefmütterlich“ behandeln

Sie haben die Haartransplantation vornehmen lassen und warten nun mit großer Sehnsucht darauf, dass die frisch verpflanzten Grafts nachwachsen. Ihre gesamte Aufmerksamkeit richtet sich auf das Areal der Eigenhaarverpflanzung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Patienten dem Donorbereich „Zuwendung“ schenken und glauben, dass die Entnahme der Haare die Kopfhaut nicht überstrapaziert. Lösen Sie sich von diesem Gedanken, denn auch im Spenderbereich muss das Haar nachwachsten und die Kopfhaut muss sich erholen.

Während Sie sich nur auf die anwachsenden Grafts konzentrieren, kann es im Spenderbereich zum Shock Loss kommen. Dieser postoperative Haarausfall ist nicht von Dauer und tritt bei vielen Patienten überhaupt nicht auf. Sind Sie jedoch betroffen, kann das nicht zuletzt am Aufmerksamkeitsdefizit gegenüber der Entnahmestellen der Grafts liegen. Besonders wichtig ist es, dass Sie jegliche Risiken für Infektionen vermeiden und dass Sie wissen, dass der Donorbereich in den ersten Tagen und Wochen nach dem Eingriff ebenso empfindlich wie der Empfängerbereich ist.

Welche Probleme bereitet ein Shock Loss?

Ein Shock Loss muss nicht bei jedem auftreten. Es kommt auf die Vorgehensweise bei der Entnahme der Haarfollikel aus dem Spenderbereich an. Geht der Arzt sorgfältig vor, so ist das Risiko, den Bereich um die kleinen Entnahmestellen der Haarfollikel zu verletzen, deutlich geringer.

Mitunter ist der Spenderbereich nur stark strapaziert, sodass ein Shock Loss auftritt. Sind die Haarfollikel um die Entnahmestellen herum nicht oder nur geringfügig verletzt, wachsen die Haare wieder nach, wenn sich die Haarfollikel erholt haben. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass im Spenderbereich größere kahle Stellen auftreten und auch dort eine Haarverpflanzung erforderlich ist.

Müssen auf einem kleinen Areal sehr viele Follikeleinheiten entnommen werden, kommt es eher zu einem Shock Loss als bei der Entnahme einer kleinen Menge von Grafts. Die sorgfältige Vorgehensweise des Behandlungsteams und Ihre postoperative Mitwirkung sind die Grundlage dafür, dass sich die Kopfhaut schnell erholt und dass sie ohne Komplikationen abheilt. Sollten Sie unter einer schlechten Wundheilung leiden, teilen Sie das Ihrem behandelnden Arzt unbedingt mit. In diesem Fall ist es wichtig, den Grund der Wundheilungsstörung zu diagnostizieren und so für einen sicheren Heilungsprozess nach der Haartransplantation zu sorgen.

Der Shock Loss kann den Spender- und den Empfängerbereich betreffen. Fällt das implantierte Haar im Empfängerbereich aus, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Die Grafts wachsen wieder nach, denn der postoperative Haarausfall bezieht sich nur auf die sichtbaren Haare und nicht auf die Wurzeln. Sind Sie sich dennoch unsicher oder haben Angst, das transplantierte Haar wieder zu verlieren, suchen Sie zeitnah das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt.

Können zu viele Haarfollikel aus dem Spenderbereich entnommen werden?

Geht der Arzt nicht sorgfältig vor und hat er noch nicht genügend Erfahrungenmit der Haarverpflanzung, kann es vorkommen, dass der Spenderbereichüber erntet wird. Die Haare wachsen dann im Spenderbereich nur noch dünn nach. Mit der Robotermethode besteht nicht die Gefahr, dass der Spenderbereich über erntet wird.

Werden zuviele Haare entnommen und sind die Haare im Entnahmebereich nur noch spärlich vorhanden, kann auch dort eine Haarverpflanzung erfolgen. Dafür müssen jedoch die Entnahme- und Transplantationsstellengut abgeheilt und die Rötungen auf der Kopfhautabgeklungen sein. Die transplantierten Haare sollten bereits gut nachgewachsen sein.

Die Wahl der geeigneten Klinik spielt eine wichtige Rolle, damit es nicht zu Problemen im Spenderbereich kommt. In Internetforen können Sie sich über die Erfahrungen der Patienten informieren. Hilfreich sind auch Bewertungen der verschiedenen Kliniken.

Fazit: Entnahmebereich der Haarfollikel muss gepflegt werden

Als Spenderbereich dient bei einer Haartransplantation der Hinterkopf. Die Haare wachsen dort am dichtesten und sind resistent gegen das Hormon DHT. Zumeist erfolgt die Entnahme der Haarfollikel mit einer Hohlnadel, da so nur winzig kleine Wunden entstehen, die nicht vernäht werden müssen.

Die Entnahme eines Kopfhautstreifens erfolgt nur noch selten. Der Entnahmebereich der Haare ist nach dem Eingriff noch empfindlich. Sie müssen auf die geeignete Pflege achten, damit eine schnelle Heilung gewährleistet ist. Es kommt nach dem Eingriff zu Rötungen und Krustenbildung an den Entnahmestellen, die problemlos abheilen. Bei einem Shock Loss fallen die Haare um die Entnahmestellen aus.

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