Wenn die Haare zunehmend ausfallen und sich kahle Stellen bilden, leiden die Betroffenen sehr darunter. Verschiedene Kopfhauterkrankungen können die Ursache für Haarschwund sein. Auch Folliculitis Decalvans ist eine Erkrankung, die verursacht, dass die Haare ausfallen und kein neues Haar mehr gebildet werden kann. Der Haarausfall durch Folliculitis Decalvans ist demnach dauerhaft und stellt für die Betroffenen eine enorme Belastung dar. Insbesondere Männer sind von der Erkrankung betroffen.

Weshalb entsteht Haarausfall durch Folliculitis Decalvans?

Folliculitis Decalvans bezeichnet eine Entzündung der Haarbälger. Als Haarbalg wird der Teil des Haares bezeichnet, welcher die Haarwurzel umschließt. Es handelt sich um eine seltene Krankheit, die am häufigsten auf der Kopfhaut auftritt und chronisch verläuft. Jedoch können auch alle anderen behaarten Bereiche des Körpers betroffen sein. Die Entzündungen, die durch die Krankheit ausgelöst werden, bilden Narben, wodurch der dauerhafte Haarschwund ausgelöst wird. Daher zählt diese Form des Haarverlusts auch zu der vernarbenden Alopezie.

Was ist die Ursache für die chronische Entzündung?

Obwohl die genaue Ursache noch nicht vollständig bekannt ist, ist davon auszugehen, dass dem Bakterium Staphylokokkus aureus eine bedeutende Rolle zukommt. Bei den betroffenen Personen reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf dieses Bakterium. Dass Staphylokokken zu der Krankheit beitragen, lässt sich daraus schließen, dass dieses Bakterium bei den meisten erkrankten Personen nachgewiesen werden kann.

Allerdings müssen weitere Faktoren dazu beitragen, dass die chronische Entzündung auftritt, denn nicht bei jedem, bei dem Staphylokokken nachgewiesen werden können, tritt Folliculitis Decalvans auf. Eine familiäre Häufung ist zu beobachten, weshalb die Betroffenen eventuell eine besondere Haarfollikelöffnung besitzen, die es den Bakterien besonders einfach macht, sich dort einzunisten.

Wie äußert sich die Entzündung der Haarbälger?

Zunächst treten durch die Krankheit Papeln an der Kopfhaut auf. Diese Knötchen der Haut sind etwa erbsengroß. Im weiteren Verlauf können auch Pusteln auftreten, wobei es sich um eitergefüllte kleine Hohlräume in der Haut handelt. Die Veränderung der Kopfhaut hinterlässt schließlich eine Narbe. Die Narbe ist schließlich die Ursache für den Haarverlust durch Folliculitis Decalvans.

Da die Haarwurzel hierbei massiv beschädigt wird, ist der Haarausfall durch die Erkrankung dauerhaft, so dass an den betroffenen Stellen keine Haare mehr nachwachsen können. Die Erkrankung wird häufig von Symptomen wie Schleimhautveränderungen, Blutungen, Schmerzen, Juckreiz, Krusten und brennenden Empfindungen begleitet.

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Um herauszufinden, ob Sie von der Erkrankung betroffen sind, macht ein Arzt zunächst einen Abstrich von der betroffenen Hautregion. Danach wird meist eine Kultur aus einer der Pusteln angelegt. Durch eine Probebiopsie erfolgt im Anschluss daran eine histologische Aufarbeitung, durch die sich eine chronisch, eitrige Gewebsentzündung Ihrer Haarbälger nachweisen lässt. Sollte die Krankheit bereits weiter fortgeschritten sein, sind zudem vermehrt weiße Blutkörperchen nachzuweisen.Wer ist von Haarverlust durch Folliculitis Decalvans betroffen?

Die Kopfhauterkrankung kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten. Es lässt sich jedoch beobachten, dass Männer deutlich häufiger betroffen sind. In den meisten Fällen tritt die Krankheit erstmals im frühen oder mittleren Erwachsenenalter auf.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Behandlungsansätze. Alle Therapien zielen insbesondere darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu reduzieren und zu bekämpfen. Die Behandlung kann dabei intern oder extern erfolgen. Eine externe Behandlung wird allerdings nur bei sehr milden Verläufen der Krankheit angewendet. In der Regel wird eine Kombination aus interner und externer Therapie vorgenommen. Bei der externen Behandlung kommen beispielsweise spezielle Mittel und Shampoos zum Einsatz, die keimvermindernd wirken.

Diese müssen täglich verwendet werden und sollen die Entzündungsreaktionen auf der Kopfhaut reduzieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Antibiotikatherapie. Das Antibiotika muss über einen langen Zeitraum eingenommen werden. Häufig kommen die Antibiotika Clindamycin und Rifampicin zum Einsatz.

Wird das Medikament zu früh abgesetzt, ist ein starker Rückfall möglich. Um die Entzündung einzudämmen, kommen zudem Nahrungsergänzungsmittel, die zinkhaltig sind, zum Einsatz. Da die Krankheit immer wieder ausbrechen kann, ist der Therapieweg meist sehr langwierig. Je früher die chronisch-entzündliche Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Ist eine Eigenhaarverpflanzung bei Folliculitis Decalvans möglich?

Generell ist eine Haarimplantation auch bei Haarausfall durch Folliculitis Decalvans möglich. Allerdings ist dies erst nach vollständiger Abheilung der Krankheit möglich. Da die Entzündungen meist schubweise auftreten, können auch nach Monaten einer stabilen Kopfhaut wieder Symptome auftreten.

Erst, wenn die Kopfhaut dauerhaft stabil ist, ist eine Eigenhaartransplantation sinnvoll, da die verpflanzten Haarfollikel ansonsten ebenfalls von den Bakterien angegriffen werden können. Die Folge wäre, dass die frisch verpflanzten Haare ebenfalls ausfallen.

Fazit: Der Haarverlust durch Folliculitis Decalvans ist dauerhaft

Bei der Kopfhauterkrankung Folliculitis Decalvans entzünden sich die Haarbälger. Der Erkrankung liegen Staphylokokken zugrunde, die in die Haarbälger eindringen und Haarschwund verursachen. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind bis heute jedoch noch nicht abschließend geklärt. Häufiger sind Männer betroffen. Zunächst bilden sich Papeln, die im weiteren Verlauf zu Pusteln werden und schließlich die Bildung von Narben verursachen.

Die Narben sind dafür verantwortlich, dass keine gesunden Haare mehr gebildet werden können, weshalb der Haarausfall durch Folliculitis Decalvans dauerhaft ist. Begleitet wird die Krankheit von Symptomen wie Juckreiz, Rötungen oder Blutungen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind meist sehr langwierig und es kann häufig, auch nach Monaten der Besserung, zu Rückfällen kommen.

Die Therapie kann sowohl extern als auch intern erfolgen. Für ein möglichst gutes Behandlungsergebnis, sollte die Erkrankung so früh wie möglich erkannt werden. Haarverlust durch Folliculitis Decalvans stellt für die Betroffenen eine enorme psychische Belastung dar. Wenn die Krankheit vollständig ausgeheilt ist, kann eine Haarverpflanzung durchgeführt werden, durch die die Kahlstellen aufgefüllt werden können.

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