Die Behandlung von Krebs kann schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Als besonders belastend empfinden viele Betroffene in diesem Zusammenhang den Ausfall der Kopf- und Körperhaare durch die Chemotherapie.
Es lässt sich durchaus versuchen, dem Auftreten dieser Nebenwirkung entgegenzuwirken. Allerdings konnte heute noch nicht abschließend geklärt werden, ob sich der Haarausfall durch die entsprechenden Maßnahmen tatsächlich reduzieren lässt.
Dennoch: In der Regel handelt es sich bei dem Haarausfall aufgrund einer Chemotherapie nur um ein zeitlich begrenztes Phänomen. Die Haare wachsen so nach der Therapie häufig wieder nach. Viele Menschen überbrücken die haarlose Zeit durch das Tragen von speziellen Mützen oder Perücken.
Warum die Haare bei einer Chemotherapie ausfallen und ob dagegen wirklich etwas getan werden kann, erklärt der folgende Artikel.
Wieso fallen die Haare durch die Chemotherapie aus?
Haare stellen lebloses Gewebe dar. Allerdings bestehen ihre Haarwurzel aus lebenden Zellen. Im Laufe des Wachstums kommt es jedoch zu einer Verhornung. Die Zellen, die in der Haarwurzel nachwachsen, drücken diese Verhornungen aus der Kopfhaut und zeigen sich in Form der Haare.
Viele Medikamente, die im Zuge der Krebsbehandlung eingesetzt werden, führen zu einer Störung der Teilung der Krebszellen. Diese fügen jedoch auch anderen Zellen mit einer schnellen Teilung einen entsprechenden Schaden zu. So kommt es in vielen Fällen durch die Chemotherapie dazu, dass das Haar kurz über der Kopfhaut oder sogar noch in der Haut abbricht.
Zudem gibt es neben der Chemotherapie weitere Medikamente, welche Haarausfall verursachen können. Zu nennen ist dabei beispielsweise Tamoxifen bei Brustkrebs.
Wie lässt sich dem Ausfall der Haare vorbeugen?
Bis heute existieren leider keine Medikamente, die wirksam dagegen vorbeugen, dass die Haare aufgrund einer Chemotherapie ausfallen. Während der Infusion tragen einige Patienten jedoch gerne kühlende Kappen. Diese sollen die Haarwurzeln vor einer Schädigung schützen. Allerdings ist es heute noch nicht wissenschaftlich belegt, dass der Haarausfall durch die kühlenden Kopfbedeckungen verhindert oder wenigstens verringert werden kann.
Viele Betroffene schneiden sich ihre Haare daher bereits vor dem Beginn der Chemotherapie kurz oder rasieren diese sogar komplett ab, um nicht das Gefühl zu haben, dem Haarverlust hilflos ausgeliefert zu sein. Sie tragen dann gerne eine Chemo Mütze, die wärmt und das ungewohnte Gefühl eines kahlen Kopfes abmildert.
Kann der Haarausfall behandelt werden?
Auch wirksame Behandlungen des Haarausfalls, der durch eine Chemotherapie bedingt ist, gibt es heute noch nicht. In der Regel finden die Haare jedoch wieder in ihr normales Wachstum zurück, sobald die Krebstherapie abgeschlossen ist.
Während und auch nach der Chemotherapie greifen viele Patienten allerdings auch auf Perücken zurück. Insbesondere, wenn dabei hochwertige Echthaarperücken gewählt werden, lassen diese sich oft kaum von den natürlichen Haaren unterscheiden. Dennoch reduzieren die Perücken kaum die große psychische Belastung, die von dem Verlust der Kopfhaare ausgeht. Männer leiden zudem auch unter dem Verlust ihrer sonstigen Körperbehaarung, beispielsweise im Bereich ihres Bartes.
Ob das Nachwachsen der Haare durch spezielle Mittel und Produkte beschleunigt werden kann, ist ebenfalls nicht klar. Oft versuchen es Betroffene mit Minoxidil. Allerdings kann dieses Mittel auch starke Nebenwirkungen verursachen, wie zum Beispiel Wassereinlagerungen, Herzrhythmusstörungen oder Probleme mit dem Kreislauf.