Haarausfall im Sommer – Fast jeder Mensch hat in seinem Leben irgendwann einmal mit unerwünschtem Haarausfall zu kämpfen. Stress, falsche Ernährung, Veranlagung oder Erkrankungen können der Grund hierfür sein. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Haarausfall nicht nur in ihrer Ursache.

Bei vielen Menschen ist Haarausfall saisonal bedingt und kann vor allem im Bereich der Sommer- und frühen Herbstmonate beobachtet werden. Sind keine Vorerkrankungen, Ekzeme oder sonstige Beschwerden der Haut erkennbar, handelt es sich hierbei um einen normalen Vorgang des Körpers.

Ein Haarausfall ist kein Grund zur Sorge, wenn Sie nicht unter einer ernsthaften Erkrankung leiden und wenn sich keine größeren kahlen Stellen auf der Kopfhaut bilden. Der Haarverlust ist im Sommer vergleichbar mit dem Fellwechsel der Tiere. Da es wärmer wird, muss die Kopfhaut nicht gewärmt werden. Die nicht benötigten Haare fallen aus.

Gründe für vermehrten Haarausfall im Sommer

Anhand einer Studie wurde im Jahr 1996 der Zeitraum des höchsten Haarausfalls getestet. An der Studie nahmen zunächst nur Männer teil. Über mehrere Jahre hinweg wurden ihre Haare und die Kopfhaut in regelmäßigen Abständen untersucht.

Dabei fanden Experten heraus, dass im Spätsommer im Schnitt mehr Haare ausfielen als zu anderen Jahreszeiten. Kälte scheint keinerlei Einfluss auf die Haarwachstumszyklen zu haben. Vermutlich kann hier von einem Überbleibsel der menschlichen Evolution gesprochen werden.

Der Mensch entledigt sich schlichtweg des „Winterfells“ und legt sich ein neues Fell zu. Grundsätzlich besteht demnach erst einmal kein Grund zur Beunruhigung. Normalerweise lässt diese Art des Haarausfalls im Herbst wieder nach.

Die Ursachen dafür, dass der Mensch im Sommer mehr Haare verliert, sind die längeren Tage und die höhere Sonneneinwirkung auf Haare und Kopfhaut. Dies sorgt dafür, dass mehr Haare von der Wachstumsphase in die Ruhephase wechseln. Dabei kann die Dauer der Sonneneinstrahlung den Haarausfall verstärken. Allerdings muss das nicht zwangsläufig der Fall sein.

Auch hier gilt: Jeder Mensch und jeder Körper ist anders. Während manche Menschen tendenziell Probleme mit Haarausfall haben, kennen andere Diese Schwierigkeiten nicht. Der Grad des hiermit verbundenen Unwohlseins hängt vermehrt auch mit der Anzahl und Dichte der eigenen Haare zusammen.

Eine andere Ursache, die zu vermehrtem Haarausfall in den Sommermonaten führen kann, ist die gesteigerte Schweißproduktion. Die Talgdrüsen auf der Kopfhaut können sich durch Schweißablagerungen entzünden und verstopfen.

Ursachenforschung bei starkem Haarausfall in den Sommermonaten wichtig

Tritt der Haarverlust akut auf, sollten Betroffene die Anzeichen erkennen und einen Termin beim Dermatologen nicht aufschieben. Neben dem „typischen“ vermehrten Haarschwund im Spätsommer ist nicht auszuschließen, dass ein anderer Grund vorliegt und die Wurzel des Haares irreversibel schädigt. Wer in der warmen Jahreszeit stark schwitzt, hat ein erhöhtes Risiko für bakterielle Infektionen und Pilze auf der Kopfhaut.

Hier ist die Früherkennung und Behandlung die einzige Chance gegen die Kahlköpfigkeit. Es empfiehlt sich nicht, den Herbst abzuwarten und zu hoffen, dass sich ein Voranschreiten des Haarschwunds ohne Kenntnis zur Ursache vermeiden lässt. Welche Behandlungsmöglichkeiten funktionieren, hängt von den Ursachen und nicht vom Symptom ab.

Ob es sich um „normalen“ oder akuten Haarverlust handelt, erkennen Betroffene an der ausgefallenen Haarmenge. Befinden sich vermehrt Haare auf dem Kopfkissen oder auf dem Schulterbereich bei heller Kleidung, kann eine behandlungsbedürftige Ursache dahinter liegen. Eine Haaranalyse und ein großes Blutbild geben Auskunft und vermeiden, dass eine Mangelerscheinung, eine Pilzerkrankung oder ein hormonelles Ungleichgewicht übersehen werden.

Der Zusammenhang zwischen UV-Strahlung & Haarschwund

Das Sonnenvitamin D3 ist für einen gesunden Haarwuchs wichtig. Doch die UV-Strahlung kann das Haar auch schädigen, wenn sie in zu hoher Dosis auf den Kopf trifft. Lange Sonnenbäder können die Kopfhaut austrocknen oder die Schweißbildung anregen. In beiden Fällen ist diffuser Haarschwund in größerer Menge bis hin zum sichtbaren Durchscheinen der Kopfhaut möglich. Viele Menschen leiden im Sommer unter Erschöpfung.

Wer sich schlapp fühlt und unter Haarausfall leidet, sollte sein Blut auf einen möglichen Eisenmangel untersuchen lassen. Die Mangelerscheinung steht nicht im direkten Zusammenhang mit der herbeigesehnten Sommerzeit. Doch sie äußerst sich vermehrt im Sommer, da man aktiver ist und möglichst jede freie Minute im herrlichen Sonnenschein aktiv sein möchte.

Wer es im Sommer mit den Sonnenbädern zu gut meint oder seinen Urlaub am Meer verbringt, kann im Spätsommer unter verstärktem Haarschwund leiden. Die Kombination aus UV-Strahlung und Salzwasser auf dem Kopf strapazieren das Haar und können zum Absterben der Wurzeln führen.

Auch wenn das Sonnenvitamin für den Haarwuchs wichtig ist, bewirkt eine Überdosierung das Gegenteil. Bei Schwimmbadbesuchen und am Meer wird das nasse Haar an der Luft getrocknet und ist ohne Schutz einer starken UV-Strahlung ausgesetzt. Ein Sonnenhut oder ein Kopftuch schützen das Haar und die Kopfhaut, ohne dass man auf die angenehme Sonnenwärme verzichten muss.

„Haarausfall“ als natürlicher Prozess

Am Tag verliert der Mensch zwischen 60 und 100 Haaren. Dies ist ein natürlicher Prozess, da das Wachstum der Haare einem bestimmten Zyklus folgt. Jedes einzelne Haar ist einem feststehenden Zyklus unterworfen.
Der Haarwachstumszyklus unterteilt sich in verschiedene Phasen:

  • Wachstumsphase (Anagenphase)
  • Übergangsphase
  • Ruhephase (Telogenphase)

In der Wachstumsphase teilen sich die Haarzellen, wodurch das Haar wächst. Im Monat wachsen Kopfhaare rund je einen Zentimeter. Die Übergangsphase dauert im Schnitt zwei Wochen. Die in dieser Phase befindlichen Haare wachsen nicht mehr und sind in der Wurzel nicht mehr fest verankert. Der Haarfollikel liegt in diesem Fall direkt unter der Hautoberfläche.

Am Ende der sogenannten Ruhephase werden die locker sitzenden Haare durch mechanische Einflüsse wie Waschen oder Kämmen abgelöst. Sie fallen aus. Dabei wachsen bereits die neuen Haare nach.

Die Anzahl, der täglich ausfallenden Haare variiert von Person zu Person und ist daher ungenau. Manche Menschen verlieren mehr, andere weniger Haare. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch vollkommen normal.

So ist erwiesen, dass im Sommer und den Herbstmonaten tendenziell mehr Haare ausfallen als im Frühling oder Winter.

Wie zeigt sich der Haarausfall im Sommer?

Bei einem Haarausfall im Sommer handelt es sich nicht um einen echten Haarverlust, da er nicht krankheitsbedingt ist und auch keine Mangelerscheinung als Ursache vorliegt. Es ist lediglich warm, weshalb sich Ihr Körper der überschüssigen Haare entledigt.

Sie müssen keine größeren kahlen Stellen befürchten. Würden Sie nicht verstärkt Haare in Kamm, Bürste und Duschabfluss bemerken, wüssten Sie vielleicht gar nichts von diesem Haarverlust, da er auf dem Kopf kaum oder nur geringfügig sichtbar wird.

Da alle Haarfollikel betroffen sind, zeigt sich der Haarausfall im Sommer diffus. Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus. Die Haare werden lichter. Schreitet der Haarausfall weiter fort, könnte die Kopfhaut durch die Haae schimmern. Das ist allerdings bei einem Haarausfall im Sommer eher unwahrscheinlich.

Die gute Nachricht besteht darin, dass es sich um einen diffusen Haarausfall handelt, bei dem die Haarfollikel noch intakt sind. Wird es wieder kühler und haben sich die Haarfollikel wieder erholt, wachsen die Haare wieder nach.

Saisonalen Haarausfall behandeln?

In erster Linie ist eine Behandlung dieses als natürlich einzustufenden Haarwechsels nicht nötig. Anders als es häufig bei krankheitsbedingtem Haarausfall der Fall ist, wachsen die Haare wieder nach.

In vielen Fällen sind die Gründe für nicht widerruflichen Haarausfall ungeklärt. Häufig spielen Vererbung und Hormone eine Rolle. Für verschiedene Arten des Haarausfalls gibt es Medikamente und Präparate, die helfen.

Ob Nahrungsergänzungsmittel oder Aufbaupräparate hängt von der Art des Haarausfalls ab. In einigen Fällen kann er nur gestoppt werden – die ausgefallenen Haare wachsen jedoch nicht nach.

Saisonaler Haarausfall hingegen wird von Experten als eher unbedenklich eingestuft. Wer sich dennoch stark beeinträchtigt fühlt, kann im Sommer bewusst darauf achten, den Kopf vor verstärkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

In einigen Fällen kann dies helfen, Haarausfall in der Sommerzeit beizukommen. Allgemein wirkt sich eine gesunde Ernährung und wenig Stress ebenso positiv auf Haare und Kopfhaut aus. Damit kann zu jeder Zeit Haarausfall vorgebeugt werden.

Eine Behandlung ist also nicht nötig, da die Haare wieder nachwachsen. Sie können jedoch das Nachwachsen der Haare mit ein paar Maßnahmen fördern. Brennnesseltee, nach dem Haarewaschen als Spülung auf die Haare aufgetragen, fördert die Durchblutung der Kopfhaut und versorgt die Haare mit pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Sie können auch Olivenöl in die Kopfhaut einmassieren, um die Durchblutung und die Nährstoffversorgung der Kopfhaut zu fördern. Das Öl lassen Sie über Nacht einwirken, um es dann am Morgen auszuwaschen.

Saisonaler Haarausfall bei Mann und Frau

Neueren Studien zu urteilen, sind vor allem Frauen von saisonalem Haarausfall betroffen, die bereits erblich bedingte Schwierigkeiten haben. Im Sommer befinden sich ihre Haare zu einem großen Prozentsatz kurz vor der Ruhephase.

Daher fallen sie im Schnitt eher in diesem Zeitraum aus. Betroffen ist rund jede dritte Frau. Grundsätzlich bemerken Frauen Haarausfall nicht nur eher, sondern leiden auch stärker darunter als Männer. Trotzdem sind, wie bereits aufgegriffen, Männer ebenso betroffen wie Frauen. Zyklisch lichtet sich auch bei ihnen im Sommer das Haar.

In der Regel droht jedoch auch hier keine dauerhafte Glatze. Denn was sich nicht unterscheidet: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wachsen die neuen, gesunden Haare wieder nach. Und das in der Regel ganz ohne das eigene Zutun!

Saisonalem Haarschwund mit Vitaminen vorbeugen

Gerade Frauen leiden in der warmen Jahreszeit unter vermehrtem Eisenmangel. Das ist ein Grund dafür, dass vor allem Frauen zum Ende der warmen Jahreszeit über vermehrten Haarausfall klagen. Der Trend zur fleischlosen oder fleischarmen Ernährung fördert das Risiko, da der Körper zu wenig Eisen und essenzielle Proteine für einen gesunden Haarwuchs bekommt.

Es empfiehlt sich, präventiv vorzubeugen und so auszuschließen, dass man sich zum Spätsommer hin Gedanken über die Behandlungsmöglichkeiten machen muss. Die Aufnahme von Zusatzvitaminen kann hilfreich sein. Generell sollte die Ernährung auf den Prüfstand gestellt und auf vitaminreiche Kost umgestellt werden.

Hellhaarige Menschen müssen ihre empfindliche Kopfhaut intensiv schützen. Denn auch ein leichter Sonnenbrand auf dem Kopf kann Haarschwund begünstigen und das Absterben der Haarfollikel fördern. Blondes, sehr feines Haar lässt die UV-Strahlen unmittelbar auf die Kopfhaut auftreffen. Ohne einen Sonnenhut kann bereits ein halbstündiges Sonnenbad zur Verbrennung der Haut und zu ihren Folgen führen.

Wer stark schwitzt, sollte der Haarpflege in der warmen Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit schenken. Nach einem Schwimmbadbesuch reicht es aus, das Haar mit lauwarmem Wasser zu reinigen und die Rückstände von Chlor zu entfernen.

Die Supplementierung sollte nicht erst beginnen, wenn das Haar bereits ausfällt und sich erste lichte Stellen auf der Kopfhaut zeigen. Am besten stellt man die Ernährung bereits im Frühjahr auf eine größere Vitaminzufuhr um und gleicht Mängel durch Nahrungsergänzung aus. Welche Vitalstoffe dem Körper fehlen, kann ein Facharzt in einer Blutuntersuchung ermitteln.

Fazit

Jeder Mensch verliert täglich Haare. Das ist ganz normal, da die Haare einen Wachstumszyklus durchleben. Ein Haarausfall liegt erst dann vor, wenn Sie über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare verlieren. Bei vielen Menschen fallen die Haare im Sommer verstärkt aus.

Das muss kein Grund zur Sorge sein, wenn Sie ansonsten gesund leben, keine Krankheitssymptome bemerken und keine größeren kahlen Stellen auf dem Kopf auftreten. Ein saisonbedingter Haarverlust ist einfach in den steigenden Temperaturen begründet. Die Haare, die Ihre Kopfhaut wärmen, werden im Sommer nicht mehr benötigt. Wird es wieder kälter, wachsen Ihre Haare völlig normal wieder nach.

Auch wenn diese Aussage logisch klingt und sich in der Evolution des Menschen begründet, sollte saisonaler Haarausfall nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Spätestens wenn andere Symptome hinzukommen, können eine Krankheit oder ein Mangel an Vitaminen und Vitalstoffen vorliegen. Eisenmangel, zu lange Sonnenbäder und eine starke Schweißbildung sind drei der Hauptgründe für Haarschwund in der warmen Jahreszeit. Auch die starke Hitze kann dem Haar zusetzen.

Die beste Behandlung gegen saisonalen Haarverlust heißt „Nichtstun“, sofern die Diagnose beim Dermatologen keinen Handlungsbedarf nach sich zieht. Eine vermehrte Aufnahme von Vitaminen und Spurenelementen schadet nicht. Doch sollte man die Kopfhaut nicht unnötig mit Haarwuchsmitteln und verschiedenen Tinkturen belasten. Handelt es sich um den „normalen“ Spätsommer-Haarausfall, erholt sich der Haarwuchs mit Beginn des Herbstes wieder.

Liegt eine andere Ursache zugrunde, ist die Selbstbehandlung ebenfalls keine Lösung. Wie geht man also mit dünner werdendem Haar in der warmen Jahreszeit um? Wer seinen Körper kennt und die Situation ganzheitlich betrachtet, kann bereits vorbeugend handeln und den Sommer in vollen Zügen, bei voller Aktivität und mit vollem Haar genießen.

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