Haarausfall Frauen Ursachen – Was sind die Hintergründe? Von Haarausfall sind Männer wie Frauen betroffen. Gesprochen wird von Haarausfall, wenn mehr als 100 Haare pro Tag regelmäßig ausfallen.

Während etliche Männer noch ihre „Geheimratsecken“, sogar eine vollkommene Glatze, mit gewissem Stolz tragen, ist Haarausfall bei Frauen ein Problem, das erheblich am Selbstbewusstsein und seelischen Gleichgewicht rütteln kann.

In stärkerem Maß als Männer definieren sich Frauen über ihre Haare. Das Haar wird besonders gepflegt, frisiert und vielfach aufwendig kosmetisch behandelt. Wird das Haar zunehmend dünner oder fällt gar an bestimmten Kopfstellen aus, muss zuerst die Frage nach den möglichen Ursachen gestellt werden.

Eine Vielzahl von Ursachen kommt für weiblichen Haarausfall infrage. Nicht alle Ursachen sind ausreichend wissenschaftlich geklärt.

Um einen Haarausfall bei Frauen wirksam zu behandeln, kommt es darauf an, die Ursache zu ermitteln. Nicht der Haarverlust selbst, sondern die Ursache muss oft behandelt werden. Eine Behandlung führt nicht immer zum Nachwachsen der Haare. Allerdings kann das Fortschreiten des Haarverlusts mit der richtigen Behandlung zumeist erfolgreich gestoppt werden.

Haarausfall Frauen Ursachen: Erblich oder Hormonhaushalt

Bei Männern ist die genetische Veranlagung die häufigste Ursache für Haarausfall. Allerdings sind auch beim Haarausfall bei Frauen die Ursachen bei bis zu 40 % der Betroffenen über 50 auf die erbliche Anlage zurückzuführen.

Frauen sind sich dessen oft nicht bewusst, da der erbliche Haarausfall bei ihnen anders auftritt als bei Männern. Statt im Bereich der Stirn und des hinteren Oberkopfs fällt das Frauenhaar beim erblichen Haarausfall meist an den Scheitelbahnen aus. Mit zunehmendem Alter können sich dann entlang der Scheitel kahle Linien bilden.

Dass bei Frauen der erbliche Haarausfall erst so spät auftritt, hat seine Ursachen bei den weiblichen Wechseljahren.

Die weiblichen Hormone wirken sich positiv auf das Haarwachstum aus, weshalb auch Frauen in der Schwangerschaft und bei Hormonbehandlungen oftmals einen verstärkten Haarwuchs haben.

Mit dem Abbau des Östrogens in den Wechseljahren schwindet dieser Einfluss, dagegen verschiebt sich der Hormonspiegel stärker zum Testosteron, das auch im weiblichen Körper gebildet wird. Doch bereits vor den Wechseljahren haben Hormone einen starken Einfluss auf das Haar. Oft handelt es sich bei hormonell bedingten Veränderungen des Haarwachstums gar nicht um Haarausfall.

Nach der Schwangerschaft und beim Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln kehrt das Haar einfach wieder zu seinem vorherigen, weniger starken Wachstum zurück.

Weitere Ursachen für den Haarausfall bei Frauen

Häufig kann ein starker Haarausfall bei Frauen Ursachen haben, die bei bestimmten Medikamenten, Krankheiten, Stress oder den Essgewohnheiten zu suchen sind. Einseitige Ernährung, besonders bei radikalen Diäten, wirkt sich auf das Haarwachstum aus.

Die Haare werden dünn, glanzlos, fallen schließlich in großer Zahl aus. Infektionskrankheiten, Schildrüsenerkrankungen, Vitamin– oder Eisenmangel können zum Haarausfall führen, ebenso bestimmte Medikamente. Hier setzt jedoch das gesunde Haarwachstum gewöhnlich nach dem Ende der Medikamenteneinnahme, beziehungsweise nach der Genesung wieder ein.

Ebenso wächst das Haar wieder nach einer Chemotherapie, sogar nach völligem Haarverlust. Falsche Essgewohnheiten, wiederholte einseitige Diäten, Bulimie und Magersucht können dagegen über lange Zeit das Haar schädigen. Der weibliche Haarausfall kann auch psychische Ursachen haben, wie zum Beispiel dauerhaften Stress und Depressionen.

Weiterhin kann auch die falsche Haarpflege zu dünner werdenden Haaren führen. Schuld können allergische Reaktionen auf Pflegemittel und Haarkosmetik wie Farben, Blondierungen und Dauerwellen sein. Ebenso schädlich ist ständiges zu heißes Föhnen und zu heißes Waschen der Haare.

Starke Schuppenbildung auf der Kopfhaut kann ebenfalls den Haarausfall begünstigen. Auch manche Frisuren wirken sich negativ auf die Haarfülle aus. Das sind besonders straff gebundene Haartrachten und das Flechten von straffen Rastazöpfen.

Besondere Formen des Haarausfalls

Bei Frauen tritt sehr häufig der diffuse Haarausfall auf. Das heißt, die Haare fallen über den ganzen Kopf verteilt aus. Um chronischen diffusen Haarausfall geht es, wenn über ein halbes Jahr hinweg keine Änderung eintritt.

Für diesen Haarausfall bei Frauen sind Ursachen nicht eindeutig geklärt. Eine andere Form ist der kreisrunde Haarausfall, der medizinisch behandelbar ist und bei dem auch die Naturheilkunde gute Erfolge aufweisen kann.

Eine besondere Form des Haarausfalls bei Frauen ist auch der kreisrunde Haarausfall. An verschiedenen Stellen der Kopfhaut bilden sich etwa münzgroße kreisrunde Areale, an denen keine Haare mehr wachsen. Als Ursachen kommen psychischer Stress, Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, aber auch Infektionen der Kopfhaut in Frage.

Der mechanische Haarverlust tritt bei vielen Frauen auf, wenn die Haare zu stark mechanisch beansprucht werden. Die Haare fallen nicht gleich sofort aus. Sie brechen beispielsweise ab, wenn häufig Reibung vorliegt oder die Haare straff zurückgebunden werden. Der vernarbende Haarausfall ist eher selten, doch ist er immer ein Alarmsignal. Er hat zumeist eine krankhafte Ursache. An den kahlen Stellen bilden sich Narben, an denen keine Haare mehr wachsen.

Hilfe beim Haarausfall bei Frauen

Liegen die Ursachen für den weiblichen Haarausfall bei Störungen des Hormonhaushalts, auch hormonellen Veränderungen nach dem Klimakterium, ist gewöhnlich medizinischer Rat gefragt. Beim erblich bedingten Haarausfall in der zweiten Lebenshälfte können oft nur Haartransplantationen ein Ausweg sein.

Beim hormonellen Haarausfall gibt es auch einige wirksame medikamentöse Therapien. Einige Tipps, um dem Haarausfall vorzubeugen und ihn zu bekämpfen, kann aber jede Frau selbst beherzigen:

  • kosmetische Haarprodukte (Farben etc.) auf allergische Reaktion testen
  • heißes Föhnen und Waschen der Haare vermeiden
  • schuppige Kopfhaut mit speziellen Pflegeprodukten behandeln
  • Haare nur sanft frottieren
  • nicht ständig Kopfbedeckungen (Caps, Mützen) tragen
  • auf wiederholte einseitige Diäten verzichten
  • eine vollwertige Ernährung mit Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen
  • Stress abbauen (Therapien, Yoga, autogenes Training)

Bei dauerhaft starkem Haarausfall müssen immer erst die Ursachen abgeklärt werden. Hierfür sollte medizinischer Rat eingeholt werden um den Haarausfall bei Frauen und dessen Ursachen auf den Grund zu gehen.

Beim Verdacht auf Reaktionen auf kosmetische Haarprodukte, sind diese sofort zu meiden. Alternativen sind natürliche Pflegeprodukte. Frei verkäufliche Mittel gegen Haarausfall versprechen leider oft mehr als sie halten.

Fachärztliche Diagnose – die Grundlage der Ursachenbehandlung

Im Handel und in Apotheken gibt es eine unzählige Vielfalt an Shampoos und anderen Produkten, die bei Haarausfall helfen und den Haarwuchs allein durch die richtige Pflege stärken sollen. Doch in der Realität sieht es anders aus. Wenn die Haare in ihrer Menge abnehmen, hat das immer eine Ursache. Zum Beispiel kann eine unerkannte Diabetes zu Haarausfall führen.

Das Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft oder Ernährungsmängel lassen das Haar dünner und die Kopfhaut sichtbar werden. Im Anfangsstadium sind viele Formen von Haarausfall gut behandelbar. Ist das Haar hingegen mit der Wurzel ausgefallen, gibt es keine nicht-invasiven Therapien zur Umkehrung der Problematik.

Durch das große Blutbild, bei einer Haaranalyse und einer Untersuchung der Kopfhaut findet der Dermatologe heraus, ob zum Beispiel eine Hypersensibilität gegen DHT vorliegt. In diesem Fall könnte eine Behandlung mit Antiandrogenen helfen und die Ursache, den erhöhten Testosteronspiegel, effektiv bekämpfen. Regaine und Minoxidil spielen in der Behandlung von weiblichem Haarschwund eine untergeordnete Rolle.

Fällt das Haar durch eine behandlungsbedürftige Ursache aus, muss hier zuerst angesetzt werden. Sehr häufig ist die weibliche Psyche ein Auslöser, der über viele Jahre unerkannt bleiben kann. Schließt der Dermatologe körperliche Erkrankungen und Mangelernährung aus, wird ein guter Facharzt Fragen zur psychischen Verfasstheit und zu möglichem Stress im Alltag stellen.

Haartransplantation bei Frauen

Frauen, die unter einem weit fortgeschrittenen Haarausfall leiden, können mit einer Haartransplantation wieder neue Hoffnung schöpfen. Es gibt verschiedene gut verträgliche, schonende Methoden, die mit einem guten Ergebnis punkten.

Die Haare werden vom Hinterkopf entnommen und in Kanäle an den kahlen Stellen eingepflanzt. Dieser Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung. Die Rasur vor diesem Eingriff stellt für viele Frauen ein Problem dar. Es gibt bereits Methoden, bei denen nur der Entnahmebereich der Haare rasiert werden muss.

Die Eigenhaarverpflanzung ist keine rein männliche Domäne. Immer mehr Frauen entscheiden sich für den schmerzfreien, unter lokaler Anästhesie durchgeführten Eingriff. Es handelt sich um ein minimalinvasives Verfahren, das mit den heute angewendeten Methoden keine sichtbaren Narben hinterlässt. Seit es Behandlungsmethoden ohne Kopfrasur gibt, sind noch mehr Frauen bereit, sich dem kleinen Eingriff zu unterziehen und auf diesem Weg neues Haar und neues Selbstbewusstsein zu erlangen.

Ehe ein Termin in einer Haarklinik vereinbart wird, muss die Diagnose zur Ursache stehen. Um die Erfolgsquote von 95 Prozent zu sichern, müssen Kontraindikationen ausgeschlossen werden. Bei behandlungsbedürftigen Krankheiten erfolgt die Eigenhaarimplantation erst, wenn die Ursachenbehandlung erfolgreich abgeschlossen wurde.

Wer unter einer Autoimmunerkrankung leidet, muss im Einzelfall auf die Transplantation von Eigenhaar verzichten. In diesem Fall würden die frisch implantierten Grafts wieder ausfallen, weil sie von der körpereigenen Abwehr als Fremdkörper wahrgenommen und abgestoßen werden.

Kommt eine Haartransplantation in Frage, ist das für viele Frauen mit irreversiblem Haarschwund die beste Entscheidung. Denn hierbei handelt es sich um eine Behandlung mit dauerhaftem Erfolg und ohne Nebenwirkungen. Medikamentöse Haarwuchsbehandlungen sind keine Lösung, da die geringen Erfolgsaussichten in keiner Relation zum erhöhten Risiko für Nebenwirkungen stehen.

Fazit:

Haarausfall bei Frauen hat verschiedene Ursachen. Die häufigste Ursache ist erblich bedingt. Dieser Haarverlust zeigt sich mit einem anderen Erscheinungsbild als bei Männern und tritt meistens erst nach den Wechseljahren auf.

Auch verschiedene Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten oder ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen können einen Haarausfall verursachen. Häufig kommt es zu einem diffusen Haarverlust, bei dem die Haare gleichmäßig auf dem gesamten Kopf ausfallen.

Auch die falsche Pflege kann zu einem Haarausfall führen. Ein mechanischer Haarausfall wird durch falsches Frisieren und starke Beanspruchung der Haare verursacht. Ein kreisrunder Haarausfall zeigt sich mit kleinen kahlen Stellen und kann ebenfalls verschiedene Ursachen haben.

Kommt es zu einem vernarbenden Haarausfall, ist das immer ein ernstzunehmendes Zeichen. Haare wachsen an den kahlen Stellen nicht mehr. Mit der richtigen Behandlung lässt sich der Haarverlust jedoch stoppen. Mitunter hilft nur noch eine Haartransplantation, um Frauen mit starkem Haarausfall und kahlen Stellen wieder ein Stück Lebensqualität zu geben.

Weitere Informationen: