Haarausfall durch Färben – Für viele gehören gefärbte Haare heute zum guten Styling-Ton. In der Tat sorgen sie für einen neuen frischen Look und bringen zudem Abwechslung ins Spiel. Doch Färben stellt für die Haare aufgrund der Inhaltsstoffe der Haarfärbemittel auch immer eine Herausforderung dar.

Die enthaltenen Inhaltsstoffe belasten die Haare und können zu einem widerspenstigen, splissigen und matten Aussehen beitragen.

In einigen Fällen können die Haare durch das Färben sogar ausfallen. Haarausfall beim Colorieren ist kein Mythos, sondern ist infolge von allergischen Reaktionen und Unverträglichkeiten durchaus möglich. Dies gilt insbesondere dann, wenn Farbe verwendet wird, die viele chemische Bestandteile enthalten.

  • Wen trifft Haarausfall durch färben
  • Anwendung und Risiken
  • Worauf muss man achten

Haarausfall durch Färben betrifft nicht jeden

Haarausfall infolge von Färben kann eine unangenehme Nebenwirkung beim Haare färben sein, wobei die Haare nicht auf Anhieb im Ganzen ausfallen, sondern sich der von Natur aus vorhandene Haarausfall zuspitzt.

Die größte Gefahr geht beim Färben von dem Ammoniak aus, der in vielen Farben enthalten ist. Durch dieses wird die Schutzhülle, die jedes Haar von Mutter Natur erhalten hat, aufgesprengt. Dies ist erforderlich, damit die Farbpigmente ins Haar eindringen können.

Die chemischen Bestandteile, die für das Färben der Haare sorgen, verändern die im Haar enthaltenen Pigmente. Dadurch unterscheidet sich Haarfarbe auch deutlich von Tönung. Tönung legt sich ausschließlich um die Haarfaser.

Wer unter strapaziertem, brüchigem oder anderweitig geschädigtem Haar leidet, könnte mit einem Färbemittel Haarbruch und Haarausfall begünstigen. Auch bei gesundem Haar ist die durch Färbungen erzeugte Neupigmentierung nur möglich, weil die natürliche Schutzhülle der Haare aufgespalten wird.

Zusätzlich sollten Sie bei der Anwendung von Haarfarben darauf achten, dass das Färbemittel nicht in die Kopfhaut eindringt. Beim Hautkontakt kann es zu allergischen Reaktionen und einem aggressiven Angriff auf die Haarfollikel kommen. Häufige Colorationen bewirken eine starke Haarschädigung und können dazu führen, dass Ihr Haar irreversibel geschädigt wird und mit der Wurzel ausfällt.

Auf die richtige Anwendung achten

Es ist besonders wichtig, dass Haarfarbe richtig verwendet wird. Erfolgt die Anwendung unsachgemäß, können Haarschäden meist nicht vermieden werden. Beim Färben wird die Haarfarbe dauerhaft verändert.

Dagegen kann eine Tönung herausgewaschen werden. Wird die natürliche Haarfarbe dauerhaft angepasst, wachsen die gefärbten Haare mit der Zeit heraus und es entsteht der typische Ansatz.

Dauerhaft können Haare nur durch den Einsatz von einem Oxidationsmittel gefärbt werden. Im Gegensatz zu natürlicher Haarfarbe ist das Oxidationsmittel dazu in der Lage, ins Haar einzudringen. Bei einem solchen Oxidationsmittel handelt es sich beispielsweise um Wasserstoffperoxid.

Die Oxidationsmittel sorgen zudem dafür, dass durch die Zerstörung der Haarpigmente die Haare blondiert werden.

Um schließlich den neuen Farbton zu erreichen, sind der Haarfarbe blaue Farbpigmente zugesetzt. Die blauen Farbpigmente sind zwingend nötig, denn ohne diese wäre das Haar nach dem Färben orange.

Eumelanin wird durch das Oxidationsmittel in erheblichem Umfang zerstört. Dabei leidet es unter dem Oxidationsmittel deutlich stärker als das ebenso in den Haaren enthaltene Phaeomelanin.

Phaeomelanin sorgt in den Haaren für den rötlichen Farbton. Die blauen Farbpigmente wirken der Orangefärbung entgegen.

Chemische Reaktion im Haarinneren sorgt für Färbung

In jedem Färbemittel ist außerdem der Haarfarbstoff enthalten. Hierbei handelt es sich allerdings nur um die Vorstufen. Diese Vorstufen sind an sich farblos und bestehen aus winzig kleinen Molekülen. Diese Moleküle dringen schnell und problemlos ins Haar ein.

Sobald die Moleküle ins Haar eingedrungen sind, erfolgt eine Reaktion mit dem Wasserstoffperoxid.

Durch diese Reaktion entstehen große Farbmoleküle. Diese Moleküle schaffen schließlich die jeweilige Haarfarbe. Infolge der chemischen Reaktion sind die Moleküle schließlich so groß, dass sie auch beim Waschen nicht mehr aus dem Haar gespült werden.

Einige Stoffe sind besonders aggressiv

Haarfärbemittel setzen sich aus verschiedenen Stoffen zusammen. Einzelne enthaltene Stoffe sind besonders aggressiv. Als aggressiv gelten vor allem die Oxidationsmittel. Sie können nicht nur die Haare, sondern auch die Kopfhaut in Mitleidenschaft ziehen und erheblich schädigen.

Durch enthaltenes Ammoniak wird die äußere Schuppenschicht zunächst aufgelöst. Infolge der fehlenden Schuppenschicht quellen die Haare auf. Die Schuppenschicht spreizt auf.

Dieses Abspreizen ist erforderlich, damit die in der Farbe enthaltenen Chemikalien gut ins eindringen können. Ammoniak hat sich in den letzten Jahren zum festen Bestandteil der meisten Färbemittel entwickelt. Ammoniak ist am einfachsten an dem markanten Geruch zu erkennen.

Damit dieser Geruch nicht zu markant ist, enthalten viele Färbemittel zusätzlich Parfüm. Wichtig sind außerdem Tenside, die in jeder Haarfarbe enthalten sind. Diese Tenside wirken schäumend, sind jedoch zwingend notwendig, damit sich die Färbemittel gut im Haar verteilen können.

Gibt es haarschonende Färbemittel?

Achten Sie darauf, dass das Färbemittel keinen Ammoniak und kein Wasserstoffperoxid enthält. Besonders schädlich sind Blondierungen, die dem Haar Farbpigmente entziehen und starke Kopfhautreizungen auslösen können. Durch den Pigmententzug wird das Haar anfälliger für äußere Einflüsse und kann abbrechen.

Kahle Stellen durch Färbemittel treten vor allem in den Bereichen auf, wo das Haar von Natur aus dünner und anfälliger ist. Daher äußern sich Färbeschäden zuerst über den Schläfen und am Haaransatz. Wenn Sie Naturfarben verwenden, auf Blondierungen verzichten und die Inhaltsstoffe der Coloration genau studieren, werden Sie eine Färbung ohne aggressive Substanzen finden.

Achten Sie darauf, dass chemisch behandeltes Haar nicht nur mehr Pflege, sondern auch eine andere Pflege als naturbelassenes Haar benötigt. Öle und Pflegesubstanzen in Haarfärbemitteln reichen nicht aus, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Sprungkraft Ihres Haares nicht zu schwächen. Die beste Entscheidung, wenn es eine permanente Haarfarbe sein soll, ist eine Bio-Haarfarbe ohne Allergien auslösende und das Haar angreifende Chemikalien.

Tönungen mit Grauhaarabdeckung sind haarfreundlicher als Permanentfarben

Wer frühzeitig unter grauem Haar leidet, hat in vielen Fällen mit psychischem Stress und einer Minderung seines Selbstbewusstseins zu kämpfen. Stress ist ein zusätzlicher Faktor für Haarausfall und sollte daher grundlegend vermieden werden. Um Ihrem Haar zu einem satten Farbton mit Grauhaarabdeckung zu verhelfen, eignen sich spezielle Tönungen mit haar- und hautschonender Formel.

Während eine Permanenthaarfarbe Ihr Haar aufspaltet und es schädigt, legt sich die Tönung wie ein zusätzlicher Schutzfilm auf die Haaroberfläche. Haben Sie Haarausfall und überlegen, ob Sie trotzdem färben oder tönen können?

Lassen Sie eine Haaranalyse beim Dermatologen vornehmen und sich beraten, wie Sie am besten vorgehen und was Sie im Bezug auf Ihre Haargesundheit vermeiden sollten. Der Facharzt wird Ihnen von aggressiven Produkten abraten und Ihnen eine sanfte, natürliche Tönung mit pflegenden Eigenschaften empfehlen.

Ist eine Reparatur der abgespreizten Schuppenschicht möglich?

Um dem Haarausfall durch Färben entgegenzuwirken, enthalten die meisten Färbemittel ein Pflegemittel. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nach dem Färben wieder die abgespreizte Schuppenschicht geschlossen wird. Doch dieser Verschluss funktioniert grundlegend nur zeitweilig.

Durch jede Färbung wird das Haar dauerhaft geschädigt. Grundlegend lässt sich die von Natur aus vorhandene Schuppenschicht nicht wieder dauerhaft anlegen.

Zudem verliert das Haar durch das Färben seinen natürlichen Glanz und das Kämmen gestaltet sich schwieriger. Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele Pflegesubstanzen, die dem entgegenwirken sollen.

Sind die Haare schließlich nachgewachsen, besitzen sie auch wieder ihren natürlich glatten Charakter.

Darauf gilt es zu achten

Grundlegend gilt: Mit jedem Färben wird stark in die Haare eingegriffen. Daher sollte das Färben der Haare auch immer gut überlegt sein. Um zumindest die Kopfhaut schützen zu können, ist es empfehlenswert, vor dem Färben auf das Waschen der Haare zu verzichten.

Auf der Kopfhaut befindet sich eine natürliche Fettschicht und diese stellt einen Schutzmantel dar. Beim Waschen der Haare geht diese Fettschicht verloren. Doch auch sie kann nur einen begrenzten Schutz bieten.

Die Auswahl der Farbe sollte nicht übereilt erfolgen. Mittlerweile gibt es auf dem Markt Farbe, die ohne Ammoniak auskommt. Doch anstelle des Ammoniaks müssen dann andere Oxidationsmittel eingesetzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auf Pflanzenfarben zurückgreifen. Sie kommen ohne Chemie aus.

Wichtig ist, dass die ausgesuchte Haarfarbe keine Amine enthält. Einige aromatische Amine stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Die meisten Färbemittel haben eine sensibilisierende Wirkung. Dadurch gehen sie häufig mit allergischen Reaktionen einher.

Allergische Reaktionen zeigen sich in Form von Juckreiz, Rötungen und nässenden Bläschen. Aber auch Schwellungen können auftreten. Die Reaktionen zeigen sich nicht nur auf der Kopfhaut, sondern auch im Gesicht, Hals und Nacken.

Fazit | Haarausfall durch Färben lässt sich durch Sorgfalt vermeiden

Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich auf ein ammoniakfreies und so wenig Chemikalien wie möglich enthaltendes Haarfärbemittel berufen. Sollten Sie bereits unter Haarschwund leiden, oder ist Ihr Haar sehr stark geschädigt und bricht ab, sind Färbungen eine sichtlich schlechte Entscheidung.

Ihr Wunsch nach der Übertünchung grauer Haare, sowie nach einer satten und intensiven Haarfarbe ist verständlich. In unserer Kultur sind graue, oder verblasste Haare ein Zeichen der Alterung, das Sie unterbinden und dem Sie mit Farbe entgegenwirken möchten.

Um sich vor Haarausfall durch das Färben zu schützen, eignen sich Haartönungen am besten. Im Gegensatz zu einer Farbe dringt die Tönung nicht in die Haarstruktur ein, sondern legt sich lediglich auf die Oberfläche. Leider bringen Tönungen die Problematik mit sich, in puncto Grauhaarabdeckung keinen Effekt zu erzielen.

Seit einigen Jahren gibt es eine große Auswahl pflanzlicher Haarfarben, die ebenfalls keinen Ammoniak und keinerlei anderweitige chemische Substanzen enthalten.

Wenn die Färbung unvermeidlich ist, und wenn Sie sich dabei vor voranschreitendem Haarschwund und allergischen Reaktionen Ihrer Kopfhaut schützen wollen, sollten Sie auf diese Variante zurückgreifen. Ein Friseur kann Sie diesbezüglich am besten beraten und Ihnen eine Farbe empfehlen.

Lesen Sie auf jeden Fall die Informationen zu den Inhaltsstoffen genau und stellen die Haarfarbe zurück ins Regal, sobald Sie auf Ammoniak oder andere Oxidationsmittel stoßen. Bei stark chemiehaltigen Haarfarben kann der Haarschwund unmittelbar nach dem Färbeprozess eintreten. Wenn Sie nach der Haartrocknung außerordentlich viele Haare in der Bürste haben, ist das Haarfärbemittel sichtlich ungeeignet.

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